Harvey Specter - Ein verschütteter Kaffee

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Ich schlendere entlang der teuer aussehenden Hochhäuser, meine Gedanken vollständig von den Akten und Fällen absorbiert, die ich im Büro zurückgelassen habe. Selbst jetzt in meiner Pause ist es so, als könnte ich ihre Seiten nach mir rufen hören. Der hektische Alltag hat meine Sinne in Beschlag genommen und ich bin tief in meine Überlegungen versunken, meine Finger schließen sich ein Stück fester um meinen Pappbecher um ihn an meinen Mund zu führen, als ein Zusammenstoß meine Aufmerksamkeit schlagartig zurückholt. Ich pralle mit einer Person zusammen und der Inhalt eines Pappbechers ergießt sich über meine weiße Bluse. Der heiße Kaffee läuft durch den Stoff auf meine Haut und hinterlässt ein unangenehmes Brennen.

Verärgert schaue ich auf und hebe den Blick zu dem Unbekannten. Meine Augen gleiten den dunkelblauen Anzug hinauf und treffen auf ein selbstbewusstes Lächeln, das mein Herz für einen Moment schneller schlagen lässt. Es ist Harvey Specter, der erfolgreiche Anwalt, den ich bisher nur aus der Distanz bewundert habe. In unserer Branche ist er wie ein König. Wer sich traut gegen ihn in den Kampf zu ziehen, bereut es in den meisten Fällen.

„Oh, verdammt. Entschuldigung", sagt Harvey. Sein Blick wandert über meine mit Kaffee getränkte Bluse und ich spüre, wie meine Wangen sich vor Verlegenheit röten. Seine Augen bleiben einen Moment zu lang auf meinem nun sichtbaren BH hängen und ein schiefes Lächeln ziert sein Gesicht.

„Das ist wirklich nicht mein Tag", murmele ich, während ich in meiner Handtasche nach einem Taschentuch suche. Fluchend versuche ich, den Kaffee mit einem Taschentuch abzutupfen. Harvey betrachtet mich dabei nachdenklich, bevor er sein Jackett auszieht und es mir reicht.

„Versuchen wir das hier", schlägt er vor und hält mir sein Jackett auffordernd hin. Ich nehme sein Jackett mit einem leichten Lächeln an und schmiege mich geradezu in den weichen Stoff der Luxusmarke. Ich kann nicht leugnen, dass der Tag eine unerwartete Wendung genommen hat.

„Entschuldigung nochmal. Ich bin Harvey", stellt er sich vor und reicht mir die Hand, „den Kaffee übernehme ich natürlich." Ich schüttele sie, während ein Lächeln meine anfängliche Irritation lindert.

„Marie. Auch wenn das kein besonders glamouröses erstes Treffen ist", erwidere ich scherzhaft, „den Kaffee kann ich leider nur annehmen, wenn es sich dabei um eine Verabredung handelt." Harvey lacht, und die Spannung zwischen uns scheint sich zu lösen.

„Das wird eine Geschichte, die wir noch oft erzählen können", sagt er mit einem Augenzwinkern. Ich stimme zu, und inmitten des Chaos auf der belebten Straße beginnen wir eine ungeplante, aber faszinierende Konversation.

Während wir uns darüber unterhalten, wie unvorhersehbar das Leben sein kann, realisiere ich, dass dieser zufällige Zusammenstoß vielleicht der Beginn von etwas Neuem ist. Und wer hätte gedacht, dass ein verschütteter Kaffee unsere Wege auf so unerwartete Weise kreuzen würde?


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Ich hoffe der erste One Shot hat euch gefallen :)

Ich nehme natürlich gerne Kritik an sowohl positive als auch negative.

Eure Marie

Once upon a One ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt