•11•

429 11 3
                                    

Die nacht war schnell wieder vorbei. Als ich wach wurde war es noch dunkel draußen. ich nahm mein handy. 4:34 Uhr. ich hatte 4 stunden geschlafen. schlafen würde sich jetzt nicht mehr lohnen. Also blieb ich einfach wach bis die Schwester irgendwann rein kam. "Guten Morgen" begrüßt sie mich "Morgen" antworte ich nur "Wie gehts dir?" "Mir ging's noch nie besser" antworte ich ironisch sie seufzt kurz stellt das frühstück ab und geht dann raus. Ich schaue kurz unter die Haube unter dem essen und mache sie genauso schnell auch wieder drauf. ich schiebe das Tablett weg und schaue aus dem Fenster. Nach einer stunde kommt Phil mit der Krankenschwester rein. Die Krankenschwester guckt auf den Teller der genauso dar steht wie als sie ihn gebracht hat. "Wieso isst du nichts?" fragt Phil "Man schickt mich doch eh in eine Klinik also warum sollte ich dann jetzt schon damit anfangen. Man schickt mich ja eh weg und dann werde ich schon noch genug kontrolliert" "Leo Oli will nur das es dir besser geht. er macht sich nur sorgen" "Das ist ja schön. wenn er aber wollen würde das es mir gut geht würde er mich nicht einfach weg schicken" ich schaue ihn kurz an und schaue dann wieder aus dem Fenster. "Leo er will das beste für dich" ich stehe auf und gehe zu dem Stuhl der in der ecke steht. Papa hat mir gestern abend noch Sachen hier abgegeben ich hole mir eine Jogging Hose und einen Hoodie raus und bin dann ins Badezimmer gegangen um mich umzuziehen. Als ich fertig war stand phil immernoch da. "Hast du nicht noch andere Patienten?" frage ich ihn nur "Nein." ich seufze "Phil Was ist dein Problem? Kannst du nicht einfach deinen Job machen und mich in ruhe lassen?" "Du gehörst mit zu meinem Job immerhin bist du grade meine Patientin" "Ich bin aber nicht krank. Ich bin nur hier weil mein überbesorgter vater es für besser hält" Phil sagt nichts mehr sondern bleibt da einfach nur noch stehen, ich schenke ihm aber keine Beachtung bis er dann auch irgendwann geht. Ich nehme mir meine Kopfhörer und höre Musik bis irgendwann mein Vater vor mir steht. "Was willst du hier?" frage ich ihn nur "gucke wie es meiner Tochter geht" "Mir ging es noch nie besser" sage ich ironisch papa seufzt einfach nur und setzt sich dann "Phil hat mir von eurem Gespräch heute morgen erzählt. Du bist sauer" ich antworte ihm einfach nicht "Ich sehe es als die beste Chance für dich Leo. Ich bin nicht immer zu Hause und ich möchte einfach nur das du wieder gesund wirst und das ist eine gute Möglichkeit. Du bekommst Hilfe von Leuten die mit sowas jeden tag zu tun haben. Sie haben ahnung davon. Du triffst auf menschen die das gleiche durchmachen wie du. Die in der gleichen Situation sind mit denen du dich austauschen kannst. du kannst Freundschaften schließen und gesund werden. Du kannst mit Leuten reden über deine Probleme du kannst wieder du werden." "Das ist schön für dich das du das alles denkst aber hast du bei dieser Entscheidung auch einmal daran gedacht was ich darüber denke? Einmal nachgedacht wie ich mich damit fühle? Ob ich das überhaupt will? Nein hast du nicht. Du hast nur daran gedacht wie es für dich am einfachsten ist. Schieb das kind in eine Klinik ab da wird ihr bestimmt geholfen kommt nach hause und ist geheilt. Nein Papa. Schieb mich von mir aus in diese scheiß Klinik ab aber ich komm nicht geheilt nach hause weil ich kein Bock darauf habe. Ich habe keinen bock Leute zu haben die das gleiche Problem haben wie ich. Ich habe keinen bock jeden tag überwacht zu werden ich habe kein bock betrachtet zu werden wie ein Tier im Zoo. Ich will einfach nur leben und dafür brauche ich keine Klinik sondern meine Familie. und die bist grade du und Felix. Ich brauche mich selber und keine Psychologen die mir erklären was alles falsch an mir ist." Mir laufen langsam tränen die Wange runter "Aber schieb mich ab in eine Klinik mach was du willst. Ich bin dir doch eh egal" ich nehme meine Sachen und gehe einfach aus dem Zimmer und verlasse das krankenhaus. Ich gehe raus und merke wie mir jemand hinterher ruft aber es ist mir egal ich bleibe nicht stehen. Ich laufe einfach weiter ich laufe ohne ziel durch die Stadt einfach weg von denen. Mein Handy ignoriere ich. Ich laufe zu einer art Lager halle. Ich klopfe an die Tür. sie wird aufgemacht. "Leo? was machst du denn hier?" "Hab ich dich geweckt?" "Ne aber was machst du hier?" "kann ich mal kurz bei dir untertauchen?" "Äh ja klar aber was ist passiert?" Er lässt mich rein. Lui ist ein freund von mir ich habe ihn mal im Park kennengelernt nach dem ich ein paar Bier gebechert habe er ist nach Mira einer meiner wichtigsten freunde. Er heißt eigentlich Luis aber alle nennen ihn Lui. Ich setze mich auf sein Sofa "Willst du was trinken?" fragt er "Hast du was starkes" "Hab noch Wodka" "Wodka Cola?" er nickt und kommt danach mit einem Glas wieder es sieht aus wie Cola aber man kann den Wodka riechen. Ich kippe es mir runter. Es brennt in meiner kehle aber das ist genau das was ich gerade brauche "Was ist denn jetzt eigentlich passiert?" fragt er mich "Papa ist passiert. Ich hatte nen kleinen Kreislauf kolapps und jetzt will er mich in eine Klinik schicken. Weil ich zu dünn bin" Lui guckt leicht geschockt "Du kannst erstmal hier bleiben wenn du willst. Hier ist immer ein Platz für dich" sagt er und ich nicke dankbar. "Kann ich noch einen?" frage ich ihn und halte ihm mein glas hin. er füllt es noch einmal auf. und noch einmal. und noch einmal. Ich weiß nicht wie oft er dies noch tat aber ich spüre nichts mehr keinen schmerz gar nichts. einfach nur der Alkohol der meine sinne betäubt. Jetzt werde ich schon wie meine scheiß Mutter. Mit dem unterschied das ich kein kind habe. Und keine gewalttätigen Lebens Partner.

die Tochter eines ArztesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt