Kapitel 7

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Am nächsten Tag, als Maggie das Krankenhaus verlassen durfte, fühlte sie sich wie jemand, der eine zweite Chance bekommen hatte. Trotz der Erleichterung, endlich gehen zu dürfen, war da auch eine tiefe Unruhe in ihr. Sie hatte bewusst entschieden, ihrem Vater nichts von dem Vorfall zu erzählen. Nach ihrer letzten Unterhaltung, in der er ihr mitgeteilt hatte, dass sie umziehen müssten, war ihr klar, dass sie seine Anwesenheit in diesem Moment nicht ertragen konnte. Das Semester neigte sich dem Ende zu, und der Gedanke, alles hinter sich lassen zu müssen, wog schwer auf ihr. Doch bisher hatte sie niemandem von ihrer bevorstehenden Abreise erzählt. Als sie ins Wohnheim zurückkehrte, wurde sie von einer Welle der Liebe und Unterstützung empfangen. Tracy stürmte ihr sofort in die Arme, gefolgt von Megan und mehreren anderen Freundinnen. Ihre Umarmungen waren fest und tröstend, gefüllt mit Erleichterung und Freude darüber, dass Maggie wieder bei ihnen war. Die Wärme ihrer Freundschaft hüllte sie ein, ein dringend benötigtes Gegengewicht zu der Kälte der vergangenen Ereignisse. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht“, sagte Tracy, ihre Stimme zitternd. „Es ist so gut, dich wieder zu sehen.“ Megan und die anderen nickten zustimmend, ihre Gesichter ein Spiegelbild der Erleichterung und des Glücks. „Du hast uns einen ziemlichen Schrecken eingejagt“, fügte Megan hinzu, aber ihr Lächeln war warm und einladend. Maggie fühlte, wie sich ihr Herz bei ihren Worten und Gesten der Zuneigung erwärmte. Die letzten Tage hatten sie bis aufs Äußerste geprüft – vor allem gestern – aber dieser Moment der Rückkehr ins Wohnheim, umgeben von ihren Freundinnen, erinnerte sie daran, dass sie nicht allein war. Trotz der Dunkelheit, die sie durchschritten hatte, und der Ungewissheit, die vor ihr lag, gab ihr die Liebe und Unterstützung ihrer Freunde die Kraft, nach vorne zu blicken. „Danke, euch allen“, sagte Maggie, ihre Stimme brach vor Emotion. „Eure Unterstützung bedeutet mir alles.“ Nachdem sie sich von den ganzen Umarmungen ihrer Freundinnen gelöst hatte, suchte sie den Blickkontakt zu Tracy. „Kann ich kurz alleine mit dir reden?“, fragte sie, ihre Stimme leise, fast zögerlich. Tracy, die sofort die Ernsthaftigkeit in Maggies Augen erkannte, nickte ohne zu zögern und folgte ihr ein paar Meter abseits der Gruppe. Als sie sicher waren, dass niemand ihr Gespräch mithören konnte, nahm Maggie tief Luft. „Die Polizisten haben mir gestern im Krankenhaus noch etwas Wichtiges erzählt“, begann sie, ihre Worte sorgfältig wählend. Die Schwere dessen, was sie gleich teilen würde, lag schwer auf ihr. Tracys Miene wurde sofort ernst, ihre volle Aufmerksamkeit galt nun Maggie. „Was haben sie gesagt?“, fragte sie, ihre Stimme von Sorge getragen. Sie schluckte hart, bevor sie fortfuhr. „Sie haben gesagt, dass die Drogen, die... die in meinem Blut waren, auch auf der Party gefunden wurden. Und...“ Sie hielt kurz inne, ringend um die Kraft, die nächsten Worte auszusprechen, „...sie haben gesagt, dass Glenn darin verwickelt ist.“ Tracys Gesichtsausdruck wechselte schlagartig von Sorge zu Schock. „Glenn?“, wiederholte sie ungläubig, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Aber wie... warum würde er so etwas tun?“ Sie schüttelte den Kopf, unfähig, eine Erklärung zu liefern. „Ich weiß es nicht, Tracy. Aber die Polizisten sagten, sie hätten Beweise. Sie... sie haben ihn und diesen Jungen Brian verhaftet.“ Ein schweres Schweigen legte sich zwischen die beiden Freundinnen. Die Nachricht über Glenns Beteiligung an einem so ernsten Verbrechen war nicht nur schockierend, sondern warf auch zahlreiche Fragen auf über die Person, die sie zu kennen glaubten. Nach einem Moment des Schweigens legte Tracy vorsichtig ihren Arm um Maggies Schultern. „Maggie, das ist... das ist furchtbar.“ Die Stundentin nickte leicht. „Ich weiß, es ist verrückt.“ Surreal, traf es am besten. „Wir reden nachher weiter, okay? Ich bringe meine Tasche ins Zimmer und komme dann zum Frühstück.“ Ihre beste Freundin bejahte und lief anschließend zurück zu der Mädchengruppe. Maggie betrat kaum fünf Minuten später ihr Zimmer, ein Rückzugsort, den sie nach den jüngsten Ereignissen mehr denn je schätzte. Sie schloss die Tür leise hinter sich und stützte sich einen Moment lang dagegen, ihre Augen geschlossen, in einem verzweifelten Versuch, die aufkommende Panik zu beruhigen. Wieso raste ihr Herz plötzlich? Ihre Hände wurden schwitzig. War sie krank? War irgendwas mit ihrem Herzen? Vielleicht Nebenwirkungen der Drogen? Sie atmete tief durch, versuchte, die Ruhe in ihrem kleinen Refugium zu finden. Mit zittrigen Schritten bewegte sie sich auf ihr Bett zu, legte ihre Tasche darauf, ein mechanischer Akt, der ihr ein Gefühl von Normalität geben sollte. Doch die Stille ihres Zimmers wurde plötzlich von einem kaum hörbaren Geräusch durchbrochen, so leise, dass es fast von ihrem eigenen rasenden Herzen übertönt wurde. Ein Gefühl der Furcht kroch in ihr hoch, kalt und lähmend. Sie drehte sich ruckartig um und ihr Atem stockte. Glenn stand dort, unerwartet und unerwünscht, seine Gestalt blockierte den einzigen Ausgang. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, Angst spiegelte sich in ihren Augen wider. „Was... was tust du hier?“ Ihre Stimme zitterte, während sie einen flüchtigen Blick zur Tür warf. „Ich will nur reden“, erwiderte Glenn, seine Stimme ruhig, doch unter der Oberfläche lauerte eine gefährliche Ruhe. „Wenn du ruhig bleibst.“ Sein Tonfall ließ jedoch keinen Raum für Widerspruch. Maggie spürte die implizite Drohung in seinen Worten, ein kaltes Versprechen, dass diese Konversation nicht ihr beiderseitiges Wohl im Sinn hatte. „Ich will aber nicht mit dir reden.“ Sie versuchte, Standhaftigkeit zu zeigen, obwohl ihr Körper vor Angst erstarrte. Glenns Antwort kam kalt und bedrohlich. „Das spielt keine Rolle. Was zählt, ist, dass du tust, was ich sage. Geh zur Polizei und erzähl’ ihnen die Geschichte, wie ich sie dir sage. Dass mir die Drogen untergeschoben wurden und ich unschuldig bin.“ Seine Augen fixierten Maggie mit einer Intensität, die ihr die Tragweite seiner Forderung klar machte. Die Studentin spürte, wie die Angst weiter in ihr hochkroch. „Nein“, protestierte sie, ihre Stimme bebte vor Angst. Der Footballer machte einen Schritt auf sie zu, seine Gestalt drohend in dem kleinen Raum. „Entweder du tust, was ich sage, oder du wirst die Konsequenzen tragen. Ich kann dein Leben zu einem lebenden Albtraum machen. Glaub mir, ich habe Mittel und Wege.“ Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht, und als Maggie versuchte, an ihm vorbeizugehen, um der bedrückenden Atmosphäre zu entfliehen, blockierte Glenn gleich ihren Weg mit seinem Körper. „Wohin so eilig, huh?“ Sein Ton war spöttisch, doch seine Augen blitzten gefährlich. „Du gehst nirgendwohin, bis du mir versprichst, zu tun, was ich verlange.“ Die Luft im Zimmer schien zum Schneiden dick, als Maggie realisierte, dass er bereit war, jede Grenze zu überschreiten, um seine Ziele zu erreichen. Ihr Herz schlug bis zum Hals, als sie nach Wegen suchte, sich aus dieser gefährlichen Lage zu befreien, wohl wissend, dass jede falsche Bewegung die Situation weiter verschärfen könnte. Maggie starrte Glenn mit einer Mischung aus Furcht und gespielter Fassung an. In ihren Augen lag ein stummer Protest gegen das, was er von ihr verlangte. Sie wusste, sie konnte und würde nicht nachgeben, konnte ihn nicht vor der Polizei in Schutz nehmen. Ihre Entschlossenheit, das Richtige zu tun, flackerte trotz der Angst, die Glenn in ihr auslöste, hell in ihr. Mit einem erneuten Aufgebot an Mut versuchte sie, an ihm vorbeizukommen, diesmal mit schnelleren Schritten, in der Hoffnung, ihn zu überraschen. Doch Glenn war vorbereitet. Er fing sie ab und drückte sie mit einer schnellen und brutalen Bewegung gegen die Wand, diesmal viel näher und bedrohlicher als zuvor. Seine Hände umfassten ihre Arme mit einem festen Griff, der keinen Zweifel an seiner Absicht ließ. Die Nähe, die plötzliche Intensität seiner Präsenz ließ Maggie den Atem anhalten. „Du zwingst mich dazu.“ Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, seine Stimme ein gefährliches Flüstern. Der Druck seiner Hände und die bedrohliche Nähe waren eine klare Botschaft. Maggie fühlte die kalte Wand in ihrem Rücken und Glenns überwältigende Präsenz vor sich. In diesem Moment, gefangen zwischen der harten Oberfläche und der unmittelbaren Bedrohung durch den Sportler, spürte sie eine Mischung aus Angst und Trotz. Trotz der ausweglosen Situation, in der sie sich befand, wusste sie, dass sie ihre Werte nicht verraten konnte. Die Herausforderung bestand nun darin, einen Weg zu finden, sich aus dieser bedrohlichen Lage zu befreien und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch Maggie zitterte stärker auf, als seine Hand langsam über ihre Rippen fuhr, was ein unmissverständliches Zeichen seiner Dominanz war. Seine widerlich Klaue haftete unangenehm an ihrer Hüfte, wo er ihr Shirt ein wenig hoch gezwängt hatte. Er nutzte seine körperliche Überlegenheit, um ihr Gefühl der Hilflosigkeit zu verstärken. Seine Worte, gesprochen mit einem Hauch direkt an ihrem Ohr, sollten ihr die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage verdeutlichen. „Sei klug, Maggie... das fand ich immer so scharf an dir.“ Die Kombination aus seinen Worten und der ungewollten Berührung ließ Maggie unkontrolliert zittern, eine Reaktion, die ihre Angst und Abneigung gegenüber der Situation unterstrich. „Bitte... bitte. Hör auf.“ Dann, so plötzlich, wie die Konfrontation eskaliert war, ließ Glenn von ihr ab. „Wir sehen uns.“ Mit einem letzten, drohenden Blick, der keine Zweifel an seinen ernsten Absichten ließ, verschwand er aus ihrem Zimmer. Die Tür fiel mit einem leisen Klicken ins Schloss, und Maggie blieb zitternd und allein zurück, überwältigt von dem, was gerade passiert war. Erleichterung dass er weg war, vermischte sich mit der Angst vor dem, was noch kommen könnte. Seine Bedrohungen hingen wie ein Damoklesschwert über ihr. Maggie spürte, wie ihre Beine nachgaben und sie auf den Boden sank. Das Zittern in ihrem ganzen Körper verstärkte sich, und ein erdrückendes Gefühl der Atemnot überkam sie. Die kalte, harte Oberfläche unter ihr bot keinen Trost, sondern diente nur als stummer Zeuge ihres Zusammenbruchs. Die Luft schien aus dem Raum gesogen zu sein, jeder Atemzug eine Herkulesaufgabe. Maggie versuchte verzweifelt, sich auf das Ein- und Ausatmen zu konzentrieren, auf die Suche nach einem Rhythmus inmitten des Chaos, das in ihr tobte. Die Erinnerungen an die Bedrohung, die Glenn ausgestrahlt hatte, die ungewollten Berührungen und seine Worte, die ihr eine kalte Zukunft ohne Glauben und Unterstützung prophezeiten, verstärkten nur ihre Angst. In diesem Moment der Verzweiflung und Angst, als Maggie sich hilflos am Boden ihres Zimmers wiederfand, kämpfend um jeden Atemzug, war das plötzliche Klopfen an der Tür sowohl ein Schreck als auch eine vage Hoffnung auf Hilfe. Ihre Atmung, unregelmäßig und gepresst, schien in der Stille ihres Raumes zu hallen, ein akustisches Zeichen ihres inneren Tumults. Als die Tür schließlich aufging und Professor Smith die Szene betrat, war sein erster Instinkt, zu ihr zu eilen. Sein Blick, zunächst von Besorgnis gezeichnet, suchte schnell nach Anzeichen dafür, was vorgefallen sein könnte. Maggie am Boden sitzend vorzufinden, ihre Hand an der Brust, ihr Atem hektisch und flach, ließ sofort Alarmglocken bei ihm läuten. „Maggie!“, rief er aus, während er sich zu ihr hinabbeugte, seine Stimme von einer Mischung aus Besorgnis und Dringlichkeit geprägt. „Kannst du mir sagen, was los ist?“ Maggie versuchte, zwischen den gepressten Atemzügen zu antworten, fand aber nicht sofort die Worte. Die Anwesenheit ihres Professors, unerwartet und doch beruhigend, gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, das sie so dringend benötigte. Negan, der schnell erkannte, dass sie eine Panikattacke erlebte, handelte sofort. In seinem Bestreben, ihr zu helfen, ließ er seinen Blick hastig durch das Zimmer schweifen, auf der Suche nach etwas, das er nutzen könnte, um ihre Atmung zu erleichtern. Seine Augen fielen auf eine kleine Plastiktüte, die er schnell griff, bevor er sich wieder zu Maggie herunterkniend positionierte. Mit einer beruhigenden Präsenz hielt er die Tüte vor ihr Gesicht. „Atme hier rein. Langsam“, instruierte er mit einer Stimme, die Ruhe ausstrahlen sollte. „Du hast eine Panikattacke. Das kriegen wir wieder hin.“ Während er sprach, legte Negan vorsichtig seine Hand an ihre Wange. Die Wärme seiner Hand und die beruhigende Tiefe seiner Stimme halfen Maggie, sich auf das zu konzentrieren, was sie in diesem Moment am meisten brauchte: ihre Atmung. Sie folgte seinen Anweisungen, fokussierte sich darauf, langsam in die Tüte ein- und auszuatmen. Die simplen, wiederholenden Bewegungen halfen ihr, sich aus dem Strudel der Panik zu befreien und wieder einen Anker in der Gegenwart zu finden. Nach einigen Momenten, in denen Maggie in die Tüte atmete und Negans beruhigende Präsenz neben sich spürte, begann ihr Herzschlag sich zu verlangsamen, ihre Atmung wurde gleichmäßiger, und die überwältigende Welle der Panik zog sich langsam zurück. Als sie sich beruhigte, ließ er die Tüte sinken und behielt seine Hand einen Moment länger an ihrer Wange, um sicherzustellen, dass sie sich wirklich besser fühlte. „Wie fühlst du dich?“, fragte er leise, seine Sorge um ihr Wohlbefinden deutlich in seiner Stimme. Ihr Blick traf seinen, gefüllt mit Dankbarkeit für seine schnelle Hilfe und die ruhige Autorität, mit der er sie durch die Panikattacke geleitet hatte. „Besser“, hauchte sie, noch immer etwas außer Atem, aber deutlich beruhigter. In diesem kurzen Augenblick, als ihre Blicke fast unbewusst von den Augen auf die Lippen des anderen wanderten, lag eine stumme Frage in der Luft, eine, die keiner von ihnen zu stellen wagte. Es war ein flüchtiger Moment, in dem die Grenzen zwischen ihnen zu verschwimmen schienen, gefüllt mit einer Intensität, die beide spürten, aber wussten, dass sie nicht erkunden sollten. Es war ein Moment, der sowohl falsch als auch unvermeidlich erschien, eine stille Anerkennung ihrer Menschlichkeit und der komplizierten Emotionen, die in solch intimen Momenten aufkommen können. Dann, als würde die Realität sie abrupt wieder einholen, räusperte Negan sich und löste sich vorsichtig, ein deutliches Zeichen, dass er die Grenzen ihrer Beziehung wiederherstellen wollte. Die Stille, die folgte, war erfüllt von ungesagten Worten und einer Spannung, die aus dem Bewusstsein über das, was fast geschehen war, erwuchs. „Was ist passiert?“, fragte Negan, seine Stimme beherrscht, als würde er versuchen, den Raum zwischen ihnen mit Normalität zu füllen. Maggie spürte ein Zögern in sich aufsteigen. Der Teil von ihr, der ihm vertraute und sich ihm öffnen wollte, kämpfte mit der Angst und der Einschüchterung, die Glenns letzte Begegnung in ihr hinterlassen hatte. Sie traf die schwere Entscheidung, nicht die ganze Wahrheit zu teilen, aus Angst vor den möglichen Konsequenzen. „Ich... es war nur Stress“, log sie, ihre Stimme unsicher. „Ich glaube, alles hat sich einfach angehäuft.“ Sie vermied es, Glenn zu erwähnen, obwohl sein Name wie ein Schatten über ihrem Gespräch hing. Sie war eingeschüchtert, gefangen zwischen dem Bedürfnis, die Wahrheit zu teilen, und der Furcht vor dem, was der Footballer tun könnte, wenn sie es täte. Der Professor sah sie einen Moment lang an, seine Augen suchten die ihren, als würde er versuchen, hinter ihre Worte zu blicken. Seine jahrelange Erfahrung im Umgang mit Studierenden zeigte, dass er anhand der subtilen Anzeichen sofort bemerkte, dass Maggie nicht die ganze Wahrheit sagte oder zumindest etwas zurückhielt. Ihre Körpersprache, die Art, wie ihre Stimme zitterte, und die flüchtigen Blicke, die sie zur Tür warf, sprachen Bände. Seine Besorgnis wuchs, und er konnte nicht einfach ignorieren, was sein Instinkt ihm sagte. „Maggie, wenn irgendwas ist, wirklich irgendwas...“, begann er erneut, doch Maggie unterbrach ihn. Plötzlich stand sie auf, eine abrupte Entschlossenheit in ihrer Haltung. „Ich sagte, es geht mir gut“, sprach sie mit einer Schärfe in ihrer Stimme, die Negan überraschte. „Ich schätze deine Sorge, wirklich, aber ich denke, es ist besser, wenn wir das hier lassen...“ Ihre Worte waren schroff, härter als beabsichtigt, und in dem Moment konnte sie nicht die Enttäuschung in Negans Augen übersehen. „Du solltest jetzt gehen.“ Das war nicht sie. Maggie war nicht gemein, sie war nicht die Art von Person, die jemanden, der nur helfen wollte, wegstieß. Vor allem... nicht ihn. Er hatte soviel für sie getan. Doch in diesem Moment, überwältigt von Angst, Verwirrung und dem Druck, der auf ihr lastete, sah sie keinen anderen Ausweg. Sie brauchte Raum, um zu atmen, um zu denken, um zu verarbeiten, was passiert war und was noch passieren könnte, wenn Glenns Drohung Realität werden würde. Negan, obwohl sichtlich getroffen von der Schärfe ihrer Worte, nickte langsam. „Okay, Maggie“, sagte er leise. Er machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen, drehte sich aber noch einmal um. „Aber bitte, denk daran, dass ich hier bin, wenn du reden möchtest oder Hilfe brauchst. Tag und Nacht.“ Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, fühlte Maggie ein Stechen im Herzen. Warum hatte sie das getan? Warum hatte sie Negan weggestoßen, jemanden, der nur ihre Sicherheit im Sinn hatte? Tränen sammelten sich in ihren Augen, als das Gewicht ihrer Entscheidung auf ihr lastete. Sie hatte aus Angst gehandelt, aus dem Wunsch, sich selbst zu schützen, aber jetzt, in der Stille ihres Zimmers, fühlte sie sich alles andere als geschützt. Sie fühlte sich allein, verängstigt und unsicher über die Zukunft.

teacher's pet [negan x maggie]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt