Kapitel 4

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𝗧𝗿𝗶𝗴𝗴𝗲𝗿𝘄𝗮𝗿𝗻𝘂𝗻𝗴!

Als Maggie am nächsten Morgen durch das Gefühl eines plötzlichen Gewichts auf ihrem Bett aus dem Schlaf gerissen wurde, öffnete sie die Augen, um Tracy zu sehen, die buchstäblich in ihr Bett gesprungen war und sie so geweckt hatte. Ihre überschwängliche Energie schien keine Grenzen zu kennen; sie war bereits voller Tatendrang, während Maggie die Erschöpfung des gestrigen Tages in jedem Knochen spürte. „Wach auf! Wir haben gleich Vorlesung“, rief Tracy, deren Stimme wie ein Weckruf durch Maggies müden Geist hallte. In diesem Moment hätte sie alles gegeben, um sich einfach umdrehen und weiter schlafen zu können. Doch Tracy hatte bereits den nächsten Punkt ihrer Tagesordnung parat: „Und da heute Samstag ist und wir nur eine Stunde Literatur haben... heute Abend steigt eine riesige Party bei den Footballern! Glenn wird auch da sein.“ Sie wippte dabei schelmisch mit den Augenbrauen, als ob diese Information allein ausreichte, um Maggies Interesse zu wecken. Sie seufzte tief, während sie sich die Augen rieb. „Mir ist nicht nach Party. Außerdem muss ich Morgen den Aufsatz abgeben“, murmelte sie, ihre Stimme gedämpft sowohl von der Müdigkeit als auch von der Erinnerung an die gestrige Konfrontation mit Glenn. Die Vorstellung, ihn auf einer Party zu sehen, inmitten all der ausgelassenen Stimmung und des Lärms, fühlte sich beinahe überwältigend an. Trotz ihrer offensichtlichen Erschöpfung ließ sich Tracy nicht beirren. „Komm schon, Maggie. Brad und ich treffen uns das dritte Mal. Und du weißt, was man nach dem dritten Date macht...“ „Du brauchst mich, um mit Brad zu vögeln?“, gab sie ein wenig ironisch zurück. „Nein...“ Tracy kletterte endlich aus ihrem Bett. „Aber ich will mit meiner besten Freundin auf einer der heißesten College-Parties dieses Semesters gehen. Also hör auf zu jammern und rappel dich auf.“ Tracy verließ das Zimmer lachend. Mit einem tiefen Atemzug schob Maggie die Decke beiseite und schwang die Beine aus dem Bett. Es klopfte jemand unerwartet zweimal gegen die Tür. Da Tracy gerade erst raus gegangen war, befürchtete sie, dass ihre Freundin zurückgekehrt war, um weiter über die heutige Party zu sprechen. Seufzend schlenderte sie durch das Zimmer. „Tracy, ich habe doch gesagt--“ Als Maggie die Tür öffnete und statt Tracy ihren Vater vorfand, war ihre Überraschung groß. „Dad? Was machst du denn hier?“ Ihre Stimme trug eine Mischung aus Verwunderung und Zurückhaltung, denn solche Überraschungsbesuche waren nicht Teil ihrer gewöhnlichen Familiendynamik. Ihr Vater, scheinbar unberührt von Maggies reservierter Reaktion, trat mit einem selbstsicheren Schritt ins Zimmer. „Darf ein Vater seine Tochter nicht im College besuchen?“, entgegnete er mit einem breiten Lächeln, das eine gewisse Unbekümmertheit ausstrahlte. Die Studentin schloss die Tür hinter ihm und zuckte leicht mit den Schultern, ein Ausdruck der Resignation auf ihrem Gesicht. „Naja, ich bin schon zwei Jahre hier und du... warst es noch nie.“ Ihre Worte waren direkt, unterstrichen die Entfernung zwischen ihnen, die nicht nur räumlich war. Es war eine Wahrheit, die sie beide kannten, aber selten aussprachen. Ihr Vater schien einen Moment lang verunsichert, dann setzte er sich auf den Stuhl am Schreibtisch, als wolle er sich für ein längeres Gespräch niederlassen. „Ich bin hier, um dir zu sagen, dass ich einen festen Job in New York angenommen habe“, verkündete ihr Vater ohne Umschweife, fast als wäre es eine lästige Formalität. „Das bedeutet, dass wir umziehen müssen. Du musst das College wechseln.