Prision

1. FremdeR

(Tw: Beleidigung, Gewalt, rauchen < - gillt für alle Kapitel)

4Uhr3, 2024

Mittwoch

Verzweifelt weltze Jisung sich im Bett rum. Wütend drehte er sein Kissen zum dritten Mal um, musste aber schweren Herzens festellen, dass es tatsächlich immer noch warm war. Sich das Gesicht reibend, gab er also auf weiter zu schlafen und hing am Handy. Länger als er tatsächlich erwartet hatte, plötzlich schellte nämlich sein Wecker. Erschrocken zuckte er zusammen und schloss Tik tok.

5Uhr15

Er hasste alles an der Uhrzeit. Warum war ein Kindergarten auch ab 8Uhr auf, niemand hatte Bock so früh raus zu gehen. Jisung hatte sich in der Hinsicht definitiv für den falschen Job endschieden. Gefrustet, wieder nur 3 Stunden geschlafen zu haben stand er auf und zog sich stolpernd was über. In der Küche schmiss er halb schlafend den Herd an, ehe er auch schon wenig später seinen Neffen weckte. Siwon war glücklicherweise ein Engel und stand heute artig auf, Jisung kannte ihn logischerweise aber natürlich auch anders.

„Onkel?“ etwas angewidert, die schmierige Kinderhand in seiner zu haben, zwang Jisung sich zu einem Lächeln und sah runter. Die beiden waren auf dem Weg zu seinem Auto, was Siwon immer herum hüpfen ließ. Er liebte es auch nur ihrgend etwas mit Vierrädern an zu gaffen. Ein seltsames Kind, allerdings sollte Jisung sowas als Pädagoge nicht denken. Tat er aber-leider viel zu oft.

„Ja?“ „Darf ich heute lenken???“ mit riesigen Augen sah der kleine Junge zu Jisung auf. Lachend nahm dieser ihm seinen Rucksack ab, verstaute ihn ihm Kofferraum und zog Siwon mit nach vorne. Er setzte sich, zog seinen Neffen auf seinen Schoß und schloss die Tür. „Und jetzt.“ Da Siwon gerade mal 6 war, schafften es seine Füße nicht bis die Pedalen unten. „Aeh..“ Verunsichert steckte er sein Bein, allerdings kam er nicht wirklich dran.

Nach weiteren versuchen bot Jisung sich als Hilfe an, was sein Neffe strahlend angenommen hatte. Jisung übernahm quasi die ganze Arbeit, während Siwon absolut begeistert mit das Lenkrad festhielt. Er wusste von vorne rein, dass er nur bis zum Ausparken hier sitzen durfte und doch schien er gerade wie in seiner eigenen Welt. Man hörte immer wieder kleine Soundeffekte, die allerdings auch leider Jisungs Wagen mit Sabber beschmutzen. Diesen Fackt ignorierend, fur er vernünftig raus und setzte das Kleinkind dann neben sich, ehe er ihn auch schon anschnallte.

„Wir sehen uns, bis später.“ Winkend verabschiedete Jisung sein Blag und stieg wieder ein. Er klang sicher fieß, allerdings hatte ein Teil von ihm seid seinem Job eine Abneigung zu Kindern hergestellt. Sie waren laut, stanken, sabberten und nervten ihn. Und doch hielt Jisung ihrgend was, nicht den Job zu wechseln, oder an einem Burnout zu ersticken. Ihrgend was hatten sie also.

Im Kindergarten heulte eins der noch deutlich jüngeren Kinder, da es seine Eltern vermisste. Halb so schlimm, bis es weinend ungewollt in seine Arme lief. Rotzend heulte es sich weiter aus, Jisung gab sich Mühe nicht wütend zu sein und es stattdessen zu trösten. Er war ein Magnet für jede schlechte Eigenschaft der Kinder. Die anderen Erzieher, als auch Eltern fanden es amüsant. Er wünschte ihnen so sehr auch Mal morgens um 8Uhr angerotzt zu werden.

„Aha..10ter Stock?“ rauchend lief Minho eine leere Straße entlang. „Wie Schlüssel gibt es erst da? Was? Wollen sie mich verarschen?“ gestresst sah er sich um. Auf leeren Magen rauchen, war ihrgendwie auch nicht das beste Frühstück. „Tz tschau.“ Frustriert packte Minho sein neues Handy weg und sah zu dem Wohnhaus, wovor er stehen geblieben war. Das große nicht Raucher Schild ignoriert und schon war Minho mit dem Aufzug in die 10te Etage gefahren.

„Echt? Klar können sie, ich hole ihn später ab.“ Jisung verabschiedete sich noch charmant, ehe er auflegte. Leicht zitternd stieg er aus dem Fahrstuhl und lief direkt weiter, bis er stehen blieb und fast geschrien hätte. Wüsste er es nicht besser, hätte er gesagt da sitzt ein schlafender Obdachloser auf den Treppen, direkt an seiner Haustür. Da die Zigarette in dessen Hand aber noch qualmte verriet er sich.

„Ficken..“ Nuschelnd streckte Minho sich. „Han?“ Er sah und bäumte sich auf, was Jisung ehrlich etwas Angst machte. Da war ein fremder Mann vor seiner Haustür. Er trug eine zerrissene weite Jeans, ab gelaufene Schuhe und eine dunkel grüne Jacke. Er wirkte muskulös und wie jemand, der statt zu reden direckt zu schlagen würde. Also machte Jisung erst garkeinen Anstalten mit dem Herrn zu sprechen.

„Ey, Tür auf.“ Jisung drehte sich vorsichtig zu den Treppen und stieg sie hinab. Minho folgte ihm schnaubend „Mach die wichs Tür auf.“ Wütend schrie er Jisung hinterher, dieser setzte gerade an schneller zu laufen, da hielt ihn ein Druck am Kragen. „Mach die scheiss Tür auf.“ eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf Jisungs Nacken aus, allerdings drehte er sich nur um und sah Minho verwirrt an.

„Warum?“ fragte er nun doch ziemlich sicher. Sein Gegenüber stieß ein Lachen aus, seine Miene wurde allerdings direckt wieder ernst „Weil das meine Wohnung ist?“ wütend knirschte Minho mit den Zähnen. Zögernd sah Jisung ihn an. So gerne wollte er einfach in seine Wohnung. Was bildete sich dieser Typ überhaupt ein? „Heute noch.“ Als Jisung immer noch keine Reaktion zeigte, wurde er am Handgelenk mit gerissen und bis vor die Tür geschliffen. „Aufmachen, oder ich mach's.“ „Wer bist du?“ misstrauisch riss Jisung sich los und sah den Fremden an. Dieser ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und stöhnte kelig.

„Für diese Dings bist du echt seltsam, was ist das da eigentlich? Wichse?“ Minho deutete auf den Rotzfleck. Augenrollend verschränkte Jisung die Arme. „Ha ha. Warum sollte ich dich rein lassen? Du sprichst ziemlich vulgär..“ verständnislos aber auch genervt sah Minho ihn an. „Wird das sowas wie eine Wohngemeinschaft? Mir gehört das scheiss Appartement.“ „Was?“ was das sein Ernst? „Hörst du schlecht?“

Sarkastisch bejahte Jisung die Frage. Wobei es ja nicht einmal ganz gelogen war. „Wer bist du eigentlich?“ Minho stöhnte erneut, dann sah er zu Jisung. Kurz überlegte er wo der Schlüssel sein könnte, dann verriet Jisung sich aber selber, in dem er unbewusst in seine Jackentasche griff. Minho machte vielleicht drei Schritte auf ihn zu und riss unsanft seinen Arm, samt Schlüssel aus der Tasche. Jisung schrie, da er sich erschrocken hatte, Minho blieb ruhig.

„Danke.“ Fieß grinsend verabschiedete Minho sich mit einem kleinen winken. Er schloss auf, Jisung stand verzweifelt hinter ihm und riss ihn an der Jacke zurück. Der Fremde ignorierte es und schmunzelte lediglich etwas über die schwäche seines Gegenüber. In der Wohnung wunderte er sich allerdings.

„Was soll das.“ Verwirrt sah er durch den definitiv bewohnten Wohnkomplex. Zoring lief er von Küche zu Wohnzimmer, wobei er schweren Herzens fest stellen musste, dass der Schwächling nicht gelogen hatte. „Überrascht? Wo kommst du überhaupt her? Und wer sagt mir, dass das deine Wohnung sein soll.“ Minho raufte sich die Haare und sah gestresst durch ein Fenster. „Ich hab geerbt.“ brachte er hervor. „Aha.“

Nachdem sich sein Besuch zu einem Glas Wasser übereden lassen hatte, saßen sie auf der Couch. „Wenn du schon  rauchen musst, könntest du dann mit deiner scheiss Kippe nicht auch noch meinen Boden und den Tisch beschmutzen?“ zischte Jisung und war schon dabei einpaar Fenster zu öffnen. „Dein Boden? Und ne sorry, ich rauche wann und wo ich will, klar.“ Kopfschüttelnd setzte Jisung sich wieder. Einen peinlichen Moment der Stille später, fing Minho auch schon mit wirklich wichtigen Themen an.

„Sag mal, bist du single?“