6. You shouldn't annoy him

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Endlich öffnete ich meinen Spind. Das erste was mir entgegen fiel, es war auch der einzige Gegenstand darin, waren zwei Umschläge. Die verpassten Valentinsbriefe. Einer davon beinhaltet ein Liebesgedicht, was ich wohl weg schmeißen würde. Ich hatte echt keine Lust auf eine Beziehung. In meiner letzten, war meine Freundin viel zu nervig gewesen. Ich wusste nicht, wie ich das überhaupt ausgehalten hatte. Im zweiten Brief war in schwarzer Schrift auf rosa Briefpapier geschrieben.

Jay, treffe mich heute Abend um 19 Uhr vor dem großen Einkaufszentrum zwei Straßen weiter von der Schule aus, bei den Blumentöpfen. Heejin

Als ich die Buchstaben zu einem Satz gebildet hatte, ging mir langsam ein Licht auf. Das war der Grund gewesen, warum sie mich angerempelt hatte, weil ich nicht gekommen war. Wie albern. Kopfschüttelnd steckte ich den Brief zurück in den Umschlag und warf die beiden in den nächst besten Mülleimer.

Es war Unterrichtsschluss, mein Spind war abgecheckt und ich machte mich auf den Weg nach draußen. Jake hatte heute Basketballtraining und Sunoo war früher nach Hause gegangen, weil er sich nicht wohl fühlte. Während ich das Forje durchquerte wurde ich aufgehalten. 

"Jay?", sprach mich Herr Park an. "Funktioniert dein Spind jetzt?" Ich nickte ihm zu. "Ja, ich war gerade da." Beruhigt wandte sich Herr Park wieder um. "Dann ist's ja gut.", sagte er noch und verschwand zu seinem Büro.

Schnell eilte ich weiter, als ich durch die Glastür merkte, dass die anderen bereits draußen warteten. "Hey Leute!", begrüßte ich sie draußen angekommen. Mein Blick viel direkt auf Jungwon, der mich fröhlich anlächelte und so seine niedlichen Grübchen zeigte. Ich lächelte zurück. Kaum war ich angekommen, liefen wir direkt weiter zum Schultor. Plötzlich fielen mir die schlänkernden Bänder an Jungwons Schuh auf. Ich beeilte mich zu ihm zu kommen und hielt ihn an der Schulter fest. Dann kniete ich mich hin und begann eine Schleife zu schnüren. Warum um Himmels Willen schnüre ich grade Jungwons Schuhe und alle beobachteten mich dabei?! Das war ein seltsames Gefühl. Ich beeilt mich fertig zu werden und blickte auf, kaum das ich mein Werk beendet hatte. Jungwons dunkelbraune Augen ruhten auf mir und ich könnte ewig auf dem kalten harten Steinboden sitzen bleiben, wenn Jungwon auch bliebe und ich ihn einfach nur betrachten dürfte. Aber natürlich ging das nicht. Es wäre auch ein bisschen komisch gewesen, vorallem auf demSchulhof. In letzter Zeit wunderte ich mich echt was für Zeug mein Kopf alles produzierte. Sitzen bleiben und Jungwon anstarren, natürlich! War ja nicht so, dass mich gerade alle anschauten!

"Kommt ihr jetzt endlich?", unterbrach Sunghoon meine Gedanken und ich erhob mich schwerfällig. Kurz darauf verließen wir das Schulgelände.

"Kim Seonmul!", diese nervige kreischende Stimme brachte uns zum stehen. Ich war mit Sunghoon, Heeseung, Jungwon und Niki kurz hinter dem Schultor angehalten. Nicht weitentfernt stand Lee Heejin wild gestikulierend vor Seonmul, die aussah als würde sie sich am liebsten in eine Maus verwandeln und im nächstbesten Loch verschwinden. "Wie oft muss ich dir noch sagen, du sollst dich nicht in mein Angelegenheiten einmischen.", schrie Heejin. "Wag es ja nicht ihm auch nur nahe zu kommen!" Seonmul machte sich so klein wie möglich. "Aber...", fing sie an, doch Heejin unterbrach sie.

"Nichts aber!", und damit gab sie Seonmul eine geklatscht. Denn Aufprall von ihrer Handfläche auf der Wange hörte man laut und deutlich und Wasser tropfte von ihrem Gesicht hinab. Höchst wahrscheinlich Tränen. Seonmul hatte den Blick gesenkt. "Okay.", murmelte sie leise.

Zu meinem Entsetzen gingen alle Schüler um sie herum weiter und taten so als würde dies alles nicht passieren. Ich starrte noch immer schockiert auf die, sich mir zeigende Szene, als Niki sich in Bewegung setzte. Wie auf ein Kommando folgten Sunghoon und Heeseung ihm ganz automatisch und auch Jungwon bliebt mit etwas Abstand hinter ihnen. Ich rüttelte mich aus der Starre und lief der Truppe  hinterher. 

Niki wurde erst wenige Meter vor den beiden Mädchen langsamer und Schritt bedächtig auf sie zu. "Hey!", sagte er gelassen. "Was soll das Heejin?" 

Überrascht zog die Angesprochene eine Augenbraue hoch, dann fasste sie sich und lächelte. "Ich habe ihr nur eine Lektion erteilt."

Jetzt breitete sich ein gefälliges Grinsen auf Nikis Gesicht aus. "Achso. Na wenn das so ist. Denkst du nicht du solltest auch mal so eine Lektion erteilt bekommen?" Seine Augen glüheten und Heejins Gesicht wurde bleich. "Äh... Du solltest mir lieber nichts tun." Man merkte wie Heejin langsam Angst bekam. 

Niki ging noch näher zu dem Mädchen, dann beugte er sich vor sodas sich sein Gesicht direkt vor ihrem befand. Seine kalte Miene verformte sich wieder zu einem heimtückischen Grinsen. Im nächsten Moment wurde Heejins Gesicht unglücklich verzogen. Nikis Faust schob ihren Kopf zur Seite und drücke ihre Wange nach oben. Einen Augenblick später saß Heejin am Boden, benommen und einen roten Abdruck in der Fresse. Geschieht ihr recht. "Na, na, na! Du weißt doch das mein Vater Einfluss mit seinem Unternehmen hat. Es wäre doch ziemlich schade, wenn die Schuldirektorin erfährt, dass ihre Unterstützung nicht mehr unterstützt. Und das alles wegen ihrer ach so tollen Tochter." Bei diesen Wort rappelte sich Heejin auf, warf Niki noch einen Blick zu, der nichts gutes verheißen würde und rannte wutentbrand davon. Nur noch ihr rosa Outfit ließ man sie am Ende der Straße erkennen.

"Mega! Das war einfach Klasse!", rief Sunghoon begeistert. "Irgendwer musste ihm mal die Meinung galgen."

"Mmhmm...", brummte Niki nur und lief schnell zu Seonmul. Diese war völlig überfordert. Verständlich, wer war das nicht, wenn man grade von einem der beliebtesten Jungen der Schule verteidigt wurde. Niki half ihr auf und fürte sie dann den Bürgersteig entlang in Richtung Bushaltestelle. Wir blickten ihnen nach. "Okay... das war überraschend. ", meinte Jungwon. 

"I guess, die werden ein Päärchen.", schmunzelte Heeseung und wir vielen in sein Kichern mit ein. 

Wenige Minuten später stand ich neben Niki, Seonmul und Sunghoon, der heute zu seiner Großmutter fuhr, an der Bushaltestelle. Gerade kam der Bus mit quietschenden Reifen zum stehen. Doch ehe ich hinter den anderen durch die Tür schlüpfen konnte, wurde ich am Ärmel zurück gezogen. Irritiert drehte ich mich um und blickte direkt in zwei braune Karzenaugen. Jungon. Erfreut lächelte ich. "Warte mal Jay.", sagte er und zog mich noch einpaar Schritte weiter weg. "Ja?", erwartungsvoll schaute ich ihn an. "Also... nun... äh..", druckste Jungwon herum. Ich blickte ungeduldig wieder zum Bus.  Ich war der letzte, der noch nicht eingestiegen war.

Jetzt riss sich Jungwon zusammen. "Hast du heute noch etwas vor?" Ich schüttelte den Kopf. "Möchtest du vielleicht...", er stockte wieder und ich hob eine Augenbraue noch oben, worauf Jungwon lächeln musste. "Wäre es für dich okay, wenn du mitkommst und wir zusammen lernen?" Überrascht zog ich auch die andere Augenbraue auch noch hoch. Ich bei Jungwon zu Hause? 

"Natürlich! Ich bin dabei!", sagte ich und lächelte in Jungwons erleichtertes Gesicht. Seine Katzenaugen strahlten. 

Die Bustür hinter uns ging mit einem zischen zu und die Reifen setzten sich langsam in Bewegung. Ich drehte mich noch einmal um und winkte den anderen, dann wendete ich mich wieder Jungwon zu. Jetzt würde ich zu ihm gehen. Zu ihm nach Hause! Aufgeregt fummelte ich an meinem Jackenreisverschluss herum.

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