“ Die Worte trafen Maggie wie ein Schlag. Fassungslos starrte sie ihren Vater an, unfähig zu glauben, was sie gerade gehört hatte. „Was? Aber... ich kann nicht einfach alles hier zurücklassen. Meine Freunde, meine Kurse... Ich bin mitten im Semester“, stammelte sie, ihre Stimme von Unglauben und Verzweiflung geprägt. Ihr Vater, dessen Miene ungerührt blieb, zuckte nur mit den Schultern. „Es ist eine großartige Gelegenheit für mich, Maggie. Du wirst schon zurechtkommen. Es gibt überall Colleges.“ Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme und die Leichtigkeit, mit der er ihr Leben auf den Kopf stellen wollte, ließen Maggie sprachlos zurück. Es war, als ob all die Jahre, die sie damit verbracht hatte, sich in ihrem College-Leben einzurichten, ihre Ziele und Träume, keine Bedeutung für ihn hatten. „Und was ist mit meinen Gelegenheiten? Ich will dieses Studium. Mein Leben ist hier“, protestierte Maggie, ihre Stimme zitterte vor Emotion. „Das kannst du nicht machen.“ „Das Leben ist unfair. Du bist jung; du wirst dich anpassen“, unterbrach ihr Vater sie, seine Stimme kalt und entschieden. „Ich erwarte, dass du dich darauf vorbereitest. Wir werden am Ende des Semesters Florida verlassen.“ Maggie fühlte, wie die Tränen in ihren Augen aufstiegen, aber sie weigerte sich, sie vor ihrem Vater freizulassen. Die Erkenntnis, dass ihre Bedürfnisse und Gefühle in seinen Plänen keine Rolle spielten, war schmerzhaft. Es war ein einsamer Moment der Ernüchterung, in dem sie realisierte, wie sehr sie auf sich allein gestellt war. Als ihr Vater das Zimmer verließ, ohne ein weiteres Wort des Trostes oder der Erklärung, blieb Maggie zurück, überwältigt von einer Mischung aus Schock, Wut und Traurigkeit. Sie musste alles zurücklassen: ihr gewohntes Umfeld, ihre Freunde, und das College-Leben, das sie liebgewonnen hatte, für einen Umzug, den sie sich nicht gewünscht hatte und der ihr von einem Tag auf den anderen aufgezwungen wurde. Nachdem Maggie sich hastig fertiggemacht hatte, fand sie ihren Weg zur Vorlesung, wo sie sich zwischen Tracy und Megan niederließ. Obwohl sie physisch anwesend war, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab, verloren in der Erinnerung der erschütternden Nachrichten ihres Vaters. Trotz der Unruhe, die in ihr brodelte, versuchte sie, sich zu sammeln, als Professor Smith die Literaturstunde begann. Negan, mit seiner charismatischen Präsenz und tiefen Verständnis für die Materie, zog schnell Maggies Aufmerksamkeit auf sich. Sie betrachtete ihn, während er sprach, und konnte nicht umhin, festzustellen, wie attraktiv er war, besonders im Licht des Klassenzimmers. Seine Leidenschaft für Literatur, die Art und Weise, wie er über die Charaktere und Themen sprach, erinnerte sie an ihre eigene Liebe zum Studium, an das, was sie ursprünglich hierher gezogen hatte. Das gestrige Gespräch mit ihm, als sie sich emotional aufgelöst hatte, kam ihr wieder in den Sinn. Es war ein Moment der Schwäche gewesen, den sie nur selten jemandem zeigte, und doch hatte der Professor eine unerwartete Quelle des Trostes geboten. Er hatte ihr gezeigt, dass es in Ordnung war, verletzlich zu sein, dass es in Ordnung war, um Hilfe zu bitten, wenn die Last zu schwer wurde. Während er weiter über die literarischen Werke sprach, fand Maggie Trost in seinen Worten, eine Ablenkung von den Turbulenzen ihres eigenen Lebens. Die Vorlesung wurde zu einer Zuflucht, ein Ort, wo sie sich, wenn auch nur für eine kurze Zeit, ihren akademischen Interessen widmen konnte, fernab der Sorgen, die außerhalb dieses Raumes warteten. Nachdem die Vorlesung zu Ende gegangen war und sie zusammen mit ihren Freundinnen auf dem sonnigen Campusgelände stand, ließ Tracy keine Zeit verstreichen, um erneut das Thema der bevorstehenden Party anzusprechen. „Na, hast du's dir überlegt? Kommst du mit auf die Party?“, hakte sie nach, ihre Augen funkelten vor Vorfreude und Erwartung. Maggie war zutiefst hin- und hergerissen. Einerseits lastete der Druck, ihren Aufsatz zu Ende zu schreiben, schwer auf ihren Schultern, eine Verpflichtung, die sie nicht einfach ignorieren konnte. Andererseits spürte sie ein tiefes Verlangen nach einem Ausbruch aus der Realität, nach einer Flucht, die ihr erlauben würde, für einige Stunden alle Sorgen und den Stress zu vergessen, der ihr Leben überschattete. Sie blickte von Tracy zu Megan und zurück, sah die erwartungsvollen Gesichter ihrer Freundinnen und spürte, wie der Wunsch nach einer Auszeit, nach Unbeschwertheit, in ihr wuchs. Die Aussicht, sich einfach einmal fallen zu lassen und alles um sich herum zu vergessen, wurde immer verlockender. „Okay“, sagte sie schließlich, ihre Stimme widerwillig, aber mit einem Hauch von Erleichterung. „Ich komme mit.“ Tracys Gesicht erhellte sich sofort in purer Freude. „Das wird großartig! Du wirst sehen, es ist genau das, was du brauchst. Einfach mal abschalten und Spaß haben.“ Maggie versuchte, ein Lächeln zu erwidern, auch wenn sie sich unsicher fühlte, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass die Party eine vorübergehende Ablenkung sein würde, eine kurze Pause in einem Meer von Herausforderungen. Doch vielleicht war das in diesem Moment genau das, was sie brauchte – eine Chance, den Ballast für eine Weile abzuwerfen und einfach nur zu leben. Zurück im Studentenwohnheim bereiteten sich die Mädchen gemeinsam auf die Party vor. Es war eine Atmosphäre voller Aufregung und Vorfreude. Sie trug mehr Make-up auf und entschied sich für ein knappes Kleid, das sie normalerweise nicht gewählt hätte. Sie wusste, dass sie den morgigen Tag wahrscheinlich bereuen würde, vor allem, weil sie die Zeit nicht für ihren Aufsatz genutzt hatte. Doch der Gedanke an ein paar Stunden des Vergessens ließ sie diesen Beschluss fassen. Sie ermahnte sich selbst, dass sie heute Abend nicht zu lange bleiben dürfe, um noch genügend Zeit für die letzten Feinschliffe an ihrem Aufsatz zu haben. Als die Mädchen schließlich fertig waren, machten sie sich am frühen Abend auf den Weg zur Party. Schon von Weitem war die Musik zu hören, die über das Gelände hallte, eine Mischung aus Bass und Melodie, die in der Luft vibrierte. Als sie ankamen, war die Party bereits in vollem Gange. Viele Studenten hatten sich versammelt, Gruppen bildeten sich hier und da, lachend, tanzend, einige mit Getränken in der Hand. Der Geruch von Alkohol und Marihuana lag schwer in der Luft, ein Zeugnis der ausgelassenen Stimmung, die die Nacht beherrschen würde. Maggie fühlte sich sofort von der Energie der Party mitgerissen. Die Sorgen um ihre ungewisse Zukunft schienen für einen Moment weit entfernt, als sie sich unter die feiernden Studenten mischte. Sie beobachtete, wie Tracy mit einem verschmitzten Lächeln durch die Menge auf Brad zuging, und konnte nicht anders, als selbst zu lächeln. Sie wusste, wie sehr ihre Freundin den Jungen mochte, und es freute sie zu sehen, dass Tracy die Initiative ergriff. Als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass auch Megan nicht mehr an ihrer Seite war; sie unterhielt sich bereits mit anderen Studenten. Maggie wollte nicht störend wirken und entschied sich, sich allein durch die Party zu bewegen, während ihre Absatzschuhe auf dem klebrigen Boden hafteten. Plötzlich reichte ihr einer von Glenns Football-Freunden einen Becher Bier. Unter normalen Umständen hätte Maggie abgelehnt, fest entschlossen, an diesem Abend keinen Alkohol zu trinken, vor allem, weil sie wusste, dass sie noch an ihrem Aufsatz arbeiten musste. Doch das überwältigende Verlangen, für ein paar Stunden alles um sich herum zu vergessen, die Last der bevorstehenden Veränderungen und die Erwartungen, die auf ihren Schultern lasteten, ließen sie schwach werden. Also nahm sie den Becher entgegen und trank. Das kühle Bier bot einen Moment der Erleichterung, eine flüchtige Pause von den Gedanken, die sie plagten. Mit jedem Schluck fühlte sie, wie die Anspannung ein wenig nachließ, wie die laute Musik und die ausgelassenen Gespräche um sie herum begannen, ihre Sorgen zu übertönen. Für einen kurzen Moment erlaubte Maggie sich, in der Ausgelassenheit der Party aufzugehen, die Musik, die Gespräche und das Lachen um sie herum voll und ganz zu erleben. Sie tanzte, lachte und unterhielt sich mit den anderen Studenten, ließ sich von der Energie der Nacht mitreißen. Doch nach kurzem fühlte sie sich plötzlich unwohl, als der Schwindel unerwartet und intensiv einsetzte. Ihre Umgebung begann zu verschwimmen, und sie fand es schwieriger, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Verwirrt und besorgt blickte sie auf den Becher in ihren Händen hinab, sich fragend, wie ein einziges Getränk eine derart heftige Reaktion in ihr auslösen konnte. Ihr Verstand raste bei dem Gedanken, dass ihr vielleicht jemand etwas ins Getränk gemischt hatte. Panik begann sich in ihr auszubreiten, als sie realisierte, dass sie in einer verletzlichen Position war, umgeben von Leuten, die sie nicht alle kannte. Ihre Instinkte sagten ihr, dass sie schnell handeln musste. Maggie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und einen klaren Kopf zu bewahren, trotz des Schwindels und der zunehmenden Übelkeit. Sie sah sich um, in der Hoffnung, Tracy oder Megan zu entdecken, aber in der dichten Menschenmenge war es unmöglich, jemanden auszumachen. Die Studentin wusste, dass sie sich von der Menge entfernen und einen sicheren Ort aufsuchen musste. Mit zittrigen Schritten und unter Einsatz all ihrer Willenskraft versuchte sie, sich einen Weg durch die tanzenden und feiernden Studenten zu bahnen. Ihre Priorität war es, frische Luft zu bekommen und dann jemanden zu finden, dem sie vertraute, um nach Hilfe zu bitten. Die Angst, dass die Wirkung dessen, was auch immer ihr Getränk verunreinigt haben könnte, stärker werden könnte, trieb sie an. Trotz der Verwirrung und der Angst, die sie empfand, klammerte sie sich an den Gedanken, dass sie es nach draußen schaffen musste. Als Maggie schließlich den Rand der Menschenmenge erreichte und die kühle Nachtluft sie traf, atmete sie tief durch, versuchte die Übelkeit zu unterdrücken und ihren wirbelnden Gedanken zu entkommen. Sie lehnte sich an die Wand des nächsten Gebäudes, während sie versuchte, ihre Freunde auf ihrem Handy zu erreichen. Maggie, zunehmend verzweifelt, da niemand ihrer Freunde auf ihre Anrufe reagierte, fühlte sich in ihrer Hilflosigkeit gefangen. Die Party, die Musik, das Gelächter und die ausgelassene Stimmung, die vor Kurzem noch verlockend gewirkt hatte, schienen jetzt meilenweit entfernt. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide, der Schwindel nahm zu und ihre Sicht verschwamm zusehends. Ihr Daumen verweilte über Negans Namen auf dem Display ihres Handys. In ihrem Kopf kämpften Vernunft und Verzweiflung miteinander. Der Gedanke, ihren Professor in einer solch persönlichen und verwundbaren Situation anzurufen, erschien ihr absurd, fast dämlich. Doch die Angst und die Erkenntnis, dass sie Hilfe brauchte, überwogen schließlich ihre Bedenken. Die Vorstellung, abgelehnt oder als betrunken abgestempelt zu werden, war zwar demütigend, aber das Risiko schien geringer als die Gefahr, in diesem Zustand allein und schutzlos zu sein. Nachdem ihr Handy zu Boden gefallen war und sie es nach einer gefühlten Ewigkeit wieder in der Hand hielt, überwand Maggie ihren Stolz und ihre Zweifel. Mit zitternden Fingern wählte sie schließlich seine Nummer. Jeder Piepton des Wähltons schien endlos, während sie darauf wartete, dass er abnahm. Endlich. Maggies Worte kamen gestolpert, ihre Zunge schwer und unbeholfen, als sie versuchte, Negan am Telefon zu erklären, was passiert war. „Professor... ich... es tut mir leid, Sie zu... aber ich... jemand hat... mein Getränk“, ihre Stimme schwankte, die Worte vermischten sich ineinander, kaum mehr als ein undeutliches Murmeln, das ihre Verwirrung und Angst widerspiegelte. Es war offensichtlich, dass sie Mühe hatte, sich zu artikulieren, ein Zustand, der für sie unter normalen Umständen völlig untypisch war. Ihre Versuche, die Situation zu erklären, klangen in ihren eigenen Ohren fremd und verzerrt, als wäre sie weit entfernt von sich selbst. „Maggie, ganz ruhig. Was ist passiert? Können Sie mir sagen, wo Sie sind?“, hörte sie seine Stimme, klar und beruhigend, ein Anker in dem Sturm ihrer Emotionen. Mit großer Mühe konzentrierte Maggie sich darauf, ihm ihren Standort zu beschreiben, ihre Worte stolpernd und zögerlich. „Ich bin... außerhalb... beim...“, sie pausierte, kämpfte darum, die richtigen Worte zu finden, ihren Standort zu präzisieren. „Beim Hauptgebäude... draußen.“ „Gut, bleiben Sie dort. Ich bin gleich da. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben“, ermutigte der Professor sie, seine Stimme ein Fels in der Brandung, der der Studentin einen Hauch von Sicherheit gab inmitten ihres Wirrwarrs an Gefühlen. Als Negan das Gespräch beendete, spürte Maggie, wie ihre Beine plötzlich schwach wurden, und sie wäre fast zu Boden gefallen, hätte sie sich nicht gerade noch an der Wand neben sich festhalten können. In diesem kritischen Moment tauchte der Footballer wieder auf, der ihr zuvor das Getränk gereicht hatte. „Alles okay?“, fragte er, sichtlich besorgt, als er ihren wankenden Zustand bemerkte. Er griff nach ihr, um sie zu stützen, seine Hand fest an ihrem Arm. Sie nickte nur schwach, ihre Gedanken wirbelten. Sie kannte den Jungen kaum und ihr Instinkt sagte ihr, dass sie besser hier auf den Professor warten sollte. Doch in ihrem verwirrten Zustand fiel es ihr schwer, sich gegen seine Unterstützung zu wehren oder klar zu kommunizieren. „Ich kann dir helfen. Komm schon. Du solltest dich hinlegen...“, drängte der Footballer, seine Stimme voller vermeintlicher Sorge. Maggie wollte widersprechen, wollte ihm sagen, dass sie warten musste, aber ihre Worte verfingen sich in ihrem Hals. Ihr Urteilsvermögen getrübt, fand sie sich unfähig, eine klare Entscheidung zu treffen. So ließ sie sich widerstrebend von dem Jungen durch die Party führen, vorbei an tanzenden und lachenden Studenten, die nichts von ihrer inneren Notlage ahnten. Mit jedem Schritt fühlte sie sich unsicherer, ihre Angst wuchs, doch die Fähigkeit, sich zu wehren oder um Hilfe zu rufen, schien mit jedem Moment zu schwinden. Tief in ihrem Inneren wusste Maggie, dass dies nicht die richtige Entscheidung war, dass sie hätte warten und auf Negans Hilfe vertrauen sollen. Doch die Kombination aus Angst und der überwältigenden Wirkung dessen, was auch immer in ihrem Getränk war, ließ sie handlungsunfähig werden. Die Stimmen und die Musik wurden leiser, als sie sich in einem dunklen Zimmer wiederfand und ohne große Mühe zurück auf ein Bett fiel. Ihre Augen flackerten und sie hatte das Gefühl, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen. In ihrer Krise und der körperlich schlechten Verfassung, bemerkte sie nicht den dunklen Schatten, der sich über sie aufragte.

teacher's pet [negan x maggie]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt