12. Kapitel

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Das Duschen mit Zack und ihre liebste Sauer-scharf-Suppe ließen Mona den Anruf schnell vergessen. Nun saßen sie gemütlich auf der Couch, der Fernseher lief im Hintergrund und Mona genoss die träge Müdigkeit. Kurz nachdem sie aufgegessen und Zack die leeren Verpackungen vor die Tür gestellte hatte, damit der Kater sich nicht daran verging, klingelte sein Handy. Meistens verließ Zack den Raum, um zu telefonieren. Jetzt aber blieb er neben Mona sitzen und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn, während er den Anruf annahm. Doch die Entspannung verschwand augenblicklich aus seinem Gesicht und er runzelte nachdenklich die Stirn. Mona konnte nicht verstehen, was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde, aber sie kannte diesen Gesichtsausdruck. Noch ehe er auflegte und etwas sagen konnte, wusste sie, dass er noch einmal los musste.
Augenblicklich kam Mona ihr letztes Telefonat wieder in den Sinn. Zack durfte jetzt nicht gehen. Aber er war bereits von der Couch aufgestanden und sah sie entschuldigend an.

"Schon okay."
"Ich mach's wieder gut. Versprochen!"
Zack beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen kurzen Abschiedskuss.
Keine zehn Minuten später war er verschwunden. Der Kater nahm seinen Platz auf der Couch ein und sein beruhigendes Schnurren half Mona einen klaren Kopf zu behalten.

Ich muss mit dir reden

Er war sofort da.

Ich habe einen Drohanruf bekommen

Einen Drohanruf?
Mona
Das war höchstwahrscheinlich der Entführer

Und was jetzt?

Jetzt machen wir weiter wie bisher.
Das ist doch eine äußerst positive Begebenheit

Das konnte auch nur jemand schreiben, der keinen Drohanruf erhalten hatte. Der Täter hatte sich direkt bei ihr gemeldet. Er wusste, dass es sie gab. Er hatte ihre Handynummer! Was daran sollte positiv sein?
Er schien auch zu wissen, was sie tat. Das sie ihm nachspürte. Ihm vielleicht schon gefährlich nahe gekommen war.

Ich glaube, ich weiß was du meinst.

Darauf habe ich gehofft.

Er hat Angst vor mir

Und deshalb kommt er aus seinem Versteck gekrochen.

Verlässt seine Defensive.
Dadurch wird er angreifbar.
Das ist wirklich sehr gut für uns.

Ich hoffe du hast recht

Du darfst keinem  aus der Gruppe vertrauen

Keinem einzigen!

Mona dachte an Jessy, die ungewöhnlich fröhlich zu sein schien, an Dan, der jeden Kontakt abblockte und an Thomas, der so besorgt wirkte. Und sie dachte an den Hacker. Keinem einzigen! Auch ihm nicht? Ihm auch nicht!

Verdächtigst du bereits jemanden?

Ja

Aber ich deine Einschätzung nicht dadurch beeinflussen.
Du hast dich bisher äußerst gut geschlagen.

Ich hatte recht mir dir.

Wir werden Hannah retten!

In diesem Moment rief Jessy an.

Duskwood - Schatten des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt