23. Kapitel

123 7 8
                                    

Danny fuhr sich durch das Haar, während er erneut vor Lou auf und ab lief. Ihn ließ es keine Ruhe, warum der Anruf aus Washington kam. Steve hatte weder sein Handy noch das Satellitentelefon benutzt. Woher hat der Admiral Steel von der Position von dem Boot gewusst und dass Steve und Megan in Gefahr waren? Wer ist dieser Admiral Steel? Steve hatte nie diesen Namen erwähnt, und wenn er recht überlegte, wusste er eigentlich ziemlich wenig von Steves Militärzeit. Manches hatte er sich nach ihren gemeinsamen Zeit zusammen gereimt. Aber er wusste, dass das was er davon wusste, nur die Spitze eines Eisbergs war. Steve war, obwohl er nicht mehr im aktiven Dienst war, ein Seal durch und durch geblieben, mit allen guten und schlechten Eigenschaften. Was ihn manchmal ziemlich auf die Palme trieb, wenn er seine Neandertaler-Tour fuhr.
Aber jetzt war er gezwungen, so zu denken wie Steve.


Währwnd Steve keine Wahl hatte, schnaufte er erneut und kniete sich wieder herunter zu Megan, die über ihr Bein vorsichtig strich. Erneut Fuhr er ihr über den Verband, während er versuchte, seinen Atem zu kontrollieren.
"Steve, es geht schon", lächelte Megan kurz und biss die Zähne aufeinander. Die Schmerzen konnte er ihr genau ansehen. Doch es zu zugeben, brachte sie nicht heraus. Denn sie befürchtete, Steve war eine tickende Zeitbombe, die kurz vor der Explosion stand. Sie sah es ihm an, die kleinen Fältchen um seine schmal gewordenen Augen wurden immer tiefer. Daher legte sie ihre Hand auf die Seine und drückte sie gefühlvoll.
Diese Berührung ließ Steve ruhiger werden, so legte er einen Arm um ihre Taille, verlangte, dass sie sich festhielt, während er beide Beine in die Hand nahm. Mit einem kräftigen Ruck stößt er sich ab, stellte sich aufrecht hin und zog Megan sanft in seine Arme. Ihren schnellen Pulsschlag spürte er auf seiner Brust, was seine Sorgen nicht minderte. Wie lange könnte sie noch durchhalten, kreist es in seinm Kopf, während er sie behutsam zum Haus trug.

"Nun wird's bald", maulte Carlos ihnen zu und drückt ihm den Lauf seiner Waffe in den Rücken. Langsam setzte sich Steve in Bewegung, dabei schaute er auf Megan Kopf, den sie zärtlich auf seiner Brust abgelegt hatte.
Beiläufig ließ er seine Blicke über das Grundstück wandern und sog es förmlich in sich auf. Er suchte einen schnellen Ausweg, eine Flucht wäre mit der verletzten Megan und der alten Mrs. Jackson fast unmöglich, da sie nirgends kurz unter schlüpfen könnten. Sie müssten unbemerkt zum angrenzenden Wald kommen, ber das wird wirklich nicht einfach. Daher verwarf er schnell den Plan und überlegte sich lieber einen anderen.
Carlos riss ihn durch einen erneuten Stoß in den Rücken, unsanft aus seinem Gedanken.
Zögerlich betrat Steve das Haus, lief, mit Megan auf dem Arm, über die schmalen Holzdielen des Flures. Vorbei an Diego, der gelassen an einer geschlossenen Tür auf der linken Seite lehnte.
"Los mach schon, hol das andere Auto. Es wird Zeit." Blaffte Carlos ihn von der Seite an.
Carlos hatte es merklich eiliger als noch vor fünf Minuten, und so schubste er Steve erneut. Dieser kam dadurch leicht ins Taumeln, fing sich aber schnell wieder und ging weiter über die alten dunklen Eichenholzdielen. Mrs. Jackson und Maria standen vor der hellen beige gestrichenen Wand mit den alten vergilbten Fotos der Farm. Beide hatten auf Steve und Megan gewartet. Doch plötzlich hatte Carlos andere Pläne mit Mrs. Jackson.
„Maria, bring unsere Gastgeberin nach vorn zu Diego ins Zimmer, und gib ihr noch mal die genauen Anweisungen, wie sie sich zu verhalten hat. Andernfalls wird sie so enden, wie ihr Mann. Oder unser nettes Pärchen hier wird daran glauben müssen. Ich hoffe, Sie sind klug genug, um es nicht so weit kommen zu lassen." Carlos Blicke verfinsterten sich gegenüber Mrs. Jackson.

„Und nun zu Ihnen beiden. Um am Leben zu bleiben, werden Sie jetzt ganz brav nach unten gehen. Keine Dummheiten, dies gilt für alle, vor allem für Sie, Kapitän. Sonst fängt sich ihre Kleine erneut eine Kugel", ermahnt Carlos und sieht Steve schief von der Seite an, dabei schloss er die schwere Holztür auf.
Mit einem lauten Knarren zog er diese auf und blickte in das dunkle Nichts. Steve kam ihm näher und er konnte nicht viel sehen, nur die ersten vier Stufen, die vom Licht aus dem Flur beleuchtet wurden. Zögerlich ging er diese Stufen nach unten, mit Megan auf seinen Armen. Schwierig wurde es nur für Steve, da er jede Stufe ertasten musste.

„Schneller jetzt", wies Carlos Steve an.
Trotz der Aufforderung von Carlos ging er langsam die Holztreppe hinunter, jede Stufe ächtze auf dem Weg ins Dunkle. Unten angekommen blieb er zunächst vor der Treppe stehen, bis Carlos beide auf die linke Seite des Raumes schubste. Carlos tastete auf seiner rechten Seite über die unverputzte Lehmwand und wurde fündig. Mit einem leisen Klack betätigte er den Lichtschalter und im nächsten Moment fing die Neonröhre ein wenig Licht zu spenden. Sie flackerte und leuchtete dann zu fünfundsiebzig Prozent des Raumes aus.
Routiniert checkte Steve den Raum und erkannte, dass der einzige Weg nach draußen über die Treppe führte. Sonst sah es wie ein typischer Keller aus, feucht, muffig und alles, was sonst ein Keller so haben kann. Regale mit Vorratsgläsern, alte Möbel, die schon bessere Tage gesehen hatten. Im hinteren Bereich türmte sich Stapel von alten Zeitungen und Altkleidern.
Steve ging mit Megan zum einzigen Sofa, das anscheinend extra hingestellt wurde, und dort stellte er sie behutsam auf ihre Füße. Er half ihr, sich bequem in das Ohrensofa mit der Patchworkdecke zu setzen. Ohne darauf zu achten, was Carlos machte, ging Steve vor ihr in die Knie. Gefühlvoll nahm er ihr verletztes Bein und legte es auf seinen Oberschenkel ab.
Sein Blick war mehr als besorgt, so blieben ihm die Schweißperlen auf ihrer Oberlippe nicht verborgen. Auch, dass ihr Brustkorb sich schnell hob und senkte. Zu Beruhigung legte er fürsorglich seine Hand auf ihre ab und fühlte ihren Puls genauer. Er raste, ihre Haut wirkte blass. Kein gutes Zeichen für ihn. Auch selbst das Abwickeln des Verbands und darunter liegende Wunde zeigte ihm, dass sie dringend ärztliche Hilfe brauchte. Ein kurzer bedrohlicher Blick warf Steve über seine Schulter zu Carlos.

„Verdammt, sie braucht dringend einen Arzt, oder geben Sie mir was zum Verbinden", brüllte er und tastete die Umgebung des Streifschusses ab. Er war heiß, rot und druckempfindlich.
Von alledem ließ sich Carlos nicht beeindrucken, auch nicht von Steves Gefühlsausbruch. Stattdessen lief er zügig durch den Raum und eilte dann die Treppe nach oben.

„Sieht nicht gut aus, oder?" hauchte Megan und presste sich gegen die Rückenlehne des Sofas. Etwas aufgeregt, mit Sorgenfalten, lief Steve durch den Raum. Er suchte frische Tücher, die er zum Verbinden der Wunde nutzen konnte. So durchwühlte er die Altkleidersäcke und kam schließlich mit einem alten Bettlaken wieder.
Er brauchte ihr nichts zu sagen, weil seine kleinen Falten um die Augen ihn verrieten.
Schnell fing er an, das Laken in lange Bahnen zu zerreißen, als plötzlich die Kellertür aufgerissen wurde, stürzte Carlos die Treppe runter und kam hinter Steve zum Stehen.

„Hier das Anziehen und Mitkommen", befahl dieser ihm und warf ihm einen dunklen Anzug mit weißem Hemd neben Megan aufs Sofa. Was Steve gepflegt ignorierte und sich weiter um Megans Bein kümmerte.
„Kapitän, Sie haben mich wohl nicht verstanden. Sie ziehen das JETZT an und kommen mit."
Brüllte Carlos und zog Steve an der Schulter.
Auch dies ignorierte Steve genauso.

„Ich werde mich um Megans Bein kümmern", brüllt Steve in derselben Tonlage. Worauf Carlos grantig wurde und seine Waffe aus dem Hosenbund zog und den Lauf auf Steves Hinterkopf drückte. Steve stellte vorsichtig ihren Fuß auf den Boden ab.

„Sie haben mich wohl nicht verstanden, ich werde mich um meine Freundin kümmern." Unbeeindruckt mit der Waffe am Kopf, drehte sich Steve um und stellte sich auf. Die beiden Männer standen sich mit kaltem Blick gegenüber, bis Carlos die Waffe im Zeitlupentempo von Steves Kopf auf Megan richtete. Ohne nachzudenken, ringen plötzlich beide um die Waffe. Steve sah es als Chance, zumindest schon einmal Carlos auszuschalten, um dann im Nachgang sich die anderen vorzunehmen. Wieder griff er nach der Hand von Carlos, verpasste ihm mit der anderen den einen oder anderen platzierten Schlag. Doch Carlos hielt dagegen und verpasste im nächsten Moment Steve einen Tiefschlag in die Nieren, worauf Steve kurz in die Knie ging. Er sammelte sich schnell und griff Carlos erneut an. Keiner schenkte dem anderen etwas. Sie schienen gleich stark zu sein.

Steve goes to holiday (Bin erstmal weg) (Hawaii Five-0, Steve McGarrett, Alex OWo Geschichten leben. Entdecke jetzt