Kapitel 14: Die Versammlung

14 2 0
                                    

Tief unter den pulsierenden Straßen von Phirus, verborgen vor den Augen der ahnungslosen Bürger, lag ein Ort, der so dunkel und geheimnisvoll war wie die Absichten derer, die sich dort versammelten. Es war ein unterirdischer Versammlungsraum, zugänglich nur durch ein Labyrinth von Tunneln, das sich wie ein Spinnennetz unter der Stadt ausbreitete. In diesem Raum, wo kein Licht der Oberwelt drang, sammelten sich mehrere Personen an einem Tisch.

An diesem Abend war der Raum erfüllt von einer gespannten Stille, als die Kapuzengestalt, die Natsume in den Tagen nach dem Turnier beobachtet hatte, vor die Versammlung trat. Ihr Blick war auf eine dunkle Gestalt am anderen Ende des Tisches gerichtet. Ihre Augen leuchteten im schwachen Licht der Kerzen, die den Raum spärlich erleuchteten, und die von ihr ausgehende Präsenz gebot eine unheimliche Autorität.

„Berichtet", forderte die Gestalt mit einer Stimme, die so kalt war wie der Stein, der sie umgab.

Die Kapuzengestalt neigte den Kopf in einer Geste des Respekts und begann dann zu sprechen. „Meine Beobachtungen haben bestätigt, dass der Junge, Natsume, ein großes Potenzial für uns darstellt. Nach seiner Niederlage im Turnier gegen Yamato Mizushi ist er zunehmend isoliert. Die, die einst zu ihm aufschauten, wenden sich nun Yamato zu. Die Enttäuschung und das Gefühl der Zurückweisung haben tiefe Wunden in seiner Seele hinterlassen."

Ein Raunen ging durch die Versammlung, als die Gestalt fortfuhr. „Natsumes Wut auf den Mizushi Jungen wächst mit jedem Tag. Er sucht nach Wegen, seine Macht zu steigern, nach Rache. Sein Geist ist verwundbar, offen für unsere Einflüsterungen."

Die Gestalt am Tischende beugte sich vor, sein Interesse geweckt. „Und du glaubst, er wird zu uns kommen?"

„Ja", antwortete die Gestalt fest. „Aber wir müssen klug vorgehen. Wir müssen ihm zeigen, dass wir die Antwort auf seine Suche bieten können. Dass wir ihm die Macht geben können, die er begehrt, um Yamato aus dem Weg zu räumen. Er steht am Rande der Verzweiflung – es wird nicht lange dauern, bis er fällt. Und dann werden wir da sein, um ihn aufzufangen."

Die Gestalt am Tischende lehnte sich zurück, ein düsteres Lächeln spielte um ihre Lippen. „Gut. Dann setze deine Beobachtungen fort. Warte auf den richtigen Moment und bring ihn zu uns. Natsume könnte der Schlüssel sein, um unsere Pläne voranzutreiben."

Die Versammlung endete mit einem schweigenden Konsens. Die beteiligten hatten schon lange darauf gewartet, ihre Macht auszudehnen, und Natsume könnte das fehlende Puzzleteil in ihrem gefährlichen Spiel sein. Während die Kapuzengestalt sich zurückzog, waren ihre Gedanken ganz bei dem Jungen, der, ohne es zu wissen, im Begriff war, in eine Welt hineingezogen zu werden, die dunkler war als alles, was er sich vorstellen konnte. 

My reincarnation in another world after being bullied in this worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt