Kopfkino inklusive Eiscreme-Topping

11 - Wenn das Date ins Wasser fällt

Waverlys POV

Ich bin sehr überrascht, dass Everest und ich es schaffen, die Schulwoche zu überstehen, ohne uns gegenseitig umzubringen. Trotz der regelmäßigen Anfeindungen und Diskussionen reißen wir uns einigermaßen am Riemen, um unser Zusammenleben nicht noch schwieriger zu gestalten, als es sowieso schon ist.

Jetzt gerade ist es 3:17 PM am Samstagnachmittag. Ich stehe vor dem Spiegel im Badezimmer und schminke mich.

Warum?

Tja, ganz einfach: Weil ich gleich mein zweites Date mit Preston habe.

Als er mir gestern Abend eine Nachricht auf WhatsApp geschrieben hat, hat mein Herz vor lauter Freude Luftsprünge gemacht und sich mehrfach überschlagen. Seitdem lodert ununterbrochen ein Feuer der Nervosität in meinem Magen.

Hoffentlich wird dieses Date nicht wieder ein Reinfall ...

Nachdem ich mich geschminkt und fertig angezogen habe, mache ich mich auf den Weg zum Stadtpark. Draußen ist es angenehm warm und die Sonne scheint. Ich hole tief Luft, um den süßen Duft der Blumen zu inhalieren, die als buntes Farbenmeer den Wegrand schmücken.

„Und?", fragt mich Everest in einem beiläufigen Plauderton. „Bist du schon aufgeregt?"

Ernsthaft? Mein Herz springt beinahe aus meiner Brust und meine Gedanken fahren permanent Achterbahn, aber ansonsten kann ich mich nicht beschweren.

Everest lacht.

Mist! Dass er meine Gedanken lesen kann, macht mich wahnsinnig!

Da er jetzt ohnehin schon einen Einblick in meine innere Gefühlswelt erhalten hat, warne ich ihn: „Wehe, du benimmst dich gleich nicht!"

„Keine Sorge, ich reiße mich dir zuliebe zusammen, Waverly", verspricht er.

Den restlichen Weg legen wir schweigend zurück. Ich versuche, bewusst meine Umwelt wahrzunehmen, um gegen die Nervosität auf meiner Seele anzukämpfen. Wenn ich nicht aufpasse, ende ich sonst als zitterndes Nervenbündel.

Es dauert ungefähr zehn Minuten, bis ich den Park erreicht habe. Preston wartet bereits auf mich, doch zu meiner großen Überraschung ist er nicht allein.

Neben ihm sitzt sein schwarzer Schäferhund brav auf dem Boden und hechelt. Wahrscheinlich, weil es so heiß und schwül ist.

Elektrische Blitze zucken unter meiner Haut, während ich mich Preston und der niedlichen Fellnase nähere. Sobald sich unsere Blicke wie zwei Kometen treffen, breitet sich ein glückliches Strahlen auf unseren Lippen aus.

Gott, Preston sieht so süß aus, wenn er lacht!

Natürlich quittiert Everest diesen Gedankengang mit einem abfälligen Schnauben, aber wenigstens hält er den Mund. Er macht also Fortschritte!

„Hey Preston", murmele ich aufgeregt, als ich ihn wenige Sekunden später erreicht habe.

Sein Lächeln wird breiter und lässt mein Herz höherschlagen. „Hey Avie", erwidert er meine Begrüßung, indem er mich kurz in seine Arme zieht.

„Wow, ein Wunder ist geschehen", spottet Everest. „Der Kerl hat sich deinen Namen gemerkt. Bravo!"

Ich ignoriere ihn und konzentriere mich einzig und allein auf die Vanilleduftwolke, die mich umhüllt. Es ist ein unfassbar schönes Gefühl, Preston so nahe zu sein und seinen Körper zu spüren.

„Igitt!" Everest gibt ein Würggeräusch von sich.

‚Halt die Klappe!', schreie ich ihn in meinen Gedanken an.