5. Don't lose it

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Zugegebenermaßen Mathe war nicht mein Lieblingsfach und ich glaube kaum, dass es irgendwen in dieser Klasse gab, der dies von sich behaupten könnte. Ja... man könnte sagen, die Schüler in diesem Raum waren dem Untergang geweit.

Der Lehrer schrieb grade seiner Meinung nach alles auf, das wir beherrschten und das was in in der Prüfung dran kommen würde. Wahrscheinlichkeitsrechnung bekamen wir alle noch hin, aber bei Vektorrechnung und analytische Geometrie verzweifelten dann doch die meisten. Also wirklich wie sollen wir das alles auf die Reihe kriegen. Die meisten hatten kaum noch Freizeit, da sie nach der Schule Hagwons besuchten. Dort bekamen sie weiteren Unterricht. Man kann von Glück sprechen, wenn man gut in Mathe ist. Auch wenn ich zugeben muss, dass, wie ich schon gemerkt habe, unsere Klasse nicht die beste war. 

Als die Schulglocke ertönte, schlugen alle stöhnend ihre Hefte zu und überall brachen Gespräche aus. Wir hatten jetzt Pause. Nachdem ich meine Sachen zusammen gerafft hatte, machte ich mich auf. Heeseung, Sunghoon und Jake warteten bereits vor der Tür. Ich trat hinaus und in diesem Moment rauschte etwas mit einem roséfarbenen Haarschopf vorbei, das Mädchen vom Morgen. Abschätzend schaute Sunghoon ihr nach. "Was hat die schon wieder?!" Genervt wanted er sich um. Ich schaute ihn verdutzt an. "Wer ist das?"

"Das?!" Sunghoon sprach die Worte zwischend und spuckte sie aus als wären sie ein Bissen verfaulte Birne, bei der er nicht gesehen hatte, dass sie nicht mehr gut war. "Das ist Lee Heejin, meine Ex-Freundin." Wütend wandte er den Blick ab. "Eine Schlange wenn du mich fragst. Sie geht mit jedem gutaussehenden Jungen, der zu blöd ist zu erkennen, wie fake sie ist. Aber wenn nichts läuft zwischen ihr und dir, dann hasst sie dich. Das ist ihr Motto."

"Es sei denn man hat Geld, dann versucht sie an einen rann zu kommen. Ihre Freundin Seonmul ist auch nur bei ihr, weil ihre Eltern ein großes Vermögen haben und sie Angst vor Heejin hat.", fügte Heeseung hinzu. Etwas verwirrt schaute ich ihn nun an. "Wieso hat sie denn Angst?"

Sunghoons Blick verdüsterte sich. "Oh! Eigentlich will man damit nichts am Hut haben, aber sie ist halt die adoptierte Tochter der Direktorin. Und die ist blind vor Liebe zu ihr, sie hat Heejin als Baby gerettet, weil sie auf der Straße lag und beinahe übefahren wurde." Obwohl die Geschichte traurig oder so hätte sein können, war nur Wut in Sunghoons Augen zu sehen. "Tja, hat sich rausgestellt, dass Heejin kein Engelskind ist, sonder ein ekeliger Teufel, der jeden dahergelaufenen Menschen irgendwie bloßstellt." Sunghoon schaute uns nicht mehr an, irgendwo auf eine Stelle an die Wand und wirkte so als würde er nicht mehr darüber reden wollen. Deshalb blieb ich nachdenklich still, anstatt ihn mit weiteren Fragen zu durchlöchern.

"Kommt, sonst ist die Pause gleich um. Wir haben nur zwanzig Minuten.", meldete sich Jake zu Wort und wir folgtem ihm Richtung Ausgang des Gebäudes, hinaus auf das Schulgelände.

Der hintere Ausgang fürte auf einen weitläufigen Platz, der vom zwei Reihen Bäumen gesäumt war. Kreuz und quer, ich konnte zumindest keine Anordnung erkennen, waren Tische mit Bänken aufgestellt. Ein paar davon hatte ich bereits aus dem Fenster in der Mensa gesehen. Auf der anderen Seite hatte man Zugang zu dem Sportplatz. An der Seite stand eine Hütte, dort waren wohl die Sportgeräte aufbewahrt.

An einem der Tische saßen Sunoo, Niki und Jungwon. Jungwon war am ozeichnen und Niki und Sunoo teilten sich gerade ein Brot,... naja sie zerflückten es in seine Einzelteile aus unerklärlichen Gründen. Als wir näher kamen, erkannte ich, dass die beiden jetzt eine Dose mit vielen Brotstücken hatten, bei denen die meistens Stücke so groß waren wie mein halber Daumen. Mein fragender blick wurde dann schließlich von Sunoo beantwortet. "Wir machen das, damit jeder was abbekommt. Das Brot ist total lecker. Hier probier mal." Er reichte mir ein Stück. Tatsächlich schmeckte es äußerst vorzüglich.

Wir unterhielten uns ein paar Minuten, dann viel mir ein, dass ich noch zum Hausmeister musste. Schnell sprang ich auf, sagte den anderen bescheid und lief dann zu dem Büro. Dort gab ich Herrn Park Auskunft über meinen kaputten Spind. Er versprach mir das Schloss während der nächsten Schulstunde zu überprüfen. Kurz drauf klingelte es schon und ich rannte zurück zu dem Tisch um meine Sachen zu hohlen.

Die anderen waren bereits verschwunden als ich ankam, nur Jake stand noch da und hatte seine Sachen bereits zusammen geräumt. "Beeil dich Jay!"

"Jaja.", murmelte ich und schnappte mir meine Bücher und mein Stiftemäppchen. Während ich mich umdrehen wollte, fiel mein Blick auf einen Zettel, der unter die Bank gefallen war. Ich bückte mich und hob ihn auf. Es war die Zeichnung an der Jungwon kurz zuvor gessen hatte. Darauf waren zwei kleine Kätzchen zusehen. Ein schwarzes und ein orange getigertes. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen, als ich die Herzchen bemerkte, die darauf gekritzelt waren. Süß.

(Die Zeichnung ist das Titelbild dieses Kapitels. :) Für alle, die Enhypen nicht gut kennen. Hier die repräsentativen Emojis: Jungwon-🐱 und Jay- 🦅/🐈‍⬛)

Ich steckte den Zettel ein, dann folgte ich Jake in den Unterricht.

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"Hey Jungwon!", rief ich dem süßen Jungen vor mir zu. Er hielt an und drehte sich um. Seine braunen Augen schauten mir direkt ins Gesicht und ich hielt kurz inne. Irgendwas hielt mich fest und zwang mich ihn einfach nur anzuschauen. Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit, es war nur ein kleiner Moment und trotzdem fühlte es sich merkwürdig an. Ja, ganz und gar ausergewöhlich. Ob ich was falsches gegessen hatte? Meine Gedanken zogen für einen kurzen Moment in Bedracht, ich könnte verliebt sein, aber es fühlte sich nicht so an wie damals. Also verwarf ich diesen Gedankengang sofort. Meine Güte Jay! Warum denkst du soetwas. Jungwon gehört jetzt zu deinen Freunden und überhaupt. Ich blinzelte und zog mich aus der kurzen Starre. Jungwon hatte nichts gemerkt, seine Katzenaugen waren weiter hin auf mich gerichtet. Zumglück blickte er nicht fragend drein, eher als würde er mich jetzt gerne in einem angeregten Gespräch empfangen. Er lächelte und seine süßen Grüpchen erschienen auf seinem Gesicht. Man konnte nicht anzweifeln, dass er aussieht wie eine Katze.

Ich besann mich wieder meines eigentlichen Vorhabens und zog die Zeichnung von den Katzen aus meinem Heft heraus, wo ich sie sicher verstaut hatte. "Hier, die hast vergessen." Jungwon wurde rot. Irritiert starrte ich ihn an. "Ist doch süß?" Jungwon nickte und senkte den Kopf, sodass ich seine rosa Wangen nicht mehr gut sehen konnte und nahm mir den Zettel ab.

"Gehen wir dann zur Mensa?", fragte er mich und blickte wieder auf. Ich nickte. "Ja. Ich hab so Hunger!"

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