»Willkommen in der Winkelgasse, Theodore«, sagte Minerva McGonagall und trat durch den steinernen Eingang auf die Einkaufsstraße. Theo war wie festgewachsen. Er konnte sich nicht bewegen, so fasziniert war er von dem, was er sah. Eine langgezogene Straße, voller Menschen mit Spitzhüten, Umhängen und allerlei seltsamen Dingen bei sich. Über ihren Köpfen kreisten Eulen, die hier und da in die Läden flogen und kurz darauf wieder herauskamen. Sie schuhuten über den Menschen, aber es schien für alle vollkommen normal zu sein, dass bei Tag Eulen herumflogen. Ein paar Meter vor ihm huschte eine rote Katze über die Straße und verschwand im nächsten Laden.
»Theodore, kommst du?«, rief ihn Professor McGonagall und er war sich wieder bewusst, weshalb er hier war.
»Ja«, sagte er und trat ebenfalls durch den Durchgang.
»Was hältst du davon, wenn wir dir als Erstes einen Zauberstab kaufen?«, fragte sie und lächelte ihn an. Theo nickte. »Gut, dann komm mal mit. Bei Ollivanders habe auch ich als junges Mädchen meinen Zauberstab erworben«, erklärte sie ihm, aber er nickte bloß, nicht fähig zu sprechen, da alles um ihn herum so spannend war. Auf ihrem Weg zu Ollivanders, schaute der Junge neugierig in jedes Schaufenster und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. In einem der Schaufenster hatte er Besen gesehen und fragte sich, ob Zauberer wirklich auf Besen flogen, wie bei Bibi Blocksberg.
»Hier wären wir«, sagte McGonagall und schob Theo in einen Laden hinein. Sie waren die einzigen Kunden und ein Glöckchen über der Tür kündigte ihr erscheinen an.
»Ah, Professor, schön Sie wiederzusehen. Womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte ein älterer Herr, der gerade aus dem hinteren Teil des Ladens nach vorne getreten war.
»Ich bin mit Mr. Campbell hier, um für ihn einen Zauberstab zu kaufen. Er fängt im September auf Hogwarts an«, erklärte sie ihr Erscheinen.
»Natürlich. Wenn der junge Herr bitte einmal vortreten würde.« Mr. Ollivander zauberte ein Maßband herbei und Theo stellte sich vor den Mann. Er fand, er sah sehr nett aus, aber auch ein bisschen verstreut und chaotisch, was ihn in Theos Augen noch etwas sympathischer machte.
»Junger Mann, ich werde sie jetzt einmal von Kopf bis Fuß vermessen und auf Grundlage dessen, dann einen passenden Zauberstab für sie aussuchen«, erklärte er, als das Maßband auch schon wie von selbst Theo vermaß. Kopfumfang, Länge der Arme, Beine und der Finger, sowie den Augenabstand, den Abstand der Ohren und viele weitere Maße, erfasste das Maßband penibel. Die Maße trugen sich anschließend von selbst in eine Tabelle ein.
»Schön, schön, dann wollen wir mal sehen«, sagte Ollivander konzentriert und ging mit dem Pergament in der Hand nach hinten. Theodore sah Professor McGonagall fragend an, welche ihn aufmunternd anlächelte. Ein paar Minuten später kam Mr. Ollivander mit einem Arm voller länglicher Kartons wieder hervor. Er stapelte sie alle auf seinem Tresen.
»Hier, versuchen Sie diesen.« Ollivander reichte Theo einen Zauberstab, den dieser unsicher entgegennahm. Mr. Ollivander beäugte den Jungen gespannt, aber als nichts geschah, räusperte er sich.
»Sie müssen den Zauberstab bewegen. Zielen Sie auf etwas.« Theo tat wie geheißen, aber es passierte rein gar nichts.
»Merkwürdig, sehr merkwürdig«, murmelte Mr. Ollivander leise und als Theo unsicher zu Professor McGonagall schaute, runzelte sie die Stirn.
»Nun gut, dann versuchen wir einen weiteren. Wäre ja gelacht, wenn wir keinen geeigneten Zauberstab für Sie finden würde, junger Mann.« Ollivander bat Theo den Stab auf den Tisch zu legen und reichte ihm einen neuen. Wieder geschah nichts. Dieses Prozedere wiederholten sie etliche Male und Theo befürchtete, dass Professor McGonagall ihn später einfach wieder nach Hause bringen würde, wo er dann auf die Behörden warten könne.
DU LIEST GERADE
Wolfsblut
Fanfiction»Dein Vater, Remus, war ein Zauberer und du bist auch einer.« Innerhalb von Sekunden, hatte sich das Leben von Theo von Grund auf verändert. Aber wer genau war dieser Remus? Lebte er noch? Wusste er von Theo? Würde Theo ihn jemals treffen? *** (c) D...