Kapitel 14

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Arian's Sicht

Bevor Schüsse fielen

Ein Schweißfilm bildete sich auf meiner Stirn ab. Mit rasendem Herzen fuhr ich in meinem Jeep dorthin, wo auch Nalin war. Mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen und das Einzige, woran ich denken konnte, war Nalin.

Unzählige Fragen wirbelten in meinem Kopf herum. Was ist, wenn ich zu spät komme? Warum muss es unbedingt Nalin sein? Ist das alles meine Schuld? Keine einzige Sekunde konnte ich mich beruhigen, wie sollte ich auch, wenn Nalin in Gefahr schwebt? Diese Frau ist so unglaublich unschuldig und wird trotzdem immer wieder auf die Probe gestellt. Es ist schon schlimm genug, dass sie von Preston ausgenutzt wurde, warum muss sie noch mehr durchmachen?

Mein Handy vibrierte, und ich sah den Namen "Ares" aufleuchten. Ich nahm ab und schaltete auf Lautsprecher. »Verdammt, Arian, wir müssen uns beeilen, aber pass verdammt noch mal auf deine Geschwindigkeit auf. Ein Fehler und du stürzt ab!«, beschwerte sich Ares. Was zum Teufel? Wie soll ich langsamer fahren, wenn ich sie doch retten will? Ich habe schreckliche Angst, dass ich zu spät komme. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst. Wie kann es sein, dass diese Frau in so kurzer Zeit so wichtig für mich geworden ist? »Sag mir nicht, was ich tun soll, Ares. Verdammt noch mal, Nalin schwebt in Gefahr, ich will sie nicht verlieren!«, rief ich fast schon verzweifelt. Ich hörte, wie Ares schneller zu atmen begann. Ich weiß, dass er das Mädchen auch ins Herz geschlossen hat wie eine Schwester, aber dennoch achtete er mehr auf mich als auf sie.

Nachdem Ares erfahren hat, dass sie sie zu einer Klippe führen und sie hinunterstoßen wollen, ist er sofort in sein Auto gestiegen und hat die Fahrt aufgenommen. Lucy ist wahrscheinlich gerade dabei zu weinen, da sie um ihre Freundin besorgt ist. Ares hat ihr natürlich erklärt, warum er losfahren muss, damit sie nicht denkt, dass er nach ihrem fick sich mit einer anderen Frau trifft. Einerseits war es gut, dass er es ihr gesagt hat, aber andererseits auch nicht, denn nun denkt sie sich bestimmt alle möglichen Szenarien aus, wie sie ihre Freundin von der Klippe stoßen könnten. Und ich weiß genau, wie sehr das jemanden in die Irre führen kann.

Du musst es nur noch ein wenig aushalten Nalin, bitte Nalin.

Ich parkte den Jeep einfach irgendwo und rannte mit den anderen zur Klippe. Gerade sagte Preston etwas zu Nalin, woraufhin sie wieder zu Josh schaute, der sie festhielt. Einen Schritt und sie würde fallen. Ein Schritt. Sie wollte gerade etwas sagen, aber Arsim schoss gerade in die Luft, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Alle schauten überrascht zu uns. Offenbar hatten sie nicht erwartet, dass wir sie finden könnten.

Nalins Blick traf meinen und in ihren Augen sah ich so viel Schmerz, dass es mir schon wehtat, sie so zu sehen. Sie hat wahrscheinlich längst aufgegeben und wartet nur darauf, erlöst zu werden. Ihre Haare wehten im Wind und ihr Mund war leicht geöffnet, sie wollte etwas sagen, aber dann schloss sie ihn wieder. Gott, es schmerzt mich, sie in diesem Zustand zu sehen. Sie werden alle dafür büßen, sie haben sie verdammt nochmal zum Weinen gebracht. Ich hasse es, sie weinen zu sehen. Ihre wunderschönen braunen Augen sehen dann immer so rot aus.

»Bist du nicht ein bisschen spät dran?«, fragte Josh sichtlich amüsiert. Ich werde ihn so sehr leiden lassen, dass er sich wünschen wird, nie geboren worden zu sein. »Lass sie los.«, befahl ich mit einer so kalten Stimme, dass es mich selbst überraschte. Ich bin vor Wut gerade blind und würde ihm am liebsten seine Organe einzeln herausreißen. »Nein, wir wollen sicherlich nicht, dass sie abstürzt, aber wenn du möchtest, kann ich sie gerne loslassen.« Seine Stimme war voller Sarkasmus und ein hässlich-arrogantes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. »Wenn du sie loslässt, Josh, werden wir deine gesamte Blutlinie auslöschen«, drohte Ares ihm, was josh sich anspannen ließ.

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