Kapitel 16

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Arian's Sicht

Gestern Nacht

Als ich das Krankenhaus betrete, kommen Lucy und Ares auf mich zu. Mein Blick wanderte zu Lucy und ich erkannte, dass sie viel gelassener aussieht als gestern. Gestern hat sie Ares die ganze Zeit angemeckert und gefragt, warum sie nicht zu Lucy konnte, aber jetzt, da sie bei ihr ist, wirkt sie viel fröhlicher. Das bedeutet, dass Nalin mehr mit ihr gesprochen haben muss. Vielleicht hat sie bei mir nicht viel gesprochen, weil ich einfach ich selbst bin. In ihren Augen bin ich immer noch nur ein herzloser Mafiosi. Ehrlich gesagt nervt mich das ein wenig, aber ich kann daran ja nichts ändern. Jetzt zählt nur noch ihre Gesundheit. Es schmerzt mich, sie so zu sehen.

Mein Blick wanderte nun zu Ares, der Lucy verträumt ansieht. Man merkt sofort, dass dieser Kerl sich in sie verliebt hat. Von wegen, er wird niemals Gefühle entwickeln. Es ist schon irgendwie gruselig zu wissen, dass er sich verliebt hat, denn er wird Lucy nie wieder loslassen. Sein Beschützerinstinkt und seine Eifersucht sind größer als der Mount Everest. Zwar ist das in unserer Familie bei uns allen so, aber bei ihm ist es am stärksten ausgeprägt. Eifersucht ist in unserer Familie immer vorhanden, aber das würde niemand wirklich zugeben. Es würde an unserem Stolz kratzen.

»Sie ist schlafen gegangen.«, teilte mir Lucy mit, woraufhin ich nickte und die beiden gingen. Ich steuerte den Aufzug an, klickte auf die Nummer 4, um in Nalins Stockwerk zu gelangen. Die Aufzugtür öffnete sich, und ich sah Alex, Idriz und einige unserer Männer vor ihrer Tür. Sie drehten sich um und bemerkten mich. Gerade wollte ich etwas sagen, als ein Geräusch von etwas Zerbrochenem in Nalins Zimmer zu hören war. Sofort begann mein Herz schnell zu schlagen, und ich bekam Panik um Nalin, weshalb ich ins Zimmer stürmte.

Das Licht war aus und sie schrie um sich, während sie um sich schlug. Was ist los? Warum schreit sie? Idriz schaltete das Licht an, und ich lief zu Nalin. Sie hatte sich aufgesetzt. Ihre Augen waren geschlossen, während Tränen über ihre Wangen flossen. Mein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen. Ich hasse es, wenn sie weint. Wieder und wieder schrie sie, während ich versuchte, sie zu beruhigen, obwohl ich nicht weiß was gerade mit ihr passiert. Sie schluchzte, und ihre Stimme wurde immer leiser vom vielen Schreien. Es schmerzt zutiefst, sie so zu sehen. Mein Herz schlug wild gegen meine Brust, während diese sich schnell hob und senkte, genau wie ihre. Was ist mit ihr los? Hatte sie einen Albtraum oder hat sie immer noch einen? Es schien, als sei sie nicht mehr in der Realität, sondern weit entfernt von der Welt. Sie nahm mich kaum wahr. Ich rüttelte an ihr, aber sie beruhigte sich einfach nicht, egal, was ich tat. Erneut versuchte ich, ihren Namen zu rufen: »NALIN!« Dieses Mal reagierte sie und öffnete schlagartig die Augen. Ihr Gesicht war voller Panik, und ihr Atem ging stoßweise. Oh Gott, was ist mit ihr los? Ihre Augen sind schon blutunterlaufen, was mich wütend macht über das, was auch immer gerade passiert ist. Sie soll nicht leiden und noch weniger soll sie weinen.

Ich schlinge meine Arme um sie und versuche, sie zu beruhigen. Sie achtet nicht einmal auf ihre Umgebung und umarmt mich, was mich schon etwas schockiert. Ich bin es nicht gewohnt, dass sie die Umarmung erwidert. Aber sie hat nicht einmal nachgesehen, wer ich bin. Sie wollte einfach jemanden umarmen, um vor dem zu fliehen, was auch immer gerade passiert ist. Ihre Arme halten mich fest, als ob sie mich festhalten will, um sicherzugehen, dass sie noch am Leben ist und dass die Realität existiert. Ich will mir gar nicht erst vorstellen, von was auch immer sie gerade geträumt hat. Es war definitiv schlimm, denn seit heute Morgen hat sie so gut wie möglich ihre Tränen unterdrückt, und jetzt lässt sie ihnen freien Lauf.

Sie erkennt, dass ich es bin. Eigentlich dachte ich, dass sie sich deswegen von mir entfernt, aber nein, das tat sie nicht. »Es ist alles in Ordnung, du bist sicher, es war nur Einbildung.«, sprach ich sanft auf sie ein, um sie endlich zu beruhigen. Sie schluchzte und umklammerte mich noch fester. Man hörte nichts anderes als die Stille und ihren hektischen Atem. Was hat sie bloß so verängstigt?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 13 ⏰

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