Kapitel 16: Natsumes dunkler Pfad

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Natsume stand am Rande des Abgrunds, sein Stolz und Selbstwertgefühl durch eine Serie von Niederlagen gegen Yamato bereits schwer angeschlagen. Der letzte Funke Hoffnung, der noch in ihm glimmte, war die Überzeugung, zumindest in den theoretischen Grundlagen der Skills überlegen zu sein. Diese letzte Bastion seines Egos sollte jedoch bald fallen.

In der klaren Morgenluft des Akademieparks, unter den Blicken seiner Mitschüler, erhielt die Klasse die Ergebnisse des jüngsten Tests zurück – ein Test, den Natsume mit der Gewissheit absolviert hatte, zumindest hier würde sein Wissen und seine Vorbereitung triumphieren. Die Enttäuschung, die ihm widerfuhr, als bekannt wurde, dass nur Yamato und Fuyumi die volle Punktzahl erreicht hatten, war vernichtend.

Natsumes Resultat, obwohl objektiv betrachtet immer noch hervorragend, verblasste im Schatten ihres Erfolgs. Keine Anerkennung, keine Bewunderung – alles Interesse und Lob konzentrierte sich auf Yamato und Fuyumi. In diesem Moment zerbrach etwas in Natsume. Die Scherben seines Egos zerschnitten die letzten Reste seines Selbstbewusstseins, und ein dunkler Gedanke begann, in seinem Geist Wurzeln zu schlagen.

"Dieser Yamato... ich hasse ihn. Er muss... er muss sterben." Die Worte entwichen ihm kaum hörbar, ein geflüstertes Echo seiner Verzweiflung, während er allein auf einer Bank im Akademiepark saß.

Aus dem Schatten eines Baumes trat eine Gestalt, deren Präsenz bisher unbemerkt geblieben war. "Scheinbar haben wir das gleiche Ziel", sagte eine ruhige, eindringliche Stimme. Natsume fuhr herum und sah zum ersten Mal die Kapuzengestalt, die ihn aus dem Dunkeln beobachtet hatte.

Die Gestalt stellte sich als Maruzumi Kudiri vor, die Erste Kommandantin der Blutroten Dämonen, eine Organisation, die in den Tiefen der Unterwelt agierte, mit dem Ziel, Yamato aus dem Weg zu räumen. Sie erzählte Natsume, dass sie seine Konflikte und Niederlagen gegen Yamato beobachtet hatte und bot ihm eine Chance: sich ihnen anzuschließen, um die Macht zu erlangen, die er so verzweifelt suchte – die Macht, Yamato zu vernichten.

Die Entscheidung fiel Natsume nicht schwer. Getrieben von einem überwältigenden Verlangen nach Rache und dem Wunsch, seine wahrgenommene Demütigung zu rächen, willigte er ein. Zusammen mit Kudiri verschwand er im Schatten der Bäume, ohne dass es jemand bemerkte. In diesem Moment verließ er die Welt, die er kannte, und trat in die Schatten ein, ein Pfad, der ihn unweigerlich in Konflikt mit Yamato, Fuyumi und allem, wofür sie standen, bringen würde. 

My reincarnation in another world after being bullied in this worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt