Unsicher

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Es tut mir leid das ich euch so hinhalten musste 🫣 aber ich hoffe es gefällt euch!
Für mich ein emotionales Thema. Teilt gerne eure Gedanken :) viel spaß!

Kapitel 15:

Ich schaue auf sein Handy. Auf dem Bild ist eine junge Frau zu sehen. Ich würde sie auf Ende 20 schätzen.
Sie hat braune Haare und braune Augen. Sie ist bildschön.
„Keine Ahnung Felix, sag du es mir" antworte ich trotzig und aufgebracht. Möchte er jetzt etwa, dass ich errate wie seine verflossene heißt.
„Man Felina. Dit is meine kleene Schwester Sophie. Sie wohnt in Bayern und ick sehe sie nüscht so oft. An sie sollte auch die Nachricht gehen, die ick ausversehen an dich geschickt habe. Sophie war die letzten Tage bei uns in Berlin. Deswegen hab ick mich auch nüscht so oft gemeldet" erklärt Felix.
Mein Herz Rutsch mir augenblicklich in die Hose und meine Wangen werden rot. Ich schämte mich so, wie noch nie in meinem Leben.
„Felina...... Hallo" sagt Felix und fuchtelt mit seiner Hand in meinem Gesicht herum.
„Oh Gott" bringe ich nur heraus und vergrabe mein Gesicht in meine Hände.
„Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott" wiederhole ich und stehe auf. Ich gehe im Wohnzimmer auf und ab.
„Felina. Jetzt beruhig dich doch mal" spricht Felix mich an und steht auf einmal hinter mir. Er legt seine Hand auf meine Schulter. Ich zucke zusammen.
„Es tut mir so leid" bringe ich nur heraus und drehe mich von ihm weg.
Felix sagt nichts, sondern nimmt mich einfach von hinten in den Arm.
Der Damm bricht und ich sacke in seinen Armen zusammen.
„Ich bin so kaputt Felix. Ich beschuldige dich, dass du etwas mit deiner Schwester hast und werfe direkt alles hin" füge ich hinzu.
„Feli, hey. Guck mich an" antwortet er und dreht mich zu sich. Die Tränen verschleiern die Sicht auf ihn.
„Es is allet jut. Ick bin nüscht unschuldig an der Situation. Ick hätte dir sagen sollen, dass meine Schwester zu Besuch ist" sagt er.
„Ich hätte auch einfach fragen können..... es tut mir leid" flüstere ich.

Felix lenkt mich und sich auf das Sofa und setzt sich mit mir hin. Er zieht mich in seine Arme und streicht mir liebevoll über den Rücken und wartet bis ich mich beruhigt habe.
„Wo kommt dit her Feli?" fragt er mich vorsichtig.
„Mein ex Freund hat mich belogen und betrogen. Ich hab erst nichts gemerkt, er war so wie immer zu mir doch dann wurde sein Verhalten abweisend..... Ich hab ihn mit einer guten Freundin von uns im Bett erwischt. Das ganze ging wohl ein paar Monate schon so. Er ist nur noch mit mir zusammen geblieben, weil ich an Reichweite dazu gewonnen habe zu der Zeit.....
Dein Verhalten hat mich nervös gemacht und als ich die Nachricht gelesen habe, bin ich in Panik geraten" erzähle ich kleinlaut.
„Püppi...... Ick kann manchmal ein Arschloch sein, aber ick würde nie fremd vögeln wenn ick eine Freundin habe oder jemanden kennenlerne..... Ick hätte dir sagen sollen, dass meine Schwester zu Besuch ist und ick die Zeit mit ihr genießen möchte und deswegen nüscht so viel schreiben kann" antwortet er und drückt mich noch etwas zu sich.
„Ich hab mich verhalten wie ein Kind.... und so als wärst du mir was schuldig. Das tut mir leid" erwidere ich beschämt.
„Hey, wir lernen uns gerade kennen. Da bin ick dir schon was schuldig, wenn wir das hier auf ernst machen" sagt er.
Ich lege meinen Kopf in seine Halsbeuge und atme deinen Geruch ein. Es beruhigt mich direkt.
„Wollen wir ne Doku schauen?" fragt er mich.
Ich nicke und setzte einfach die letzte Doku auf Netflix fort, die ich die Tage begonnen habe.

Meine Gedanken kreisen. In meinem Kopf schwirrt noch immer der Gedanke, dass ich mich total daneben benommen habe.
Seitdem ich denken kann leide ich unter Verlustängsten. Eigentlich seid dem Tod meiner Mutter. Mein Papa hat immer versucht die Rolle beider Elternteile zu übernehmen, aber das konnte er nicht auffangen. In vielen Situationen hätte ich die Fürsorge einer Mutter gebrauchen können.
Um so eine schmerzhafte Erfahrung nicht mehr machen zu müssen habe ich mir irgendwann angeeignet den Personen zu gefallen.
Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass mich jemand verlässt, weil ich nicht gut genug bin.
Es gibt nicht viele Personen in meinem Leben, denen ich mit meinem ganzen Herzen vertraute. Neben meiner Familie sind es nur Linn und Maya. Phil gehörte da auch noch irgendwie zu.
Ich möchte so sehr, dass Felix auch einer dieser Personen wird.
Ich hatte Angst, dass es ihm irgendwann zu viel sein wird so „unnötig" für das Vertrauen einer Frau zu kämpfen. Ich hoffe so sehr, dass ich es ihm wert sein werde, weil ich ihn sehr gerne mag.

Felix drückte mich noch mehr in seine Seite.
Erst jetzt bemerke ich, dass er sich gar nicht auf die Doku konzentriert, sondern das sein Blick auf mich gerichtet war.
Vorsichtig wischte er mit seinem Daumen über meine Wange. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich weine.
Ich lächel ihn zaghaft an und kuschel mich in seine Halsbeuge.

„Bin ich es wert?" Frage ich. Die frage muss für Felix aus dem nichts kommen.
„Was?" fragt er deswegen verwirrt.
„Bin ich es wert das man für mich kämpft?" führe ich meine Frage etwas aus.
„Für mich bist du es. Wie kommst du da drauf?" fragt er.
„Ich schäme mich für mein Verhalten heute und habe Angst, dass es für dich zu viel sein könnte...... das du es kindisch findest" gebe ich offen und ehrlich zu.
„Püppi.... Dit is ein Prozess. Man lernt sich kennen und man lernt einander zu vertrauen..... jeder trägt sein Päckchen mit sich herum..... Ick och. Dit wirst du och noch merken" antwortet er und küsst meine Stirn.
Er hat recht. Für ihn war das Leben auch nicht immer leicht gewesen. Es braucht Zeit.
Wir brauchen Zeit.

Als ich meine Augen öffne, ist es hell im Raum.
Felix und ich müssen gestern Abend auf dem Sofa eingeschlafen sein.
Ich lag immer noch eingekuschelt an seiner Seite. Über uns lag eine Decke ausgebreitet.
Langsam befreie ich mich aus Felix Armen und schleiche mich ins Badezimmer.
Nach dem Zähne putzen setzte ich eine Kanne Kaffee auf und informiere meine Follower auf Instagram über eine kurze Story Pause.

📸: Hallo ihr lieben, ich werde mich ein paar Tage zurück ziehen und eine Story Pause einlegen. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, ich brauche gerade einfach eine kleine Pause. Im Hintergrund arbeite ich trotzdem weiter an ein paar neuen Projekten für das neue Jahr. Wir sehen uns bald wieder :)
-Felina

Ich muss mich gerade einfach ein bisschen zurück ziehen und mal für mich sein. Das wird mir gut tuen.
Mit zwei Tassen Kaffee laufe ich zurück ins Wohnzimmer. Felix hatte sich keinen Millimeter von der Stelle gerührt. Er sah so niedlich aus, wenn er schläft.
Ich machte ein Foto von ihm. Natürlich nur für meine Erinnerungen.
„Felix" sagte ich leise und strich ihm über die Wange.
Er rührte sich etwas.
„Aufstehen" fügte ich hinzu und küsste ihn auf die Wange.
„Wat is los?" fragt er verwirrt und streckt sich.
„Gar nichts, wir müssen nur irgendwann aufstehen" kichere ich und streiche ihm über den Arm.
Mit einem unerwarteten Ruck zieht er mich auf sich und vergräbt sein Gesicht in meine Halsbeuge.
„Ne.... Ick bin tot müde" jammert er und streicht mir über den Rücken.
„Ich hab Kaffee gemacht" damit versuche ich ihn zu locken.
Er öffnet seine Augen und schaut auf den Tisch.
„Ja jut.... Aber nur weil du es bist" antwortet er.
„Was hast du heute eigentlich für einen Termin?" Frage ich und reiche ihm die Tasse.
„Ick muss heute zu den Gaga Zwillingen" antwortet er und grinst.
„Ohhh die Wolter Twins?" frage ich aufgeregt.
„Findest du die gut?" fragt er.
„Ich liebe das Format von denen. Die sind ganz witzig" erwidere ich.
„Willste mit?" fragt er mich.
„Omg ja. Ich habe sowas noch nie mitbekommen" antworte ich aufgeregt.
„Aber nur damit dit klar ist, du bist mein Support. Nüscht von denen" sagt er gespielt ernst.
„Ich feuere dich auch von der Seite an und schmeiß dir meinen BH auf das Sofa" antworte ich und grinse.
„Nene püppi, nur ick darf dein BH sehen. Sonst niemand. Dit kannste dir schön für heute Abend aufheben" sagt er und streicht mich über die Hüfte.
„Und jetzt?" frage ich süß.
„Fuck.... Wie sehr ick dit auch will, aber wir müssen dann gleich schon los" antwortet er traurig.
Ich küsse ihn kurz auf den Mund.
„Ich geh zuerst Dusche" sage ich und stehe auf.

Famous (Felix Lobrecht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt