Kapitel 5

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𝗧𝗿𝗶𝗴𝗴𝗲𝗿𝘄𝗮𝗿𝗻𝘂𝗻𝗴!

𝐍𝐞𝐠𝐚𝐧𝐬 𝐏𝐎𝐕.

Als Negan das Telefonat mit Maggie beendete, spürte er eine unmittelbare Besorgnis. Ihre Stimme hatte zittrig und verwirrt geklungen, weit entfernt von der gewohnten Klarheit und Bestimmtheit, die sie sonst in seinen Vorlesungen zeigte. Es war offensichtlich, dass sie in einer Notlage war, möglicherweise sogar in Gefahr. Er hatte schon früher von solchen Vorfällen auf dem Campus gehört, bei denen Studenten unwohl geworden waren, manchmal wegen etwas, das ihnen in Getränken verabreicht wurde, und die Vorstellung, dass Maggie jetzt möglicherweise in einer ähnlichen Situation war, ließ ihm keine Ruhe. Ohne zu zögern griff er nach seiner Jacke und seinen Schlüsseln. Die Dringlichkeit der Situation ließ keinen Raum für Zögern. Er musste schnell handeln. Während er hastig das Gebäude verließ, gingen ihm die möglichen Szenarien durch den Kopf. Er hatte Maggie als eine seiner fähigsten Studentinnen kennengelernt, immer engagiert. Dass sie nun in einer solchen Lage war, fühlte sich fürchterlich an, und er war entschlossen, ihr zu helfen. Die Fahrt zum Ort der Party kam ihm endlos vor. Jede rote Ampel, jede Verzögerung ließ die Besorgnis in ihm weiter ansteigen. Als er schließlich ankam, war das Gelände schon von lauter Musik und dem Stimmengewirr der feiernden Studenten erfüllt. Er parkte sein Auto und eilte zum Hauptgebäude, wo Maggie gesagt hatte, dass sie sei. Sein Herz schlug schneller, als er überlegte, wie er sie in der Menge finden sollte. Als er das Gebäude betrat, fiel ihm die Hitze und der Lärm der Party wie eine Welle entgegen. Er sah sich um, suchte nach einem Anzeichen von Maggie, aber in dem Gedränge war es schwer, jemanden auszumachen. Er drängte sich durch die Menge. Die Sorge um seine Studentin wuchs mit jedem erfolglosen Versuch, sie zu finden. Er wusste, dass er sie nicht im Stich lassen konnte. Und er wollte es auch nicht. Seine Entschlossenheit, ihr zu helfen, verdoppelte sich, als er sich daran erinnerte, wie verloren und ängstlich sie am Telefon geklungen hatte. Er war nicht nur hier als ihr Professor, sondern als jemand, der sich in diesem Moment persönlich um ihr Wohlergehen sorgte und sie beschützen wollte. Nachdem er einige Zeit erfolglos das Gelände abgesucht hatte, entschied er sich, die Party zu verlassen und draußen nach ihr zu suchen, in der Hoffnung, dass sie vielleicht versucht hatte, an einen ruhigeren Ort zu gelangen. Mit jedem Schritt, den er setzte, hielt er Ausschau nach ihr. Plötzlich hielt er abrupt inne, als sein Blick auf einen Gegenstand auf dem Boden fiel. In der gedämpften Beleuchtung des Außenbereichs der Party konnte er zunächst nicht genau erkennen, was es war, doch als er näher trat, erkannte er ein Handy. Es lag verlassen auf dem Boden, scheinbar achtlos weggeworfen oder verloren. Er bückte sich, um es aufzuheben, und untersuchte es genauer. Sein Herzschlag beschleunigte sich bei dem Gedanken, dass es Maggies Handy sein könnte. Er erinnerte sich daran, dass sie am Telefon verwirrt und orientierungslos geklungen hatte. Wenn dies ihr Handy war, verstärkte es nur seine Sorge, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Der Professor aktivierte den Bildschirm des Handys, in der Hoffnung, irgendeinen Hinweis darauf zu finden, dass es tatsächlich Maggie gehörte. Vielleicht gab es eine Nachricht oder einen Anrufverlauf, der ihn zu ihr führen könnte. Doch bevor er etwas überprüfen konnte, fiel ihm auf, dass das Handy durch einen Sicherheitscode gesperrt war. Trotzdem war er sich fast sicher, dass es ihr Handy sein musste. Die Umstände waren zu auffällig, und die Tatsache, dass es hier, auf dem Weg, den viele Gäste der Party genommen hatten, lag, ließ ihn annehmen, dass es ihr während der Flucht aus der Party entglitten war. In ihm stieg eine tiefe Wut auf. Während er durch die Dunkelheit eilte, das Handy fest umklammert, wurden seine Gedanken von der Sorge um Maggie und der wachsenden Wut auf denjenigen, der ihr möglicherweise Schaden zugefügt hatte, beherrscht. Der Gedanke allein, dass jemand ihr absichtlich etwas in ihr Getränk gemischt haben könnte oder in irgendeiner Weise ihre Verletzlichkeit ausnutzte, ließ ihn vor Zorn kochen. Der Professor stoppte und bemerkte, wie Glenn schwankend die Party verließ. Er wusste, dass Maggie ihn zurückgewiesen hatte, so vermutete Smith, dass der Junge vielleicht wertvolle Informationen hatte, doch anstatt die Situation friedlich zu klären, wählte er einen aggressiveren Ansatz. Die Uhr tickte gegen ihn – gegen Maggie. Obwohl er in der Vergangenheit seine Aggressionen meist im Zaum halten konnte, brodelte nun etwas Gefährliches in ihm. Entschlossen ging er auf ihn zu. „Hey“, sagte er. Glenn, sichtlich genervt, erwiderte ohne Interesse: „Sind Sie nicht ein bisschen zu alt, um auf einer Studentenparty zu sein?“ Negan, der nicht für seine Geduld bekannt war – vor allem nicht in solch einer Situation, packte ihn unvermittelt am Kragen und drängte ihn gegen die Wand eines nahegelegenen Gebäudes. „Ihr denkt also, ihr seid ganz die Großen, was?“, zischte er bedrohlich. „Ich will, dass du mir jetzt sagst, wo Maggie ist. Maggie Greene. Und glaub mir, du willst mich nicht anlügen.“ Glenn zeigte keine Anzeichen von Kooperationsbereitschaft und versuchte sich zu befreien, doch der Professor ließ nicht locker und verstärkte seinen Griff, deutlich machend, dass er bereit war, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Informationen zu erhalten, die er benötigte. Er verstärkte den Druck auf Glenns Kragen. „Hör gut zu, Junge. Ich bin nicht hier, um Spielchen zu spielen. Du wirst mir jetzt sagen, wo sie ist, oder du wirst herausfinden, dass ich sehr kreative Methoden habe, um die Antworten zu bekommen, die ich brauche.“ Glenns Augen weiteten sich ein wenig, als die Ernsthaftigkeit der Drohung zu ihm durchsickerte. Trotz seiner Furcht oder vielleicht gerade deswegen, hielt er den Blickkontakt. Smith ließ einen Moment der Stille verstreichen, die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar. „Scheiße, ich helfe Ihnen. Wenn Sie mich loslassen“, antwortete Glenn schließlich, die Stimme fester, als er sich bemühte, seine Angst zu verbergen. Er versuchte, sich aus Negans Griff zu winden, nicht um zu fliehen, sondern um zu demonstrieren, dass er bereit war, zu kooperieren, allerdings auf einer gleichberechtigten Basis. Der Professor betrachtete ihn einen Augenblick lang, überlegte seine nächsten Schritte. Die Erkenntnis, dass er vielleicht mehr erreichen könnte, wenn er seine Taktik änderte, ließ ihn schließlich lockern. „Rede“, befahl er knapp, Glenn immer noch fest im Griff haltend, doch mit merklich nachlassendem Druck. „Sie hat sich den ganzen Abend zugeschüttet und ist dann mit irgendeinem Typen weg.“ Seine Worte klangen unglaubwürdig in seinen Ohren. Er erinnerte sich an Maggies besorgte Stimme am Telefon, die andeutete, dass ihr möglicherweise jemand etwas ins Getränk gemischt hatte. Doch Negan entschied, diesen Punkt nicht weiter zu verfolgen. „Wohin?“, fragte er mit einer kühlen, drohenden Stimme. „Ins Wohnheim, keine Ahnung! Woher soll ich das wissen? Jetzt lassen Sie mich endlich los!“, forderte Glenn. Die Szene hatte bereits die Aufmerksamkeit einiger Partygäste auf das Duo gezogen, doch das kümmerte den Professor gerade wenig. Er spürte, dass jede weitere Auseinandersetzung mit dem Studenten ihn nicht weiterbringen würde. Mit einem letzten, abschätzigen Blick ließ er von dem jungen Mann ab, seine Verachtung für die Situation deutlich zeigend. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und machte sich auf den Weg zum Wohnheim, entschlossen, Maggie zu finden und die Wahrheit hinter ihrer mysteriösen Nachricht zu enthüllen. Seine Gedanken kreisten weiter um die möglichen Gefahren, denen sie ausgesetzt sein könnte, und er beschleunigte seine Schritte, getrieben von der dringenden Notwendigkeit, sie zu finden. Der Professor, nun vollends alarmiert, bewegte sich leise und mit äußerster Vorsicht den Gang entlang. Die Stille, durchbrochen nur vom fernen Lärm der Party und dem kurzen Lachen des betrunkenen Paares, das an ihm vorbeirannte, ließ die Atmosphäre noch bedrückender wirken. Er hatte seine Sinne geschärft, jedes noch so leise Geräusch aufnehmend, in der Hoffnung, einen Hinweis auf Maggies Verbleib zu finden. Als er sich der Tür näherte, hinter der er eine Stimme gehört hatte, hielt er inne. „Entspann dich, Schätzchen...“, hörte er eine männliche Stimme murmeln, eine Aussage, die sofort alle Alarmglocken bei ihm läuten ließ. Er wusste, dass jede Sekunde zählte. Ohne einen Moment zu zögern, handelte der Professor. Die Tür flog mit einem kräftigen Ruck auf, und die Szene, die sich ihm bot, ließ ihn vor Wut erstarren. Maggie lag auf dem Bett, sichtlich unfähig, sich zu wehren, während ein Junge sich über sie beugte. Ihr murmelndes „Nein...“ in halber Ohnmacht war ein deutliches Zeichen ihrer Hilflosigkeit. Ihr Zustand, ihr hochgeschobenes Kleid, das mehr von ihr entblößte, als es sollte, trieb Negan an die Grenze des Erträglichen. Sein Herz schien für einen Moment stillzustehen, überwältigt von einer Flut an Emotionen. Wut, Sorge, und der dringende Wunsch, sie davor zu bewahren. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, stürzte er sich auf den Jungen, packte ihn mit einer Hand, die von jahrelanger Erfahrung und verzweifelter Entschlossenheit geleitet wurde, und schleuderte ihn zu Boden. Der Junge, kaum vom Boden aufgerappelt, versuchte noch, seine Handlungen zu rechtfertigen, doch Smith war nicht in der Stimmung, Ausreden oder Erklärungen zu hören. „Hey, Mann! Was soll das? Sie wollte--“ Bevor der Student seinen Satz beenden konnte, fand Negans Faust bereits ihren Weg in sein Gesicht. Die Wucht des Schlages war so immens, dass der Junge regungslos zu Boden ging, ein stummes Zeugnis der rohen Kraft, die den Professor in diesem Moment antrieb. Sofort näherte er sich Maggie mit einer Mischung aus Respekt und tiefer Sorge. Er vermied es, sie direkt anzusehen, als er ihr Kleid behutsam zurechtzog, um ihre Würde zu wahren. Seine Jacke zog er aus und breitete sie sorgfältig über sie, um ihr etwas Wärme und Schutz zu bieten. Seine Augen ruhten auf ihrem Gesicht, als er sich vorsichtig neben sie setzte. „Maggie?“ Doch sie blieb still, ohne Anzeichen eines Bewusstseins. Jedoch, keine Minute später, begann sie unkontrolliert zu würgen und Negan reagierte sofort. Instinktiv und mit großer Sorgfalt drehte er sie auf die Seite, um sicherzustellen, dass sie freie Atemwege hatte und nicht Gefahr lief, an ihrem Erbrochenen zu ersticken. Seine Handlungen waren geprägt von einer ruhigen Effizienz, die zeigte, wie sehr ihm daran lag, sie zu schützen und für sie zu sorgen. Mit einer Hand hielt er behutsam ihre Haare zurück, damit sie nicht im Weg waren, während er mit der anderen ihren Rücken streichelte, um ihr Trost zu spenden. „So ist es gut, Kleines. Lass es raus“, sprach er sanft. In diesem Moment war er voll und ganz für sie da, ein starker Halt in einer verwirrenden und beängstigenden Situation. Seine Präsenz bot ihr nicht nur physische Unterstützung, sondern auch emotionalen Beistand, während sie sich von dem unmittelbaren körperlichen Unwohlsein erholte. Als die Studentin schwach zu ihm hochblickte, trafen ihre Augen die seinen, ein flüchtiger Moment des Kontakts, der mehr sagte als Worte es je könnten. In ihrem Blick lag eine Mischung aus Verwirrung, Angst und einem Hauch von Dankbarkeit. Trotz ihrer offensichtlichen Schwäche und dem Zustand halber Benommenheit schien sie ihren Professor zu erkennen. Negan, dessen Augen voller Mitgefühl und Sorge waren, erwiderte ihren Blick sanft. „Es ist okay. Sie sind in Sicherheit“, sagte er beruhigend, seine Stimme weich, um sie nicht zu erschrecken. Er wollte ihr das Gefühl von Sicherheit vermitteln, das sie in diesem Moment so dringend benötigte. Die Studentin war zutiefst erschüttert. Trotz ihrer anhaltenden Schwäche konnte sie die Tränen nicht zurückhalten und suchte instinktiv Nähe, indem sie sich an seine Brust drückte. Ihre Reaktion war ein Ausbruch der überwältigenden Ereignisse und des Bedürfnisses nach einem sicheren Zufluchtsort. Auf dieses stille Flehen hin reagierte der Professor mit unmittelbarer Fürsorglichkeit, indem er seine Arme um sie legte. Diese Geste war mehr als nur ein körperlicher Trost; sie war ein Akt der Zuversicht und Geborgenheit, ein unausgesprochenes Versprechen, sie durch diese Krise zu tragen. Während sie sich an ihn schmiegte, bot er sanfte Streicheleinheiten über ihr Haar und ihren Rücken – sie weiterhin nicht loslassend, solange sie diese Nähe brauchte.

teacher's pet [negan x maggie]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt