‧₊˚✧Kap. IX Alles eine Lüge?✧˚₊‧

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~POV: Alex~

Unten in der Küche sammelte ich ein paar Tüten mit Chips, Cracker, ein bisschen Schokolade und noch ein paar andere Dinge zusammen. Ich öffnete die Packungen leise, weil es schon recht spät war, und nahm eine runde Schale mit verschiedenen Abschnitten für das Essen.

Mit der Schale und ein paar Soft drinks aus dem Kühlschrank stapfte ich in Seelenruhe die Treppe wieder hoch und überlegte, was für einen Film ich mit meinem Kater schauen sollte. Leise pfiff ich vor mich hin, als ich aber im zweiten Stock ankam, verharrte ich kurz.

Ich weiß nicht was, aber etwas war nicht In Ordnung. Mit diesem unwohlen Drücken im Bauch und einem Kloß im Hals ging ich in Richtung meines Zimmers, wo ich wie angewurzelt stehen blieb. Ein leises Stöhnen kam aus meinem Zimmer.

Grisnend ging ich zur angelehnten Türe. Ich hätte Leo nie zugetraut, dass er sich-
Genau als ich die Türe einen Spalt öffnete, um einen Blick zu erhaschen, fiel mir aus Schock nicht nur die Kinnlade sondern auch das Essen fast aus der Hand.

Die paar Momente, die ich brauchte, um zu realisieren, was ich sah, kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich Stellte meine Sachen ab. Nein, das durfte nicht wahr sein!

Conner war in meinen Zimmer mit Leo. Wenn ich sah, wie er sich über ihn beugte, seinen kleinen zarten Körper, seine Handgelenke fest mit seiner eigenen Hand zusammen hielt, über Leos Kopf, drehte es mir den Magen um. Immer wieder hörte ich Leos leises, verkniffenes Aufstöhnen und Winseln und das Klatschen von nackten Körpern gegen einander.

Regungslos in einer Schockstarre sah ich mit an, wie er sich immer wieder in Leo rammte und der vor Lust aufschrie. Das Bettlaken war mit weißen und roten Flecken befleckt und der ganze Lein des Kleinen war mit Knutschfleck und Hämatomen übersäht.n

Mein Körper bebte, meine Hände zitterten wir Espenlaub und am liebsten wollte ich sterben. Mir wurde so übel, ich hätte mich übergeben kommen. Ich wandte mich langsam und mit rasendem Herzen ab und eilte die Treppe herunter. Egal, was jetzt passierte, ich will es nicht mehr mitansehen.

Ich rannte an einigen Putzfrauen vorbei, welche mir nur besorgte Blicke zuwarfen.

Ich wollte weg. Weg von Leo. Weg von meinem Burder. Weg von dieser verfickten Scheiße.

Im Keller endete mein Weg. Erst hatte ich nicht gemerkt, dass ich die zweite Treppe auch geruntergestirmt war. Ich lehnte gegen die eiskalte Steinwand des Kellers und rutschte runter, bis ich saß.

Den Kopf im Nacken ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Mit meinen Händen wischte ich immer und immer wieder meine Tränen fort, aber sie scheinen nie zu versiegen.

Mein eigener Freund hatte mich mit meinem Bruder betrogen. Dabei liebte ich Leo mehr als alles in der Welt, mehr wie ich je jemanden zuvor geliebt hatte.

Ich hab ihn aufgenommen, ihn umsorgt, beschützt vor meinem Vater. Mein scheiß Gott, er hat mir seine Liebe gestanden und wir hatten uns geküsst und jetzt? Jetzt schläft er mit Connor in meinem Bett.

Schiefend und noch immer mit Tränenfluss wie ein Wasserfall wischte ich mit meinem Ärmel meine laufende Nase sauber und fing an, meine Knie zu umarmen.

Ich dachte nach. Daran, wie wir draußen waren, wir wir uns küssten und wie ängstlich er zu Beginn war... Aber das Bild in meinem Kopf, wie mein eigenes Fleisch und Blut immer und immer wieder meinen kleinen Kater vögelte, wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wie konnten sie mir das nur antun?

Ich hielt kurz inne, weil sich ein kleiner widerspenstiger Gedanke in mir auftat. Ein kleiner Gedanke, den ich schon seit einer Weile verdränge.

Leo war nicht mein Freund. Ich hab ihn aufgenommen und ihn vor einem Schicksal bewahrt, dass ihn irgendwann sein Leben gekostet hätte. Mehr nicht. Wir haben uns geküsst ja, aber wa swar das heutzutage schon nich wert?

Mein Weinen ging in ein Schluchtzen über und ich umarmte meine Knie. Es war für die Katz', wortwörtlich. Nocheinmal wischte ich mit die Tränen fort und stand auf.

Luft holen, durchatmen, weitermachen, Alex

Mit wackligen Beinen und vom Weinen roten Augen stand ich langsam auf und ging die Treppe wieder hinauf. Noch immer ging mein Atem unregelmäßig und mein Herz klopfte bis zum Hals.

Ich durchstreifte ohne ein bestimmtes Ziel das Herrenhaus und mied dabei jegliche Treppen zum zweiten Stock. Um nichts in der Welt wollte ich in mein Zimmer und sehen wie die zwei ihren Spaß hatten.



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