8. Kapitel

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Natürlich wurde Thomas verdächtigt. Das machte die Sache zwar nicht leichter, überraschte Mona jedoch nicht so sehr, wie sie erwartet hätte. Ebenso wenig überraschte es sie, dass es der Hacker war, der die anderen über Hannahs Verschwinden informiert hatte.
Mona unterbrach den Chat mit Thomas, um sich Zettel und Stift zu holen. Sie musste anfangen, sich Notizen zu machen, um den Überblick nicht zu verlieren. Thomas schien gar nicht zu bemerken, dass sie abgelenkt war und ihm nicht antwortete. Er schrieb Nachricht um Nachricht - über Hannahs Verschwinden und wie der Fremde die Gruppe darüber informierte.

Ich glaub ich hab dich jetzt auch ganz schön zugetextet

Ich soll ja auch irgendwie helfen

Oh man
Ich frag mich wohin das alles führen wird

Zwischenzeitlich schaltete sich wieder der Observationsmodus an. Diesmal zwischen Cleo und Richy. Mona fühlte sich dieses Mal noch deutlich unwohler, denn sie schrieben über sie.

Woher kommt plötzlich deine Sympathie?

Was ist wenn Mona hinter der Entführung steckt?

Klar daran habe ich auch schon gedacht
Aber dann hab ich über Thomas Worte nachgedacht
Wenn Hannah tatsächlich selbst die Nachricht geschickt hat, hat sies aus einem ganz bestimmten Grund getan

Und was wenn du dich irrst?

Dann wird sich Mona zwangsläufig verraten
Irgendein Detail preisgeben und wenn es noch so klein ist
Diese neue Wendung macht mir immense Hoffnungen Cleo.
Wir finden Hannah!

Mona wurde klar, dass sie ihnen das Gegenteil beweisen musste. Und sei es, indem sie den Hacker überführte. Dazu würde sie allerdings erstmal sein Vertrauen gewinnen müssen. Also setzte sie sich an die Aufgabe, die er ihr erteilt hatte. Die Arbeit ließ sie links liegen.

Das erste Dokument, das freigeschaltet wurde, war ein einfaches Bild von Hannah. Sie konnte darauf nichts besonderes ausmachen. Trotzdem schickte sie es an ihn und er war sofort da, um ihr zu antworten.

Ich glaube nicht, dass uns das weiterhelfen wird.

Hast du was Besseres?

Touché.

Wenn sie sich jetzt nichts einfallen lassen würde, wäre das Gespräch beendet.

Ich will noch mit dir reden.

Wow. Sehr subtil, Mona. Am liebsten hätte sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen.

Reden?
Über was denn?

Über dich

Was?
Über mich?

Ich finde dich interessant

Was sollte das denn werden? Er schien nicht unbedingt der Typ zu sein, um sich auf einen Flirt einzulassen. Aber sie musste es zumindest versuchen.

Du weißt schon, dass ich dir eigentlich nichts über mich verraten darf

Eigentlich. Vielleicht ging ihre Taktik ja doch auf.

Du hast doch nicht etwa Angst?
Bitte?

Du hast eine einzige Frage.

Mona hätte ihn vieles Fragen können. Wo er lebte. Wie er es fertig brachte, anderer Leute Handys zu hacken. Doch eine Frage schob sich vor alle anderen und Mona kam nicht umhin sie zu stellen.

Wie ist deine Haarfarbe?

Schwarz.
Warum wolltest du das wissen?

So bin ich eben

Ich kann nicht fassen, dass ich das erzählt habe.
Eigentlich sollte ich dir überhaupt nichts von mir erzählen.

Danke dafür

Also, bist du jetzt zufrieden?

Bin ich

Für's erste.

Gut. Ich habe noch einiges zu tun. Ist jetzt alles geklärt?

Fragst du dich eigentlich nicht, wer ich wirklich bin?

Ich bin mir sicher, dass du eine Schlüsselrolle spielen wirst.
Warum tauchst du plötzlich unter solch mysteriösen Umständen auf?
Was hast du mit all dem wirklich zu tun...
Also ja, natürlich frage ich mich, wer du wirklich bist.
Jetzt habe ich dir schon wieder etwas über mich erzählt.
Ich werde jetzt gehen.
Sonst verrate ich dir am Ende auch noch meinen Namen oder ähnliches...

Danke für das Gespräch

Bis bald, Mona

Duskwood - Schatten des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt