‎‧₊˚✧Kap. V Schock‎✧˚₊‧

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~Pov: Alex~

Mit Unbehagen und einem Drücken in der Brust öffnete mir Fridolin die Türe zum Büro meines Vaters. Wie ich diesen Ort hasste. Immer nur hier zu sein und Ärger zu bekommen.

Mein Vater wartete schon mit zürnigen Blick. Er saß auf seinem Sessel und war so wütend, er hielt sogar sie Zeitung verkehrt herum. Behutsam und wohl bedacht sein Verärgen nicht an der guten Zeitung auszulassen, faltete er sie zusammen und legte sie weg.

"Alexandre René Collins, wir müssen reden." Die kalte Weise wie er meinen vollen Namen aussprechen ließ mir die Nackenhäarchen aufstellen. Ich schucklte hart.
"Ja, Vater?"

Fridolin wagte nicht sich auch nur zu bewegen und blieb regungslos in der Ecke als Vater wieder das Wort ergriff.
"Wegen deinem... 'Omega'."

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schnappte mir einen Stuhl, um ihm gegenüber zu sitzen. Die einzigste Antwort die er bekam war das heben meiner Augenbraue, als Zeichen, dass er fortfahren solle. Er räusperte sich in seiner tiefen Alt-Männer Stimme und setzte an: "Was in Gottes namen is da in dich gefahren um Himmels willen?!"

Erbost sprang er von seinem Ohrensessel auf und schlug so hart auf den teuren Schreibtisch, dass er knackte und ein kleiner Teil der Elfenbein Verzierungen risse bekam.

"Dieser Parasit den du mir ins Haus geschleppt hast ist eine halbe Katze! Wer weiß wieso. Seine Mutter war bestimmt so notgeil, dass sie es sich von einer Katze hat besorgen lassen!"

Meine Mund öffnete sich sprachlos. Das war doch jetzt wohl nicht sein Ernst?!

"Das Viech ist noch obendrein schwächlich und höchstwahrscheinlich von irgendwelchen Würmer befallen. Es hat zwei verschieden farbige Augen! Wer würde so etwas wollen?! Geschweigen den lieben können?! Schon bei Fridolins Beschreibung hätte ich erbrechen können!"

Mein Entsetzen wurde nur noch größer. Wie kann er nur so über Leo reden?!

"Das Schlimmste an der Sache ist ja noch, was die Medien darüber machen werden. Bis jetzt habe ich ja nich geheim halten können, was fur eine Blutsbeschmutzung mein zweit geborener Sohn ist. Mir wird die Presse die Wände hoch gehen und mein ganzer Ruf ist am Arsch."

Sein plötzliches Schreien ließ mich zusammen zucken. Er war mein Vater und wir mochten uns seit Mamas Tod nicht, aber wie kann man nur so von seinem eigenen Fleisch und Blut reden?

"Warum kannst du nicht sein wie dein Bruder, Alexandre? Hetero, erfolgreich und kompetent. Aber nein, du kommst nach Charlotte, Gott möge dieses Miststück seelig haben."

Meine Augen wurden zu Schlitzen und ich schlug auf den Tisch.
"Rede nicht so über Mama!"
Meine Stimme hallte an den Wänden wieder und Fridolin hielt sich den Mund zu, wie ich aus dem Augenwinkel sah. Noch nie habe ich zurück geredet als Vater mich geschimpft hatte. Er knurrte mich nur an.

"Weißt du wie sehr ich dich jetzt schlagen wollen würde, Alexandere? Aber nein, ich müsste Angst haben, dass du wiederlicher kleiner Schwanzlutscher das magst! Ich sage dir ein, Freundchen, du hast genau eine Woche um den Flohpelz loszuwerden, bevor ich dich ihm hohen Bogen rausschmeiße!"

"Fahr zur Hölle!", schrie ich meinen Vater an. Er würde mir nicht verbieten, Leo zu behalten, da nehme ich lieber den Familen-Verbann auf mich, als meinen kleinen Kater aufzugeben.

Meine Hände zitterten in Zorn und Grim als ich tief durch atmete einfach aus dem Zimmer ging. Ich habe wirklich besseres zu tun, als mich mit meinen Erzeuger abzugeben. Zielstrebig ging ich zu meinem Zimmer zurück und als ich eintrat, erschreckte ich Leo zu Tode.

Er saß auf dem Boden und schien geschlafen zu haben. Ich zwang mich zu einem Lächeln und kniete mich zu ihm runter.
"Hey, Leo, ich bin wieder da."

Seine Katzenaugen glitzerten mich an und ich wusste, ich könnte mich nicht von ihm trennen. Ich brauchte ihn. Er setzte sich gerade him und sah mich erwartungsvoll an.

"Ich war ja bei meinem Vater..."
Leo nickte mir zu.
"Und wir hatten einen kleinen Streit..."
Sein Blick wechselte sofort zu Sorge und Furcht. Was machte ihm so Angst?

Ich setzte mich zu ihm auf dem Boden und strich ihm beruhigend über den Kopf. Er schniefte ein klein wenig und ich musste mich zusammenreißen, damit ich Ruhe bewahren konnte.

"Ich weiß jetzt nicht wie ich dir das erklären soll."
Ich seufzte.
"Also, mein Vater, William, mag es nicht gerade, dass ich so meine Neigung hab."
Ich seufzte erneut.
"Und er ist sehr unzufrieden, dass ich dich hab. Um es jetzt direkt zu sagen, ich hab ne Woche dich nach Hause zu bringen oder er schmeißt mich raus."

Jetzt war's raus. Ich fühlte mich so schlecht es ihm sagen zu müssen. Er ist einfach so zerbrechlich.

Mein kleiner Kater zog die Beine an den Bauch und vergrub den Kopf in den Händen. Ich hörte nur sein unterdrücktes schluchzen und wimmern.

"Leo? Alles okay?"
"Nein, ich will nicht zurück nach Hause!"
Ich zog ihn bloß zu mir, auf meinem Schoß.
Tröstend presste ich ihn fest an mich und streichelte Leos Kopf.
"Ist okay, ist okay, denkst du ernsthaft ich würde dich weggeben?"

Er schüttelte nur heftig und weinend den Kopf und drückte sich an mich.
"Ich will nicht zurück, nicht nach Hause!"

Meine Stimme zitterte.
"Ich geb dich nicht weg. Nur über meine Leiche. Lieber geh ich weg. Mit dir, Leo"

Sein weinen wurde schlimmer und immer wieder wiederholte er, was er mir bereits zweimal gesagt hatte.

"Willst du mir sagen was daran so schlimm ist, nach Hause zu gehen?" Mit großen Augen sah er schniefend mich an.

"Die M-Männer sind so böse zu mir."
Auf meiner Stirm bildeten sich Furchen. Was zum Teufel meinte er?

"Leo, was für Männer?" Ich bekam das ungute Gefühl, dass sich meine schlechte Vorahnung bestätigt hat.

"Bei denen ich wohnen darf. Immer wenn ich etwas falsch mache, weisen sie mich zurecht." Ich biss mir so fest auf die Lippe, dass es blutete.

"Inwiefern?"
"Immer wenn ich nicht schnell genug hörte oder sie mich von den Omega Vorstellungen wieder mitnehmen mussten, haben sie mich verprügelt oder so..."
Gegen Ende seiner Worte wurde seine Stimme immer zerbrechlicher und leiser.

Er lächte dann aufeinmal und das Lächeln tat mir im Herzen weh.
"Aber das ist nicht so schlimm. Ich hab's verdient. Ich bin schließlich eine Omega Hybrid. Es ist meine Bestimmung meinen Besitzer zu dienen und zu befriedigen."

Ich drückte Leo fester an mich und vergrub mein Gesicht in seinem Nacken, als mir die Tränen kamen.

Nein.... Nein... Er konnte, nein, DURFTE dass nicht ernst meinen!!

"Alex, alles gut?"

Jetzt, jetzt machte es alles Sinn. Wieso er so geweint hatte, so ängstlich war...

A CEO's Kitten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt