ꕤ Kapitel 3 ꕤ

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Fell schützt vor Dummheit nicht
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𝙳𝚒𝚎𝚜𝚎𝚛 Kater war wirklich der Gipfel. Da gab man ihm einen Auftrag... Die Jugendliche neben ihm sah völlig verstört aus und hielt ihre Hände schützend vor ihr Gesicht.

𝙳𝚒𝚎 𝙰𝚛𝚖𝚎! 𝚆𝚊𝚜 𝚑𝚊𝚝 𝙴𝚒𝚗𝚊𝚛 𝚊𝚗𝚐𝚎𝚜𝚝𝚎𝚕𝚕𝚝?

Einar war nach ihrem Eingriff auf den nassen Kopfstein geklatscht und sah so am Boden liegend wie ein Lappen aus. Das wäre doch definitiv ein vielversprechender Beruf für ihn.

„Man kann dich nicht alleine lassen. Was hast du getan, du eingebildeter Fellmopp?", schimpfte Jerelyn sofort los. Seine Augen glühten erbost bei ihrem Neologismus auf, was sie mit einer gewissen Genugtuung erfüllte. Sich Spitznamen für ihn aus zu denken gehörte zu ihren liebsten Beschäftigungen. Sein Gesicht war jedes Mal unbezahlbar.

„Ich hatte alles im Griff", kam es beleidigt zurück. Einar war aufgestanden und leckte sich betont die Pfote.

„Das sehe ich. Aber was hätte ich auch anderes erwarten sollen von einem Flauschehirn?"
„Flausche - wie bitte? Willst du..."

Jerelyn ignorierte gekonnt seine Schimpftirade und wandte sich der zitternden Jugendlichen zu.

„Hey, ich bin Jerelyn. Es freut mich immer, eine junge Hexe kennen zu lernen" Sie flog auf eine alte Tonne ungefähr 9 Fuß entfernt von ihr, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein.
Die Jugendliche schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. Der Regen hatte zum Glück nachgelassen, aber sie musste schon einmal draußen gewesen sein, denn ihre Kleidung war komplett durchnässt.

„Du solltest nicht reden können. Ich sollte dich nicht verstehen können. Das alles sollte nicht passieren" Sie schüttelte den Kopf als ob ihre Gedanken diese Vorstellung nicht zu ließen. Das war vollkommen verständlich, nur in diesem Moment leider hinderlich.

„Ich weiß, das alles ist schwer zu verarbeiten. Niemand sollte so schnell mit so etwas Lebensverändernden konfrontiert werden. Ich würde es dir auch lieber in Ruhe und Stück für Stück erzählen, aber die Zeit drängt." Jerelyn atmete tief ein und aus. Dieses Gespräch würde schwierig werden.

„Auf einmal hast du es eilig. Ist ja typisch", bemerkte Einar, der offenbar mal wieder im Mittelpunkt der Unterhaltung stehen wollte.

„Ruhe aus den Matschpfützen", wies sie ihn zurecht, bevor ihre Aufmerksamkeit wieder der Jugendlichen galt.

Diese fuhr sich durch das Haar und rieb sich die Augen. „Das ist einfach zu viel. I-ich kann das nicht." Sie ging unruhig auf der Stelle hin und her als würde sie eine Entscheidung abwägen.

„Ja, es ist viel. Aber gib dem Ganzen bitte eine Chance. Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir noch haben. Es ist nämlich so, dass Aurelia schon seit ein paar Tagen nicht auffindbar ist. Aurelia ist..."

„Sogar der Dorftrottel sollte wissen, wer Aurelia ist."
„Die gruselige Hexe am Stadtrand, der man nicht vertrauen sollte", murmelte die Jugendliche darauf und richtete mit roten Wangen den Blick zu Boden.

𝙾𝚑 𝚓𝚎, 𝚍𝚊𝚜 𝚖𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚍𝚒𝚎 𝚂𝚊𝚌𝚑𝚎 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚐𝚎𝚛𝚊𝚍𝚎 𝚎𝚒𝚗𝚏𝚊𝚌𝚑𝚎𝚛

„Was auch immer sie ist, sie ist trotzdem verschwunden und schwebt in Lebensgefahr. Selbst wenn sie eine Hexe ist, liegt sie uns am Herzen und wir machen uns Sorgen..."
„Ich korrigiere, du schiebst Panik"
Einar konnte es einfach nicht lassen und musste immer seinen, häufig nicht sehr sinnvollen Senf dazugeben.

Hausnummer 2123 (ONC 2024)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt