Waverlys POV
Die nächsten fünf Tage vergehen wie im Flug. Obwohl es ungewohnt ist, dass sich Everest und ich immer besser verstehen, genieße ich es. Natürlich liefern wir uns zwischendurch ein paar Wortgefechte - meistens morgens und kurz vor dem Schlafengehen - aber ansonsten ist unser Umgang sehr harmonisch.
Wir trainieren zusammen, überbrücken die langweiligen Schulstunden mit Gedankenlästereien und sprechen viel über seinen verstorbenen Vater und meine Granny.
„Kann ich dich irgendwie davon abhalten, zu diesem Idioten zu fahren?", fragt mich Everest verzweifelt, womit er mich zurück in die Realität befördert.
Ich seufze, ehe ich antworte: „Nein. Ich wäre ja auch schön blöd, ein Date mit Preston auszuschlagen, oder?" Dummerweise klinge ich zweifelnder und verunsicherter, als ich möchte.
Ich freue mich auf Preston und das Date. Basta!
„Ach, Avie. Das hat nichts mit blöd sein zu tun", behauptet Everest. „Meiner Meinung nach wäre es die beste Option, Patrick einfach sitzen zu lassen und ihn nie wieder zu sehen."
„Du bist unmöglich, Everest!"
Er lacht und auch an meinen Mundwinkeln zupft ein minimales Lächeln.
„Also fährst du jetzt zu ihm?", vergewissert er sich bei mir, sobald sein amüsiertes Glucksen verklungen ist.
„Jap." Ich schnappe mir noch schnell meine Handtasche, ehe ich das Haus verlasse und mich auf mein altes, quietschgelbes Hollandrad schwinge. Bei dem harten Sattel erinnere ich mich sofort wieder daran, warum ich Leichtathletik und nicht Radsport bevorzuge.
„Manchmal hast du echt einen Hang zur Übertreibung", macht sich Everest über mich lustig.
Ich lasse seine Aussage unkommentiert und mache mich stattdessen auf den Weg zu Prestons Haus. Da seine Eltern mit Freunden in einer Pizzeria verabredet sind, hat er sturmfrei und mich gestern Abend gefragt, ob ich Lust hätte, ihm Gesellschaft zu leisten.
Obwohl ich ein ungutes Gefühl habe und Everest mehrfach versucht hat, mir das Date wieder auszureden, habe ich Prestons Einladung dankend angenommen.
Heute wird sich zeigen, ob mein Herz wirklich für ihn schlägt oder nicht.
„Die Antwort kann ich dir jetzt schon geben", mischt sich Everest in meine Gedanken ein. „Es schlägt nicht für ihn!"
„Das werden wir ja sehen ..."
Der kühle Fahrtwind streicht mir sanft durch die Locken und kitzelt angenehm auf meiner Haut. Die tanzenden Bäume und die bunten Blumen, die sich am Wegesrand erstrecken, rauschen an mir vorbei und beflügeln meine Sinne.
Ich liebe die Natur! Auch wenn ich mich gerade mehr auf meinen rasenden Herzschlag konzentriere, statt auf die schöne Umgebung.
Da Preston leider nicht in Pinecrest, sondern dem kleinen Nachbarörtchen Pine Grove lebt, muss ich knappe zwölf Kilometer mit dem Fahrrad zu ihm radeln. Ich hätte zwar auch meine Eltern fragen können, ob sie mich mit dem Auto bringen, doch dann hätte ich ihnen von Preston erzählen müssen und das wollte ich nicht.
Besser, sie bleiben in dem Glauben, ich müsse Serena erneut bei einem Mädelsproblem helfen ...
Es dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde, bis ich Prestons Haus erreicht habe. Schweißperlen säumen meine Stirn und kullern langsam über meine Schläfen. Außerdem poltert mein Herz aufgrund des starken Gegenwindes viel zu schnell gegen meinen Brustkorb und Adrenalin schießt wie ein Blitz durch meine Venen.
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Kopfkino inklusive Eiscreme-Topping
HumorSeit Waverly denken kann, ist sie unsterblich in den süßen Eisverkäufer Preston verliebt. Als sich die beiden Teenager eines Tages zufällig über den Weg laufen und Preston sie um ein Date bittet, könnte Waverly nicht glücklicher sein. Alles ist perf...