Kapitel 1

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Nalin's Sicht

Es ist 20:37 Uhr und ich muss jetzt wirklich zu Lucy gehen, um sie von dieser blöden Party abzuholen? Oh Mann, ich habe ihr doch gesagt, dass sie lieber nicht hingehen soll. Sonst endet sie wieder im Gebüsch, aber nein, alles ist in Ordnung, hör nicht auf mich, kein Problem, ist ja nicht so, dass ich dich dann abholen muss.

Ich war noch an der Universität, um noch ein bisschen zu lernen. Zum Glück liegt die Party, wo sie ist, in der Nähe. Ich muss ungefähr 10 Minuten laufen.

Du kannst nicht einmal das Geschirr in deinem Zimmer wegräumen, wie willst du es dann bitte schaffen, 10 Minuten zu laufen? Du bist fauler als was weiß ich was.

Oh, wie nett du bist, mein Unterbewusstsein. Schön, dass du auch noch da bist, aber könntest du mich nicht einfach ein bisschen ermutigen, überhaupt noch hinzugehen? Ich habe Angst, von einem Tier gefressen zu werden oder von einem Pädophilen entführt zu werden.

Lass mich mal überlegen... Nein danke und außerdem, wer würde dich bitte entführen? Niemand hält es auch nur 5 Minuten mit dir aus. Und kein Tier würde dich fressen, du schmeckst bestimmt bitter.

Wie sehr ich es doch liebe, dich zu haben. Aber warum verschwindest du nicht einfach? Dennoch danke für dein sinnloses Gerede. Jetzt kann ich mich darauf freuen, getötet zu werden. Yay.

Ich hasse es, mit meinem Unterbewusstsein zu reden. Ich würde lieber mit einer Spinne im Raum sein, als weiter mit meinem Unterbewusstsein zu sprechen.

Die Spinne würde sich selbst umbringen, wenn sie dich sehen würde...

Gott, halt einfach die Klappe. Wie kann man nur so nerven? Es ist, als bräuchte ich keine Feinde, mein Unterbewusstsein ist mein größter Feind. Während ich mit mir selbst geredet habe, habe ich bereits meine Sachen gepackt und bin nach draußen gegangen.

Es ist so kalt, warum habe ich heute keine Jacke mitgenommen? Ich trage nur ein weißes Nike-Shirt und eine schwarze Schlaghose. Kein Wunder, warum es so kalt ist.

Ich schaute mich um und genoss kurz den Wind und die Stille. Wie ich es liebe, wenn es so leise ist. Es war schon dunkel und die Laternen waren an. Ich machte mich auf den Weg zu Lucy und betete innerlich schon, dass ich nicht entführt werde. Obwohl mein Unterbewusstsein mir deutlich klargemacht hat, dass niemand das tun wird.

Als eine weiße Katze vor mir vorbeilief, schrie ich kurz vor Schreck auf, weil die Katze so plötzlich kam. Verdammt, warum bin ich so ein Angsthase?! Die Katze schaute mich kurz an und lief dann aber schon wieder weg. Danke für den Schreck, du seltsames Ding. Ich glaube, man merkt, dass ich Katzen nicht mag. Warum sollte ich auch? Eine Katze hat mich mal an der Wange gekratzt, und seitdem mag ich keine Katzen mehr. Ich meine, hallo?Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, sie zu sehen, und dann kratzt sie mich einfach. Nun ja, das ist jetzt schon 8 Jahre her, aber egal. Ich werde das nicht vergessen.

Als ich die Straße überquerte, kam plötzlich ein Auto schnell um die Kurve gerast. Ich schrie auf und war wie gelähmt. Ich konnte mich nicht bewegen, weil ich so unter Schock stand. Ich habe buchstäblich mein Leben an mir vorbeirasen sehen. Als die Person im Auto mich sah, bremste sie sofort. Ich schloss kurz die Augen, um zu realisieren, was passiert war. Mein Herz raste so schnell, dass ich dachte, es würde gleich aus meiner Brust herausspringen. Warum habe ich so viel Pech in meinem Leben?

Als ich wieder zu mir kam, sah ich im Auto 2 Personen drin, beide Männer. Der Beifahrer sah mich wütend an. Es sah so aus, als ob er gleich aussteigen und mir eine verpassen würde. Der Fahrer sah mich an und ich konnte nicht glauben, wie gut die beiden aussahen. Verdammt, warum mussten sie ausgerechnet mich in diesem Zustand sehen? Konnte das nicht an einem Tag passieren, an dem ich gut aussah? Worum mache ich mir hier Gedanken? Sie haben mich beinahe überfahren! Warum schauen sie so böse? Eigentlich müsste ich böse gucken!

Egal, jetzt blickte mich der Fahrer wütend an und umklammerte das Lenkrad mit einer Hand so fest, dass es fast zerbrechen könnte. Er öffnete das Fenster und schaute hinaus zu mir. »Kannst du verdammt nochmal nicht aufpassen, wo du hinläufst?!« sagte er mit rauchiger und düsterer Stimme. Was zur Hölle?! Ich sah ihn schockiert und wütend an. Wer denkt er, dass er ist?!»Erstens, du musst aufpassen, wohin du fährst, du kommst viel zu schnell mit deinem Auto angeprescht! Und zweitens darfst du hier nicht so schnell fahren. Wo hast du bitte deinen Führerschein gemacht?« Seine Augen drohen fast herauszuspringen, während er mich weiterhin wütend ansieht. Er schnalzt kurz mit der Zunge »Hör mal zu, Kleines, ich fahre so schnell, wie ich will, und ein kleiner Zwerg wie du kann mir das nicht verbieten. Was bist du? Eine 18-Jährige, die gerade ihren Führerschein gemacht hat und meint, mir erklären zu müssen, wie man fährt, huh?« fragte er kalt und düster zugleich. Ich könnte ihm gerade eine reinhauen, so sehr nervt er mich. Ich kenne ihn erst seit etwa 3 Minuten, und schon könnte ich ihn umbringen. Ich und 18? Sehe ich etwa so aus? »Okay, dann fahr eben so schnell, wie du willst, und überfahre hier jeden, den du siehst. Aber nenn mich nie wieder Zwerg, bevor ich dir deine verdammte Zunge abschneide, du Muskelklotz! Ach ja, übrigens, ich bin 23, du Bastard.«

Der Beifahrer öffnete die Tür und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Er packte mich grob am Oberarm »Denkst du, wir haben Zeit für Smalltalk mit dir? Geh jetzt deinen Weg, bevor Arian aus dem Auto steigt und dir eine Kugel in den Kopf jagt. Glaubst du wirklich, du kannst ihn beleidigen und ungestraft davonkommen? Du wirst es bereuen, Kleine«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Hat er wirklich Kugel gesagt? Er drückt so fest, sodass ich glaubte das mein Arm gleich bricht. Wie stark ist er eigentlich gebaut? Warum hat er so einen starken Griff? »Okay, okay, lass meinen Arm los, sonst brichst du ihn wirklich. Ich gehe ja schon!«, murmelte ich ängstlich. Ich habe verdammt nochmal Angst vor ihm. Und ich muss wirklich gehen. Wer weiß, wo Lucy gerade ist.

Er ließ meinen Arm los und ging zurück zum Auto. Sofort rieb ich mit meiner anderen Hand die Stelle, an der er mich gerade gepackt hatte. Wie kann jemand einen so starken Griff haben? Ich glaube, ich kann von Glück reden, dass dieser ‚Arian' nicht herausgekommen ist. Er sieht viel bösartiger aus. Ich schaute die beiden noch einmal an und wollte gerade gehen, als ich mich doch anders entschied.

Ich drehte mich noch einmal um, zeigte ihm den Mittelfinger und schrie so laut, dass es sicher die ganze Umgebung gehört hat. »Fickt euch, ihr Arschlöcher!« Mit ‚Umgebung' meine ich die Leute in den Häusern, denn hier war keine Mensenseele.
Bevor sie sich umentscheiden und mich doch noch töten konnten, drehte ich mich um und rannte so schnell, wie ich konnte, los.
Ich schaute mich um, um zu sehen, ob mir jemand folgte, aber zum Glück war niemand da. Von wegen, er lässt mich nicht einfach so davonkommen.

Ich rannte noch weitere 3 Minuten, um schneller zu sein, da ich Angst hatte, dass Lucy bereits entführt worden war oder so. Das könnte ich mir gut vorstellen. Sie würde wahrscheinlich direkt bei jemandem einsteigen, so betrunken, wie sie immer ist. Ich verstehe wirklich nicht, warum man sich so betrinkt, um dann mit einem Kater aufzuwachen. Wo liegt bitte der Sinn dahinter?

Als ich ankam, suchte ich nach Lucy. »Lucy, wo steckst du?« rief ich nach ihr. Ich hörte Äste knacken und drehte mich in die Richtung. Dort sah ich, wie Lucy in einem Busch hockte und mich mit großen Augen ansah. »Oh, hey Nalinchen, wie geht es dir denn so?« säuselte sie mit einem fröhlichen Grinsen. Man merkte sofort, dass sie betrunken war. Ich hockte mich neben sie und bat sie leise zu sein, dann legte ich meinen Arm um ihre Schulter um sie hochnehmen zu können. Ich lief mit ihr an der Seite zu ihrem Zuhause, um sie dort dann abzulegen. Als ich zu ihr schaute, bemerkte ich, dass sie eingeschlafen war und nun an mir wie ein Sack hing. Ich habe einen Schlüssel von ihrem Vater erhalten, mit dem man die Haustür ihres Hauses öffnen kann. Das bedeutet, dass ich sie einfach im Wohnzimmer auf das Sofa legen kann. Ich habe keine Lust, sie bis nach oben zu tragen, da sie sehr schwer ist.

Ich hoffe, nicht noch einmal beinahe angefahren zu werden.

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Dieser Kapitel ist sehr kurz weil es ehr
so eine Vorgeschichte sein soll so halt wie die sich
Treffen yk? Die anderen Kapitel werden etwas
länger sein 🥰🎀

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