Für immer?-Das Leben danach /Bakudeku

Kapitel 3

Katsuki pov

,,Inko?"

,,Katsuki?"

Verdammt. Wieso muss ich ausgerechnet ihr begegnen? Ausgerechnet Inko.
Der Mutter von meinem Mann...
Man könnte meinen es sei nicht so schlimm, da sie ja meine Schwiegermutter ist, aber....
Wir haben kein besonders gutes Verhältnis.

Ich kenne Inko schon ziemlich lange. Noch bevor ich mit Deku überhaupt zusammen gekommen bin, kannte ich sie schon, da sie und meine Mutter miteinander befreundet waren und wahrscheinlich immer noch sind. Dadurch haben Deku und ich uns ja erst kennengelernt.
Am Anfang war es auch eine normale Freundschaft, aber es wurde mehr zwischen uns.
Wir verliebten uns ineinander.
Als wir es unseren Eltern erzählten, waren sie direkt dagegen.
Deku ist auch sehr unschön mit seiner Mutter auseinander gegangen und ich glaube das sie mir die Schuld daran gibt, ihren Sohn nicht mehr bei sich zu haben.

Sie war auch nicht auf unserer Hochzeit.
Sie hat die Hochzeit ihres eigenen Sohnes verpasst.
Das wir ein Kind haben, weiß sie auch überhaupt nicht.

Und nun stehe ich hier.
Zusammen mit Misaki vor ihr.
Stehe vor meiner Schwiegermutter.
Vor Misakis Oma.
Der Mutter meines Mannes.

,,Ist lange her.", beginnt sie die Stille zu überwinden, während sie anfängt die ersten Waren über das Band zu ziehen.
,,Ja das stimmt.", antworte ich ihr und schaue beschämt zur Seite.

,,Sind.....sind Izuku und du....noch zusammen?"
,,Ja."
,,Verstehe."
Mittlerweile ist sie bei dem Teddybären angekommen und zieht auch diesen über das Band. Währenddessen schaut sie diesen eindringlich an.
Ihre Blickrichtung verändert sich aber, als zwei kleine Kinderhände sofort nach diesem Stofftier greifen und festhalten.
Das ist das erste mal das Inko Misaki sieht.
Sie wusste nicht einmal das Misaki existiert und man sieht deutlich wie Inko nachdenkt.

Na klasse...

,,Wer.....wer ist das?", fragt Inko nun schüchtern und schaut von Misaki hoch zu mir.
,,Ich bin Misaki!", ruft meine Tochter bevor ich antworten konnte.
,,Misaki also?"
,,Ja."
Nun ergreife ich das Wort und sage: ,,Sie....sie ist unsere Tochter. Deine Enkelin."
Mit großen Augen schaut sie nun wieder zu der Kleinen runter und.... lächelt?
,,Sie hat Ähnlichkeiten mit dir. Hattet ihr eine Leihmutter?"

,,Deku... ich meine Izuku hat sie ausgetragen. Sie ist komplett unsere Tochter."
Fuck wieso ist das so schwer?
Sonst habe ich doch auch kein Problem damit es jemandem zu sagen!
Schließlich stehe ich dazu!
Ich stehe zu meiner Familie!
Aber Inko....
Ich weis nicht wieso....

,,Verstehe..... ich bekomme dann einmal 5.000¥ (31,61€) von dir."

Stillschweigend gebe ich ihr das Geld und räume alle Sachen wieder in den Korb. Anschließend gehen Misaki und ich aus dem Supermarkt und laufen Richtung nach Hause.
,,Wer war diese Frau, Dad?"
,,Deine Oma."

Dort angekommen rennt Misaki sofort hinein. Ihre Schuhe wirft sie in die Ecke und ruft: ,,PAPAAA!"
Aber er reagiert nicht.
Ist er etwa immernoch im Bad?
Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe ebenfalls weiter hinein.
,,Deku?"

Wieder keine Reaktion.
Wo ist er bloß?
Die Sachen stelle ich auf den Küchentisch und laufe zum Wohnzimmer.
Dort liegt er dann aber auch.
Schläft seelenruhig auf der Couch, als ob er keiner Fliege etwas zu leide tun könnte.
Vorsichtig gehe ich auf diesen zu und wecke ihn sanft.
Er gähnt einmal und schaut mich verschlafen an.
,,Guten Morgen Deku. Hast du gut geschlafen?", frage ich und er nickt nur.
,,Morgen Katchan.... warte!!! Morgen???"
Seine Augen reißt er weit auf und man sieht direkt die Panik in seinen Augen.

,,Ganz ruhig Deku. Es ist gerade einmal kurz nach 16 Uhr!"
,,ICH HABE EINEN TAG VERSCHLAFEN?"
,,Was? Deku ich habe dich gerade einmal ne halbe Stunde alleine gelassen!"
,,Zum Glück...", dabei lässt er sich wieder nach hinten in das Kissen fallen und atmet einmal schwer aus.

Unglaublich wie verpeilt dieser Mann manchmal sein kann.
Ich beuge mich zu ihm runter und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen.
Dieser wird aber schnell unterbrochen, da Misaki angerannt kommt und sich an ihren Papa drückt. Dabei legt sie ihren Kopf auf seinen Bauch und drückt sich an diesen.
Beinahe so als ob sie lieber mit dem Baby als mit ihrem Papa kuscheln möchte.
Vielleicht liegt es auch an der Auseinandersetzung heute im Kindergarten.

,,Misa?", frage ich sie und sie schaut mich an. ,,Möchtest du Papa zeigen was wir geholt haben für das Baby?"
,,JAA!"
Sofort löst sie ihren Griff um Deku und rennt los den Teddybär holen.
Wenige Sekunden später ist sie wieder da und zeigt das neu erworbene Familienmitglied stolz ihrem Papa.
,,Den habe ich ausgesucht für meine Schwester!", verkündet sie mit einem breiten Grinsen.
,,Es könnte aber auch ein Bruder werden!", verbessere ich sie und sie schaut mich mit einem bösen funkeln an.

Deku hingegen muss anfangen zu kichern und sagt: ,,Der ist klasse Misa! Da wird sich das Baby bestimmt drüber freuen!"
Misa nickt eifrig und legt ihn auf Dekus Bauch. ,,Für dich kleine Schwester."
,,Oder Bruder!"

,,Ach Papa!"
,,Hm?"
,,Heute im Laden war eine Frau die sah dir ähnlich! Dann meinte Dad das wäre meine O...~"  Sofort halte ich Misaki die Hand vor den Mund.
Obwohl Deku seine Mutter immer liebte und unter dem Streit unfassbar gelitten hatte, weiß ich nicht wie er reagieren wird, wenn er erfährt das sie nur ein paar Straßen weiter arbeitet. Schließlich hat er sie zuletzt vor bestimmt 7 oder 8 Jahren gesehen.

,,Was?", fragt Deku und schaut dann von Misa, der ich immernoch den Mund zu halte, zu mir.
,,Katchan? Was meint Misa?"
Fuck!

,,Bleibst du ruhig wenn ich es dir sage?"
,,Kommt drauf an!"
Kacke.....
,,Im....im Supermarkt hier vorne arbeitet deine Mutter anscheinend."
,,Mama?"
Ich lasse Misakis Mund wieder los, da sie angefangen hat meine Hand abzulecken.  ,,Bah!"
,,Selber Schuld!", antwortet sie mir nur und schaut wieder zu Deku.
Dieser schaut mit einem undefinierbaren Blick an mir vorbei.

,,Deku?"
,,Hat...hat sie irgendwas gesagt?", fragt er.
,,Sie... sie weiß jetzt das Misa ihre Enkelin ist."
,,Wie hat sie reagiert?"
,,Ich glaube sie hat gelächelt."
,,Verstehe."

Es wird still zwischen uns dreien, weswegen Misaki einfach weg läuft. Wahrscheinlich in ihr Zimmer um etwas zu spielen, was spannender ist, als unser Gespräch hier.
,,Deku ist alles okay?"
,,Ich.... ich weiß nicht. Ich habe sie solange nicht mehr gesehen. Meinst du sie würde sich freuen mich wieder zu sehen?"

Fuck!

Natürlich kann ich mir vorstellen, das Inko sich freut. Schließlich ist Deku ihr Sohn. Auch wenn er Schwul ist, ist es immernoch ihr Sohn.
Sie wird ihn in all der Zeit doch bestimmt vermisst haben oder?
Ich kann mir nicht vorstellen das sie das Ganze so kalt lässt.
Bei meinen Eltern bin ich mir nicht so sicher.
Sie haben mich schließlich rausgeworfen, als ich ihnen von meiner Beziehung mit Deku erzählt hatte.

'Entweder ich trenne mich von ihm, oder ich fliege raus!', hatten sie damals gesagt.
Natürlich habe ich nicht getan was sie wollten und bin kurzer Hand raus aus dem Haus und in eine eigene Wohnung.
Inko hingegen war zwar auch entsetzt von Dekus und meiner Beziehung, aber hatte Deku nie wirklich vor die Tür gesetzt. Das Ganze ist ja eher wegen eines Streits zwischen den beiden passiert.
Deku stand für mich ein.
Für unsere Beziehung.
Für uns.
Dabei hat er etwas sehr verletzendes zu ihr gesagt, worauf hin sie ihn rauswarf und wir zusammen zogen.
Er hat es immer wieder bereut so etwas gesagt zu haben.
Alle Entschuldigungsversuche seinerseits, hatte sie aber abgewiesen. Sie wollte nicht mit ihm reden.
Als wir sie dann zur Hochzeit einluden, war sie immernoch viel zu verletzt und kam nicht.
Daraufhin hat Deku es aufgegeben und beide haben sich entfremdet.

,,Deku? Ich glaube Inko würde sich freuen dich wieder zu sehen."
,,Meinst du wirklich?"
,,Ja. Wie schon gesagt: Ich glaube sie hat gelächelt, als sie von Misaki erfahren hat."
Nun fängt Deku an wieder zu lächeln und ich gebe ihm einen Kuss auf den Mund.
,,Ich liebe dich Deku!"
,,Ich liebe dich auch Katchan!"
Damit verbinden wir wieder unsere Lippen miteinander und genießen es einfach.

Schwer atmend löse ich mich von ihm und sage: ,,Wir können gerne später weiter machen. Ich koche jetzt erst einmal für uns ja?"
Etwas beleidigt bläst er seine Wangen auf, nickt dann aber zustimmend.