Kommenden Montag ging es nach dem Frühstück direkt los mit einer Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste. Die anderen Jahrgänge hatten nur Gutes über den Unterricht von Professor Lupin gesagt und daher war Theo schon voller Vorfreude. Sie überlegten beim Frühstück fieberhaft, was wohl in ihrer ersten Stunde drankommen würde, dass sie fast zu spät kamen.
»Oh, Mist«, rief Nick auf einmal und sprang auf. »Wir kommen noch zu spät.« Hastig schnappten alle vier Jungen ihre Rucksäcke und machten sich auf zum Klassenraum. Dort angekommen gingen gerade die ersten Schüler in den Raum hinein.
Theo setzte sich neben Nick in die erste Reihe, wo sie gespannt auf Professor Lupin warteten. Zum Glück ließ der Professor nicht lange auf sich warten. Durch den Mittelgang trat er nach vorne an sein Pult und wandte sich der Klasse zu. Theo beobachtete ihn und hatte ein merkwürdiges Gefühl, dass er nicht deuten konnte. Ihm war, als ob der Professor ihm wage bekannt vorkäme. Der Junge runzelte die Stirn, als Professor Lupins Blick den seinen traf. Dieser lächelte, bevor sein Blick zum nächsten Schüler wanderte.»Mein Name ist Professor Lupin und ich werde euch dieses Jahr in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten«, sagte er. Er erklärte ihnen, was sie dieses Jahr alles bei ihm durchnehmen würden, aber Theo hörte nicht richtig hin. Am Rande bekam er mit, dass sie verschiedene Zauber erlernen, aber sich auch mit schwarz magischen Kreaturen beschäftigen würden.
Es ließ ihn der Gedanke nicht los, dass der Professor ihm bekannt vorkam und es wurmte ihn, dass er nicht sagen konnte wieso.Den ganzen restlichen Tag ging ihm diese erste Stunde nicht mehr aus dem Kopf. Nichts wollte ihm gelingen. In Geschichte der Zauberei starrte er die ganze Zeit aus dem Fenster und betrachtete sein Spiegelbild. In keiner anderen Stunde hatte er sich etwas notiert, geschweige denn zugehört. Das ging sogar so weit, dass Professor McGonagall ihn nach der Verwandlungsstunde beiseite nahm.
»Theo, was ist los mit dir?«, fragte sie ihn. »Du warst die ganze Stunde so abwesend.«
»Ich-«, setzte Theo an. »Es ist nichts. Ich denke, ich bin einfach nur müde. Entschuldigen Sie bitte.« Er traute sich nicht ihr in die Augen zu blicken und starrte auf seine Füße, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Sie seufzte und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst? Auch wenn du nicht in Gryffindor bist, habe ich immer ein offenes Ohr für dich.«
»Danke«, antwortete Theo leise. Seine Gedanken behielt er dennoch für sich.
»Gut und jetzt ab mit dir zum Abendessen«, sagte sie und scheuchte ihn hinaus. Er nahm seine Tasche und ging zügig zum Ausgang. Als er auf den Gang hinaus trat, rannte er fast in seine drei Freunde hinein. Sie standen genau hinter der Tür. Theo sah sie irritiert an und musste dann grinsen. Er hätte sich denken müssen, dass sie versuchen würden zu lauschen.
»Was gabs denn so wichtiges?«, fragte Nick.
»Ja, sag schon. Was wollte McGonagall von dir?«, warf Jason sofort ein, als Theo nicht direkt antwortete.
»Lasst ihn doch auch mal antworten!«, sprang Marvin ihm bei, den er dankbar anlächelte.
»Hat nur gefragt, wie es mir geht.« Der Junge zuckte mit den Schultern. »Nix Wildes, also.«
»Nix Wildes? Wieso fragt sie dich das?«
»Ich hab doch erzählt, dass sie mich zu Hause abgeholt und mit in diese Welt gebracht hat. Sie wollte einfach nur wissen, wie ich mich eingelebt hab. Können wir jetzt gehen? Ich hab Hunger«, sagte er und ging los. Er ließ die drei stehen und ging in Richtung Große Halle davon.
»Ey, warte doch«, rief ihm Nick hinterher und schnell hatten sie ihn eingeholt. Gemeinsam liefen sie zum Abendessen. Rasch hatten sie einen Platz in der Großen Halle am Ravenclawtisch gefunden. Für einen Moment ließ Theo die Gedanken an Professor Lupin, die ihn so sehr beschäftigten, liegen und hatte Spaß mit seinen Freunden. Sie redeten über alles Mögliche, lachten und genossen das Abendessen. Anschließend verließen sie vollgestopft die Halle und trotteten nach oben.
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Wolfsblut
ספרות חובבים»Dein Vater, Remus, war ein Zauberer und du bist auch einer.« Innerhalb von Sekunden, hatte sich das Leben von Theo von Grund auf verändert. Aber wer genau war dieser Remus? Lebte er noch? Wusste er von Theo? Würde Theo ihn jemals treffen? *** (c) D...