Akiras Sicht
Ich schaute ihr noch eine Weile hinterher, bis ich einmal kurz seufzte und mir die Haare raufte.
Ja verdammt nochmal..... ich war verzweifelt....
Ich hatte mich schon lange nicht mehr so alleine gefühlt, wie in diesem Moment, langsamen Schrittes machte ich mich auf den Weg zu meinem Bike. Ich wollte und konnte jetzt nicht über Keyla oder sonstiges nachdenken, dass würde mich einfach zu sehr stressen.
Heute fuhr ich ausnahmsweise mal, ohne über etwas besonders nachzudenken und ohne Ablenkung, nachhause. Deshalb kam es mir wahrscheinlich auch vor wie eine halbe Ewigkeit. Angekommen schloss ich wie immer mein Bike an und die Haustür auf. Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen und ging geradewegs ins Wohnzimmer, wo ich meine Tasche ablegte und den Fernseher einschaltete. Ich zappte durch die Sender, doch leider lief nichts, was meine Interesse wecken könnte, weswegen ich einfach irgendeinen Film anließ. Tonlos stand ich auf und holte mir aus der Küche ein kaltes Glas Wasser. Gerade als ich meine Lippen an das kühle Getränk gesetzt hatte, klingelte das Telefon. Genervt nahm ich es mir und blickte auf die Nummer. Es war meine Mutter...
„Hallo?"
„Hey Schätzchen, könntest du mir einen kleinen Gefallen tun?"
Kurz verdrehte ich die Augen, " ja klar, was denn für einen?"
Ich konnte ihr Lächeln förmlich durch das Telefon spüren. Was tut man nicht alles, um seine Mutter glücklich zu machen.
„Ich habe meine Sicherheitskarte, die ich für das Medikamentenzimmer brauche, vergessen, könntest du sie mir bitte bringen?"
Ich verzog kurz mein Gesicht „Natürlich, ich bin in 20 Minuten da."
Schlecht gelaunt setzte ich das Telefon zurück auf in die Aufladestation und schnappte mir die Karte meiner Mutter, die auf dem Wohnzimmertisch vor mir lag. Es kam selten vor, dass meine Mutter etwas vergaß, aber wieso rege ich mich eigentlich darüber auf, es war ja nichts, was lange dauern würde. Außerdem würde ich sie dann endlich einmal wieder sehen, denn ich hatte sie diese Woche noch kein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Schnell nahm ich mir noch meinen Schlüssel den ich beim hereinkommen einfach auf die Kommode gelegt hatte und streifte mir meine Schuhe über. Bei meinem Fahrrad angekommen, schwang ich mich elegant, naja oder eher das Gegenteil, auf mein Bike und fuhr Richtung Krankenhaus.
Vor mir erstreckte sich nun ein riesiges Gebäude. Von weitem konnte ich sogar schon die Silhouette meiner Mutter aus machen und fuhr entspannt weiter. Bei ihr angekommen reichte ich ihr die Karte.
„Danke mein Schatz, ich muss jetzt auch schon wieder los, du weißt ja, wie wichtig Arbeit ist und wie dringend wir das Geld brauchen, sodass ich mir keinen Stress mit meinem Chef erlauben kann!"
Ja das wusste ich , aber wie kann etwas wichtiger als die eigene Tochter sein, fuhr ich gedanklich fort und hob zum Abschied kurz die Hand. Zähneknirschend stieg ich vom Bike und schob es ein Stück. Hier in der Nähe gab es einen kleinen Park, der nur spärlich besucht wird. Diesem wollte ich nun einen Besuch abstatten, ich war schon lange nicht mehr dort gewesen und ein Stück Natur konnte mir ja nicht schaden.
Ich weiß, eigentlich sollte ich nicht sauer auf meine Mutter sein, was ich aber war und dabei hatte ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Manchmal gab sie mir einfach das Gefühl, dass ich ihr egal wäre. Ihre Arbeit in der Klinik war ihr zweites zu Hause und wahrscheinlich könnte man ihre Kollegen eher als ihre Familie bezeichnen, als mich. Das ist verdammt bitter, wenn ihr mich fragt. Fällt ihr das denn gar nicht auf?
Als der Park sich in mein Blickfeld schob, beschloss ich erst einmal mein Fahrrad am Eingang stehen zu lassen. Dort schloss ich es in einem im Boden verankerten Fahrradständer an. Damit fertig begab ich mich auf einen der drei Kieselwege, die sich vor mir erstreckten. Dieser führte mich an unzähligen Bäumen und Sträucher vorbei, direkt zu einem Teich. Ich setzte mich auf eine Bank, die vor dem besagtem Teich lag und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Toll! Jetzt würde ich sie wahrscheinlich erst in ein paar Tagen wieder sehen und dann würde das Treffen ähnlich von statten gehen. Kurz richtete ich mich wieder auf und ließ meinen Blick über das Wasser gleiten.
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Plötzlich ein Junge
FantasyMein Name ist Akira Nightwalker und das ist erst der erste Teil meiner Geschichte. Bis zu meinem 19. Lebensjahr führte ich ein normales Leben. Ich war gerade erst in meinem ersten Semester meines Geschichts Studium, als ein Ereignis nach dem ande...