Ein Baby?

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(Ein Tag später)
Emily und Suna hatten es geschafft, Jus Wunden schnell verheilen zu lassen und es blieben nur noch ein paar Narben an seinem Körper. Mittlerweile hatten sie auch herausgefunden, dass es ein Dämon war, der sich in der Karte versteckte. Emily hatte versucht, den Dämon zu beseitigen, aber ein Teil von ihm war immer noch da. Jerky ging uns seit gestern aus dem Weg und wich Unterhaltungen oder fragen von uns aus. Scheinbar hatte ihn meine Aussage ziemlich mitgenommen.
Wir saßen gerade beim Frühstück, als Ju Suna ansprach. „Was ist jetzt eigentlich mit dem Zettel? Ich brauche ihn wirklich dringend!"
„Dann musst du dich wohl an wen anderes wenden. Ich habe kein Interesse daran, meinen Brüdern zu helfen." sagte Suna monoton.
„Aber ihr.."
„Nichts da. Ich habe nichts zu verlieren!" Suna stand auf und verließ den Raum. Ju sah ihm nach. Ich legte meine Hand auf seine Schulter.
„Hey, lass es gut sein Ju, du hast es versucht. Er wird uns nun mal nicht helfen." sagte ich sanft. Ju sah auf seine Hände. Er atmete tief durch,
„Oh doch, das wird er!" er stand auf und ging Suna hinterher. Ich seufzte. Tja, Ju ist Ju. Ich sah zu Jerky, aber der war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Er betrachtete gerade seine Spiegelung im Löffel. Bin ich denn der einzigste vernünftige hier?

(Pov Ju)
Ich ging Suna hinterher. Er musst mir einfach diesen Zettel geben!! Ich fand ihn in einem kleineren Raum weit hinten im Palast. Er saß auf einem Stuhl an einem Babybett und schaukelte es leise singend. Das Bett war leer. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Was macht er da? Was denkt er? Vorsichtig stupste ich die Tür, die nur einen Spalt breit geöffnet war weiter auf und trat ein. „Hey, was machst du hier?" fragte ich vorsichtig. Er sah mich an. Sein Blick lastete auf mir und bohrte sich tief in mein Inneres.
„Ich Schaukel unser Baby." sagte er mit einem singenden Klang in der Stimme. Es klang gruselig und ich versteifte mich leicht.
„Ähm.. a-aber da ist kein.. Baby.." sagte ich und schluckte. Seine Augen weiteten sich und er sah wieder in das Gitterbett.
„Doch. Siehst du es nicht? Mein kleiner Emilio." Seine Augen waren leer und er starrte nur in das kleine Gitterbett vor ihm. Ich sah mich im Raum um. Außer dem Stuhl und dem Gitterbett war er leer. Vorsichtig trat ich einen Schritt näher und berührte Sunas Schulter. Er zuckte zusammen und seine Augen schnellten zu mir. „He! Was machst du hier?" fragte er mich verwirrt.
„Ähh.. ich ähh.. ich wollte mit dir reden." sagte ich jetzt auch verwirrt.
„Warum?" er sah mich an.
„Wegen dem Pergament?" antwortete ich. „Sag mal, was hat es mit dem Gitterbett auf sich? Warum schaukelst du es? Und warum sagst du, dass da ein Baby drin liegt?"
„Hmm? Hab ich doch gar nicht!" er war jetzt noch verwirrter. „Ich habe überhaupt kein Baby.
„Aber..." Ich dachte nach. „Möchtest du denn eines?"
„Naja.." er betrachtete das Gitterbett. „Wir wollten schon immer ein Baby haben.. Aber.. bis jetzt sind wir noch nicht dazu gekommen.." sagte er traurig. Da kam mir eine Idee.
„Und im Jenseits kann man keine Kinder bekommen!" sagte ich schnell. Jetzt hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. „Weisst du, wenn ihr mir das Pergament nicht geht, dann werdet ihr niemals ein Baby bekommen! Wenn die Welt zerstört wird, werdet ihr niemals dazu in der Lage sein!" Ich sah ihn ernst an. Seine Augen weiteten sich.
„D-darüber.. hab ich nicht nachgedacht.." nuschelte er. Er seufzte. Okay, ich gebe dir das Pergament. Er sah mich an und lächelte kurz.
„Viel Dank!" sagte ich und lächelte erleichtert zurück. Endlich hatte ich ihn da, wo ich ihn haben wollte! Er verließ den Raum und ich folgte ihm.

Juzo | Die Vier boten aber.. nicht ganz in seiner Version..?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt