Wahrheit oder Pflicht-Jily

Kapitel 18

Marlenes POV:

Lily war nun wieder seit einer Woche wach und morgen würde sie entlassen werden. Die frohe Stimmung in Hogwarts kam langsam wieder zurück, doch mein Herz blieb leer. Immer wieder wanderten meine Blicke zu ihm, doch musste dann schnell wieder wegschauen, da er mich einfach immer anstarrte. Dieses Grau in seinen Augen, das um Vergebung bettelte, füllte mein Herz doch mit etwas.

Schmerz.

Und diesem Gefühl wollte ich eigentlich aus dem Weg gehen. Ja, ich wusste, wie Sirius tickte, aber hätte mir doch erhofft, dass er nicht jedes Mädchen gleich zurückküsst. Lily war immer da für mich, schenkte mir mitfühlende oder aufmunternde Blicke, versprach mir, dass alles wieder gut werden würde. Und Sirius? Er hatte mich aufgegeben, denn seit zwei Tagen knutschte er wieder mit jedem Mädchen, dass sich an ihn ranmachte. Und das waren viele.

Ich machte mich gerade auf zum Krankenflügel um Lily zu besuchen, als ich ein hohes Gekicher hörte. 
„Oh Siri, du bist soooo süß!",quietschte die Stimme, die ich zu Kayla Jayn entziffern konnte. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich um die Ecke lugte und Kayla dicht an Sirius gedrängt sah. Sie fuhr die Konturen seines Gesichtes nach und küsste ihn am Hals, während er ihr über den Rücken strich.

„Du meinst wohl heiß!",grinste er dann selbstsicher, auch wenn es nicht echt wirkte. Sein Mund hatte sich zwar zu einem Grinsen verzogen, doch seine Augen blieben leer. Doch Kayla schien das nicht aufzufallen, denn sie kicherte nur wieder bevor sie ihre Lippen hart auf seine presste. Prompt erwiderte Sirius, sah dabei aber nicht glücklich aus.

Sein Blick traf plötzlich meinen und er stieß Kayla sofort von sich, die protestierend quietschte. Dann fielen ihre braunen Augen auf mich und sie wurden fast schwarz.
„DU!",kreischte sie dann und kam bedrohlich auf mich zu. Aber da sie einen halben Kopf kleiner war als ich, wirkte es nicht angsteinflössend. 

Spöttisch zog ich eine Augenbraue nach oben. „Du Schlampe! Verzieh dich, du warst nur Sirius Flirt!",schimpfte sie und auch wenn es nicht wehtun sollte...tat es das.

Plötzlich packte Sirius grob ihre Hand und schleuderte sie auf den Boden, wo sie mit großen Augen zu ihm hochsah. „Siri...",wimmerte sie dann und Tränen traten ihr in die Augen.

„Nen Marlene nie wieder eine Schlampe oder ich ziehe meinen Zauberstab!",drohte er ihr dann, bevor seine grauen, stürmischen Augen meine blauen trafen. „Marley, bitte, bitte können wir reden!",flehte er dann.  Seine Stimme klang brüchig und überhaupt nicht nach dem Mädchenschwarm von Hogwarts. Ich zögerte, bevor ich nickte.

Eine zweite Chance gab es immer und James hatte Lily doch noch von sich überzeugen können und sich für sie geändert. Vielleicht konnte Sirius das auch. 

Sirius zog mich dankbar in ein leeres Klassenzimmer und ließ die jammernde Kayla alleine. 

Es entstand eine unangenehme Stille, die der schwarzhaarige schließlich brach:„Mar...es tut mir leid!Es war falsch, aber all die Jahre...durch all die Jahre ist es irgendwie eine Gewohnheit geworden, jedes Mädchen zurück zu küssen. Ich liebe nur dich! Aber immer wieder frage ich mich, wie ich dich verdient habe",erklärte er.

„Sirius...",fing ich an, doch er unterbrach mich, „Ich...ich habe noch nie so etwas empfunden. Jeden Tag frage ich mich immer mehr, warum du dich auf mich eingelassen hast!Ich sehne mich nach dir, obwohl wir nebeneinander setzen und ich will jedem Jungen einen Fluch auf den Hals hetzen, wenn er mit dir redet!"

Ich sah ihn erstaunt an. Eine einsame Träne kullerte seine Wange hinab. 

„Oh Sirius...ich liebe dich auch! Aber...ich will nicht, dass ich noch einmal so verletzt werde",hauchte ich und Sirius nickte verzweifelt.

„Aber jeder hat eine zweite Chance verdient",fuhr ich dann fort, bevor ich mich auf meine Zehenspitzen stellte und ihn küsste. Meine Finger verschränkten sich hinter seinen Nacken und er legte seine Hände an meine Hüfte, bevor er mich zurückküsste.

Nach Atemmangel lösten wir uns voneinander, doch küssten uns sogleich. Immer und immer wieder.

Nach einer Ewigkeit legte er seine Stirn auf meine. Seine grauen Augen bohrten sich in meine blauen, als er:„Ich liebe dich, Marlene McKinnon",sagte. 

Mal ein Blackinnon Kapitel ;) Hoffe, er hat euch gefallen. Lasst gern ein Sternchen oder Kommentar da^^

Schönes Wochenende euch noch ;)