Erste eigene Ritter

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Erst gegen Abend war das Feuer dann erloschen. Die Dorfbewohner bedankten sich für die Hilfe und gaben ihnen für die Nacht einen Platz zum Schlafen. Leon, Elyan und Gwaine hielten die erste Wache ums Dorf. Danach waren Percival, Lancelot und Arthur dran.
,,Verzeiht, wenn ich euch beleidigen sollte, eure Hoheit, aber ihr seid reifer geworden nach unserer letzten Begegnung", merkte Hunith an. Der Prinz hatte Merlin auf dem Schoß, während dieser zu Abend aß.
,,Ich habe viel gelernt und auch viele Fehler gemacht. Mein treuer Diener hat mich unbewusst einiges gelehrt."
,,Ich bin mir sicher, dass ihr einmal ein guter König sein werdet." Arthur lächelte leicht.
,,Das sagt er auch immer." Und deutete auf Merlin.
,,Aber es stimmt, das spüre ich. Kein anderer Adlige kümmert sich um uns. Wir haben auch schon den neuen König um Hilfe gebeten, doch ihm ist es egal. Ihr seid auf die Vision sofort eingegangen, auch wenn unser Dorf gar nicht zu eurem Land gehört. Es zeichnet einen guten König aus, jedem in Not zu helfen." Hunith stellte den Prinzen eine Schüssel Suppe hin.
,,Tut mir leid, es ist bestimmt nichts, was ihr gewohnt seid, jedoch haben wir nicht mehr."
,,Nein, das reicht vollkommen. Mein reizender Diener bringt mir zum Frühstück auch gerne mal nur Brot oder isst das Fleisch selbst." Die Frau kicherte.
,,Hier ist noch etwas Brot dazu."
,,Danke schön."

Im Gegensatz zu ihrem letzten Besuch aß Arthur auch wirklich das ihm dargebotene Essen. Es schmeckte nicht schlecht und nun wusste Arthur auch, woher Merlin seine Kochkünste hatte. Auf einmal hörten sie einen Schrei. Arthur setzte Merlin auf den Stuhl.
,,Du bleibst hier, ich bin gleich wieder da. Beschütze bitte deine Mama, Ok. Sei ein Ritter und beschütze sie." Merlin nickte mit glänzenden Augen.
,,Braver Junge." Arthur lief raus und sah schon eine Menge Leute um jemanden stehen.
,,Was ist passiert?", fragte er. Elyan kam auf ihn zu und überreichte ihm ein Stück Pergament.

,,Hat euch das Lagerfeuer gefallen? Wir hoffen doch, dass eure Gäste auch ihren Spaß hatten. Auch wenn ihr nun Ritter habt, solltet ihr uns nicht unterschätzen. Bis morgen", las Arthur vor. Er ging zu dem Mann, welcher am Boden lag.
,,Sein Atem ist schwach. Wir sollten ihn schnellstmöglich behandeln."
,,Eure Hoheit, wir haben nicht die nötige Medizin dafür", sprach eine Frau beunruhigt.
*Denk nach, was würde Merlin tun?*, dachte er angestrengt, ehe ihm das Leichteste einfiel, was er bei der ganzen Aufruhr wusste.
,,Ich brauche Wasser und ein sauberes Tuch", sprach er dann. Er trug mit Hilfe seiner Männer den verletzten Mann ins Haus von Hunith und legten ihn dort auf den Tisch.
,,Hunith, habt ihr Verbände?", fragte Arthur.
,,Ich weiß nicht. Ich gucke mal."

Merlin stellte sich neben Arthur und sah auf den verletzten Mann.
,,Er Blutet", kommentierte er.
,,Ja, Merlin. Er wurde sehr verletzt, um dem Dorf zu drohen. Wir müssen ihn jetzt wieder gesund machen."
,,Ich weiß was", rief er aus und lief aus dem Haus.
,,Merlin, blieb hier." Doch der Junge war schon weg.
,,Sir. Lancelot, Sir. Leon, ihr müsst ihn zurückholen. Es wäre zu gefährlich für ihn, dort allein zu sein." Die beiden Ritter nickten und liefen hinterher. Der Junge lief in Richtung Wald, auf der Suche nach heilenden Kräuter. Er erinnerte sich an etwas, was Gaius ihm beigebracht hatte. Er wusste zwar nicht wann, aber irgendwie wusste er, dass er weiß, was er tat.

Auf der Suche nach den Kräutern lief er in jemanden rein.
,,Oh, ein kleiner Junge." Merlin sah auf und bekam ein ungutes Gefühl. Der dreckige Mann hielt ihn fest und grinste ihn aus seinen gelben und kaputten Zähnen aus an.
,,Lassen Sie mich los!", flehte er und versuchte dem Griff zu entkommen.
,,Ich tue dir doch nichts, wenn euer Dorf die Rohstoffe hergibt. Wer weiß, vielleicht kommst du ja lebend wieder zu deiner Mama."
,,Nein, lass mich los." Auf einmal hatte der Mann eine Klinge am Hals.
,,Habt ihr nicht gehört, ihr sollt den Jungen loslassen", sprach Sir. Leon. Merlin biss ihn in die Hand, woraufhin der Mann schreiend losließ.
,,Du dämliches Kind. Argg." Leon erstach ihn, während Lancelot den Jungen schützend im Arm hielt.
,,Merlin, geht es dir gut?" Mit großen glänzenden Augen sah der Junge den Ritter an.
,,Ich hatte Angst", sprach er. Die Augen waren golden und der Ritter spürte ein kurzes Stechen im Nacken.
,,Ist schon gut, dir kann nichts mehr passieren. Du warst sehr mutig und hast dich nicht einschüchtern lassen."
,,Merlin." Nun sah er Leon an und auch dieser spürte ein Stechen im Nacken, ignorierte es jedoch genau wie Lancelot.
,,Alles ok, Kleiner?" Die Augen färbten sich wieder Blau und langsam nickte er.
,,Du hättest nicht alleine in den Wald laufen sollen. Es ist gefährlich."
,,Ich wollte Heilkräuter sammeln. Gaius hat mir das beigebracht."
,,Und du weißt, wo welche sind?" Der Junge nickte auf Leons sanfte Frage.
,,Gut, dann führ uns dahin. Wir beschützen dich."
,,Ok."

Kleiner MerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt