Das dorf und Merlin beschützen

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Am nächsten Morgen war Merlin sehr früh auf. Er hatte etwas geträumt, was ihn dazu verleitete, sich aus den schützenden und wärmenden Armen zu befreien. Er stand auf und ging ins sogenannte Wohnzimmer. Groß war das Haus nicht und die Zimmer waren durch Laken getrennt.
,,Guten Morgen, Mama." Der Junge lächelte seine Mutter an.
,,Guten Morgen, mein Schatz."
,,Ich will für Arthur Frühstück machen. Ich habe davon geträumt, wie ich ihm Frühstück in sein Zimmer bringe. Da war ich schon groß. Lancelot und die anderen Ritter waren auch dabei. Percival und Gwaine haben ein Hühnchen aus der Küche geklaut. Ich musste nur den Haken anbringen und sie haben es hochgezogen", kicherte er.
,,Wirklich? Solche Schlingel."
,,Ja. Die Köchin war nicht so erfreut, aber sie hat mich dabei nicht bemerkt."
,,Dann komm mal her, wenn du Frühstück machen möchtest." Merlin nickte. Er stellte sich auf einen Stuhl, um besser arbeiten zu können.
,,So, hier ist Brot und hier ist Marmelade."
Dann gab sie ihm einen kleinen Holzlöffel.
,,Nimm jetzt mit dem Löffel ein bisschen Marmelade raus und pack es auf das Brot. Dann kannst du es mit der Unterseite des Löffels verteilen." Merlin stellte sich etwas ungeschickt an, aber es machte Spaß.

Nachdem er ein paar Brote geschmiert hatte, weckte er den Prinzen.
,,Arthur, wach auf, ich habe Frühstück gemacht." Doch der Mann drehte sich nur um und schlief weiter. Merlin schnaubte und schüttelte ihn.
,,Arthur." Auf einmal ging alles sehr schnell und der Kleine sah sich auf dem Rücken wieder. Arthur über ihn, scheinbar bereit anzugreifen, wenn es sein musste.
,,Merlin." Er ließ den Jungen erschrocken los.
,,Tut mir leid, habe ich dich erschreckt?"
,,Bisschen. Habe Essen gemacht." Er zog Arthur zum Tisch und stellte ihm das Brot mit der Marmelade hin. Das Brot sah chaotisch aus. Am Rand lief Marmelade herunter und an einer Ecke war nichts dran gekommen, dafür aber an einer anderen.
,,Hast du das selbst geschmiert?"
,,Ja. Ich habe geträumt, dass ich dir Essen mache." Etwas traurig lächelte der Prinz.
,,Danke Merlin, sehr lieb von dir." Der Kleine lächelte und nahm sich auch ein Brot.

Am Mittag kämpfte Merlin Spaß halber mit einem Holzschwert gegen Arthur, als ein Pfeil auf sie zugeflogen kam. Merlins Magie machte sich selbständig und stoppte den Pfeil, bevor er getroffen werden konnte.
,,Ist alles Ok?", fragte Arthur und nahm ihn in den Arm.
,,Ja."
,,Bleib hinter mir, hast du gehört? Männer, beschützt Merlin und das Dorf." Der kleine Junge wurde schützend umkreist. Die Ritter hatten ihre Schwerter gezogen und waren bereit. Die Dorfbewohner brachten sich in Sicherheit. 4 Dutzend Männer kamen in das Dorf gestürmt und wurden einer nach dem anderen niedergeschlagen.
,,Keine Sorge Merlin, wir beschützen dich", sprach Leon. Merlin nickte und sah nur dabei zu, wie die bösen Männer nacheinander zu Boden gingen. Gerade als sich eine Lücke bei den Rittern bildete, schaffte es einer der Männer und stürmte auf Merlin zu.
,,Merlin", rief Arthur, wurde aber von 5 weiteren Männern belagert. Der böse Mann hielt dem Jungen den Mund zu und hielt ihn fest.
,,Wenn sich einer auch nur ein Mal bewegt, werde ich den Jungen töten." Zum Schutze ihres Kleinen blieben die Ritter stehen.

Man hielt dem Zauberer einen Dolch an den Hals. Ängstlich zappelte er und versuchte, frei zu kommen. Mit goldenen Augen sah er die Ritter an. Jeder außer Leon und Lancelot spürten dasselbe Stechen am Nacken wie die Beiden gestern. Tränen bildeten sich in Merlins Augen. Er hatte große Angst. Er wollte nicht sterben.
,,Es wird alles gut, Merlin. Weine nicht."
,,Halt die Klappe." Einer hinter dem Prinz schlug ihn zu Boden. Merlin war so erschrocken, dass seine Magie sich wieder selbständig machte und die ganzen Männer nach hinten warf. Nur noch der Mann, welcher ihm den Dolch an den Hals hielt, stand noch.
,,Der kleine Junge ist also ein Zauberer. Ihr müsst ihn doch sicher nun verachten, oder nicht Prinz Arthur Pandragon. Schließlich werden doch alle Zauberer getötet."
,,Lass Merlin sofort los."
,,Und was, wenn nicht?" Von hinten schlich Hunith sich an und schlug den Mann mit der Schaufel auf den Kopf.
,,ARRRGGGHHH."
,,Fass meinen Sohn nicht an." Schluchzend lief Merlin zum Prinzen hin und wurde in den Arm genommen.
,,Alles gut, du bist nun sicher." Weinend klammerte er sich an den Blonden ran.
,,Ich hatte solche Angst."
,,Ich weiß. Es wird nie wieder vorkommen." Arthur sah seine Ritter an.
,,Tötet sie, damit das nie wieder vorkommt." Die Ritter verstanden. Die Angreifer waren durch den Magiestoß ohnmächtig geworden. Somit würde es ein Leichtes sein. Arthur hatte komischerweise kein Problem damit, den Befehl des Tötens auszusprechen. Normalerweise wäre das nicht seine Art gewesen. Jedoch verspürte er den Drang, Merlin zu beschützen. Mehrere Hände legten sich auf den Rücken des Jungen und aus verweinten Augen sah er sie an. Die 5 Ritter lächelten aber nur.
,,Es ist alles gut, Merlin, die bösen Männer sind weg", sprach Percival mit seinen sanften Augen. Kurz schniefend wischte sich der Junge die Tränen aus dem Gesicht.
,,Ich glaube, deine Mama hat sich auch ganz große Sorgen um dich gemacht", gab Lancelot von sich und die Ritter gingen etwas zur Seite. Die Frau zitterte etwas und auch sie hatte Tränen in den Augen. Er lief zu ihr hin und ließ sich in den Arm nehmen.
,,Mein Baby. Ich hatte solche Angst um dich."
,,Tut mir leid Mama, aber mir geht es jetzt gut. Die Ritter haben mich beschützt."

Kleiner MerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt