Break your heart (Apache 207 FF)

Unter Vier Augen

Wir betraten Volkans Büro. An den Wänden hingen seine Goldenen Platten und ich ließ den Blick über den Raum schweifen. Alles war sehr stilvoll und modern eingerichtet. Meins wäre es persönlich zwar nicht, aber es passte zu Volkan. Es herrschte eine Harmonie aus schwarz, grauen und weißen Tönen.

"Ich habe uns eine Margarita Pizza bestellt. Ich hoffe das ist in Ordnung für dich."; meinte mein Gegenüber und setzte sich an den Schreibtisch, der am Fenster stand. Von seinem Fenster aus hatte er einen schönen Blick auf den Rhein. "Ja natürlich ist das in Ordnung. Es gibt nicht besseres als Käse."; erwiderte ich und lächelte ihn an. "Schön hast du es hier. Ich kann es verstehen, dass deine Familie stolz auf dich und deinen Bruder ist." Volkan lächelte breiter und nickte. "Ja ich danke Gott jeden Tag dafür. Also wie stellst du dir das ganze vor mit dem Projekt?"

Erst jetzt viel mir wieder ein, Warum ich eigentlich hier war. Wir kannten uns ja eigentlich gar nicht richtig. Unsere kleine Plänklerei war nur so dahin gesagt. Ich war einzig und allein wegen unseren Vorschulprojekt hier.  Also warum genoss ich es so.

Um mich wieder zu fassen und meine kurzen Zweifel und Fragen zu verdrängen öffnete ich meine Tasche und holte mein Notizbuch heraus. "Ich dachte wir könnten die Kids zu kleinen Apachelinos werden lassen. In dem wir das Lied mit den Kleinen einüben und vielleicht könnten wir auch im Studio das Lied aufnehmen."; schlug ich vor und kritzelte in meinen Notizen herum.

Volkan
Ich setzte meine Sonnenbrille ab und sah die kleine Italienerin vor mir an. Burak lag mir schon seit Monaten mit ihr in meinen Ohren. Sie war wie seine persönliche Heldin und je mehr Zeit ich mit ihr verbrachte um so mehr verstand ich wieso. Sie wollte den Kindern alles bieten und man konnte richtig sehen das von ihr nichts böses aus ging. Sie war eben ein reines Schäfchen. Bei dem Gedanken wurde mein Grinsen größer. Wer immer auf den Namen dieser Gruppe kam könnte ich gerade das Herz küssen. "Ich finde die Idee gut. Lass uns kleine Stars aus ihnen machen. Vielleicht bekommen wir ja auch die Erlaubnis, dass wir ein kleines Video zu drehen  dürfen und am Sommerfest können die Kids die CDs verkaufen... ohne das Video natürlich. ", schlug ich vor. Die Begeisterung war in den Augen von Luna zu sehen. "Die Idee ist toll. Ich glaube die Kleinen flippen aus wenn sie von der ganzen Idee erfahren. Würdest du morgen in den Kindergarten kommen. Vielleicht können wir morgen ja eine Art kennenlernen machen. Burak muss schon ziemlich viel einstecken, weil die anderen ihm nicht glauben, dass du sein Patenonkel bist"

Burak hatte so etwas angedeutet, aber er ließ sich nichts anmerken. Um so mehr hasste ich es das er dem ganzen ausgesetzt war. Ich wollte meine Familie schützen, aber das er deswegen gehänselt wurde, weil ich meine Versprechungen nicht einhalten konnte ließ mich innerlich kochen. "Er hat es mal kurz erwähnt,  aber dann sofort das Thema gewechselt, als ich näher darauf eingehen wollte. Ich komme auf jedenfall morgen. Aber es wäre schön wenn deine Chefin zuvor vielleicht eine Email verschickt in dem erklärt wird das niemand erzählen darf das Burak mein Patenkind ist. Ich will nicht das meine Familie von Paparazzis belagert wird.", bat ich die Erzieherin meines Patenkindes und sie nickte und tippte sofort etwas ins Handy. "Das wird sofort erledigt. Wenn du morgen schon zu uns kommst, sollten alle Eltern schon die Email gelesen haben."  Das sie sich sofort darum kümmerte und die Privatsphäre meiner Familie akzeptierte und nicht erst diskutierte, wie ich es sonst gewohnt war ließ sie gleich noch sympathischer wirken. "Welches Lied würdest du denn gern mit den Kindern singen? Gibt es denn ein Lieblingslied von dir?"

Luna
"Ein Lieblingslied? Naja Madonna, aber das ist nicht gerade Kinder geeignet und es ist nicht allein dein Lied. Bausa hat ja da auch mit gewirkt. Du solltest bei der Aktion ja auch im Mittelpunkt stehen. Es gibt viele Lieder die mir gefallen. Matrix, wieso tust du dir das an, nie mehr gehen. Ja ich weiß es sind die langsameren Lieder. Ich mag sie da sie mir die Person zeigen, die du bist Volkan. Einen Menschen den du mögen musst und so ganz kann ich mir übrigens nicht vorstellen, dass nie mehr gehen nur für die Fans geschrieben wurde. Welche Frau bei manchen Liedern auch dahinter steckt und der du die Zeilen gewidmest. Sie kann sich glücklich schätzen. " kurz machte ich eine Pause, da ich Volkans Blick auf mir spürte und biss mir unsicher auf die Unterlippe. Hatte ich etwa zuviel gesagt?! Erst jetzt viel mir auf das Volkan die Sonnenbrille ausgezogen hatte und ich ihm in die Augen sehen konnte. Seine braunen großen schokoladenen Kulleraugen ließen mich alles um mich herum vergessen. Sie ließen mich in Wärme und auch Sicherheit ertrinken. Soetwas war mir noch nie zuvor passiert. Erst sein Räuspern ließ mich wieder zurück in die Realität kommen. "Es gab eine Frau... aber es war kompliziert und es ist auch besser, dass sie aus meinem Leben verschwunden ist...."Kurz war er still. Volkan machte einen Eindruck als würden Erinnerungen hoch kommen, die er lieber schnell vergessen wollte und sprach deswegen schnell weiter: "Man sollte sich für seinen Geschmack nicht entschuldigen. Das du meine Lieder so entschlüsselst und nicht einfach nur den Song konsumierst freut mich. Du hörst hin was ich zu sagen habe ", verwirrt sah ich ihn an und griff nach seiner Hand. "Natürlich hör ich hin. Man sollte immer zuhören egal um was es geht. Man muss Dinge nicht allein durch stehen Volkan." Ich spürte eine Art Traurigkeit, die ich auch ab und zu in seinen Songs spürte. Ich weiß nicht was er in sich versteckte, aber ich hoffte das er jemanden fand mit, dem er offen darüber sprechen konnte. Die Hoffnung zu machen das er mir das Herz öffnete wäre zu hoch gegriffen und deswegen ließ ich den Gedanken gar nicht erst aufkommen. Aber etwas Trost schenken konnte ich ihm, die er im Moment zu brauchen schien. Auch wenn ich eigentlich nicht groß ein Freund von Körperkontakt war bei Leuten, die ich nicht kannte.