Kapitel 13

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James Augen wurden groß wie Tennisbälle und Schmerz spiegelte sich darin. „Lily...",krächzte er, aber ich brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. Meine Augen füllten sich mit Tränen, die ich kämpfend zurückhalten musste. 

„Es tut verdammt weh, angesehen zu werden, als wäre man ein Stück Dreck. Es tut weh, dass hinter meinem Rücken über mich getuschelt und gelästert wird, dass jedes Mädchen mich quallvoll umbringen will.  Dass sie mich extra anrempeln oder mir ein Bein stellen. Merlin, dass sie mir sogar einen Fluch anhexen wollen. James, so kann es nicht weitergehen und das weißt du! Ihr seid nicht immer da, um mich zu schützen! Ihr könnt vielleicht Fluche abblocken, aber keine Worte",brachte ich zitternd hervor und eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel. 

„Ich weiß",flüsterte James mit erstickter Stimme.
„Es tut mir so leid!",flüsterte er immer wieder, bevor er mich fest in seine Arme schloss. Nun rannen mir etliche Tränen die Wangen herab und ich fing laut an zu schluchzen. Es fühlte sich wie ein Abschied an.

Auch ich spürte etwas warmes, nasses das auf meinen roten Schopf fiel. James Potter weinte. Ich hatte ihn noch fast nie weinen sehen, in sieben Jahren.

Dann küssten wir uns ein letztes mal, bevor ich mit bebenden Schultern in mein Zimmer ging und mich dort heulend auf mein Bett warf. 
Es tat weh. Es tat so, so,so weh.

Die Wut kam ganz plötzlich, auf all diese Mädchen, die mir mein Leben seit ein paar Wochen zur Hölle machten. Ich nahm die kleine hässliche Puppe, die mir Petunia einmal mit den Worten: „Wenn du mal keinen Spiegel verfügbar hast, kannst du die ja ansehen", geschenkt hatte in die Hand und riss ihr den Kopf ab.

Es war brutal, aber half sehr. Außerdem war es besser als sich an der weißen Wand die Knöchel wund zu schlagen.

Nach zehn Minuten oder länger, ich hatte das Zeitgefühl verloren, sank ich auf mein Bett und schlang meine Arme um die Beine. Leise Wimmern kamen hin und wieder noch als einziges Geräusch in dem stillen Zimmer. 
Ich war ein Häufchen Elend. Nur wegen der Liebe. Irgendwann, als es schon lange dunkel draußen war, schlief ich ein.

Die Nachricht, dass James Potter und Lily Evans getrennt waren, verbreitete sich wie Feuer in Hogwarts. Überall wurden mir, wie ich es befürchtet hatte, hämische Blicke zugeworfen oder Sätze wie: „James hatte wohl seinen Spaß, jetzt braucht er das Schlammblut nicht mehr".

Ja, es tat wieder weh, aber es müsste nur ein neues Gerücht aufkommen und schon wären wir wieder vergessen. So war es bisher immer. 

Mit meinen Freundinnen hatte ich nicht geredet. Sie musterten mich besorgt, als ich meinen Toast lustlos von mir schob. Sie wechselten einen Blick bevor Marls aufstand und mich am Arm packte. 

„Mitkommen",sagte sie bestimmt und mit der Hilfe der anderen brachte sie mich auf die Beine und zerrte mich in irgendeinen Erker.

„Was ist passiert?",fragte mich Dorcas gleich darauf und Alice ergänzte: „Wir wollen alles, hörst du, alles wissen!"

Ich schwieg, bevor ich leise sagte: „Wir haben uns getrennt"

Marlene und Hestia atmeten hörbar aus und Alice, Dorc und Mary starrten mich schockiert an.
„Warum?",hakte dann Hestia sanft.

Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Das Gerede",war alles, was ich heraus brachte. Sogleich wurde ich in dein großes Gruppenkuscheln gezogen.

„Ich werde sie alle umbringen!",knurrte Marlene und Dorcas nickte, während sie bedrohlich mit den Fingern knackste. „Wir holen dir ganz viel Schokolade und Muffins!Wir kuscheln uns alle in dein großes Bett",schlug Mary vor und ich nickte zustimmend.

Eine halbe Stunde später saßen wir alle in meinen Bett und futterten uns voll. Plötzlich erhellte sich Marlenes Gesicht, bevor sie laut verkündete:„Mädls, ich habe einen Plan!"

Dann flüsterte sie ihn mir leise ins Ohr.

Naaa, seid ihr gespannt auf das nächste Kapitel? Diese Geschichte ist doch ein bisschen länger als geplant ;) Aber in letzter Zeit habe ich richtig Lust zu schreiben ^^

Schlaft gut ;)


Wahrheit oder Pflicht-JilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt