In einigen Dingen war ich schon immer anders. Besonders, wenn ich meine Freunde fragen würde, wobei dieses ›besonders‹ einen recht faden Beigeschmack hat, wie ich finde.
Doch ich habe mich niemals beschwert. Warum sollte ich auch? Ich war die kleine, süße Hufflepuff und wie es eben so ist, wurde ich unterschätzt. Und das ist okay. Zumindest kam ich damit klar.
Meine Hogwartszeit war wahrscheinlich die schönste in meinen Leben und nachdem ich meinen Abschluss hatte, war mir nur eine Sache klar. Dass ich zurückkehren will, zurück zu meinem Zuhause.
Denn das ist Hogwarts für mich.
Eine weitere Sache, die ich aber immer für mich behalten habe, war meine unnatürliche Schwärmerei für meinen Professor in Zaubertränke. Während andere in meinen Alter unseren Klassenkameraden nachgesehen haben, habe ich das gleiche getan, nur bei dem stets mies gelaunten Professor.
Ich weiß selbst nicht, was es gerade war, was mich an ihm so fasziniert hat. Vielleicht meine Vorliebe für das Böse, was ich selbst nie verstehen konnte. Es ist für mich gänzlich unbekannt und gerade deswegen so interessant für mich.
»Professor.«
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen und blicke zu Remus. Meinen Kollegen, der dieses Jahr das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet.
»Geht es dir gut, Remus?«, frage ich ihn besorgt, als mir seine ungesunde Blässe auffällt, doch er lächelt mich nur verhalten an.
»Es ist alles gut, Y/N. Danke der Nachfrage«, erwidert er, bevor er leise seufzt.
»Eine heiße Schokolade?«, frage ich ihn und mit einem knappen Lächeln, sagt er mir zu.
Seitdem ich als Lehrerin in diese Schule zurückgekehrt bin, hat sich sowas wie eine Freundschaft zwischen uns entwickelt. Wahrscheinlich weil es auch sein erstes Jahr als Lehrer ist.
Remus folgt mir leise zu meinem privaten Bereich, der sich direkt hinter meinem Klassenzimmer befindet und mit einem Schlenker meines Zauberstabs, wärme ich den Kakao auf, bevor ich die Tassen auf uns zu fliegen lasse und mich mit meiner Tasse in der Hand auf meine Couch sinken lasse.
»Was bedrückt dich, Remus?«, frage ich ihn sanft, beobachte, wie er sich vor mir in den Sessel sinkt, einen Schluck nimmt und mich dann ansieht, bevor er beginnt zu reden.
Remus Lupin ist ein interessanter Mann, der niemanden so leicht an sich heranlässt. Mich auch nicht, zumindest nicht komplett. Dennoch reden wir die halbe Nacht, ehe jeder in seiner Position einschläft, bevor wir beide müde und mit dicken Augenringen unter den Augen zu früh zum Frühstück kommen, das wir beinahe verpasst hätten.
✞
»Sollten Sie sich nicht etwas ausruhen, Professor?«, durchbricht die kalte Stimme von Professor Snape die Stille, die nur von zufriedenen Kauen gestört wurde.
»Mir schmeichelt Ihre Fürsorge, Professor, aber ich denke, ich weiß was mir am besten tut oder nicht«, erwidert Remus die Stichelei von Snape mit einer Leichtigkeit, dass ich leicht lächeln muss, bevor ich mir Essen auf meinen Teller mache und ihm geheimen meine Schwärmerei für Severus Snape nachgehe.
Kurz ruht Snapes Blick auf mir, doch ich schaffe es nicht, seinen Blick zu erwidern. In seiner Gegenwart bin ich immer noch die schüchterne Schülerin, die ihn lieber von weitem angeschmachtet hat.
Schwarz wie die Nacht, wie das Obsidian, das in der Nähe von Vulkanen zu finden ist. So wie ich mich fühle, wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch ist. Nur dass ich nicht ausbrechen werde.
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after all this time - harry potter oneshots
Fanfiction18+ Harry Potter content | ❝ 𝔩𝔦𝔤𝔥𝔱 𝔦𝔰 𝔢𝔞𝔰𝔶 𝔱𝔬 𝔩𝔬𝔳𝔢. 𝔰𝔥𝔬𝔴 𝔪𝔢 𝔶𝔬𝔲𝔯 𝔡𝔞𝔯𝔨𝔫𝔢𝔰𝔰