Verwicklungen im Schatten

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Zur selben Zeit, kurz nach halb neun, schwebt eine einzigartige Atmosphäre über der City Of London Police Station. Während einige Beamte sich bereit machen, in den wohlverdienten Feierabend zu gehen, rüsteten sich andere gerade erst für den Beginn ihrer Nachtschicht auf. Die Station ist ein Treffpunkt aus Abschied und Ankunft, eines stetigen Kommens und Gehens.

Die abendliche Stimmung war geprägt von einer Mischung aus Erschöpfung und frischer Entschlossenheit. Diejenigen, deren Schicht endete, tauschten letzte Worte mit Kollegen, ein kurzes Lachen hier, ein müdes Nicken dort, während sie ihre Berichte abschlossen und ihre Ausrüstung Weglagen. Ihre Gesichter spiegelten die Anstrengungen des Tages wider, die Last der Verantwortung, die sie nun, zumindest für eine Weile, ablegen konnten.

Gleichzeitig erfüllten diejenigen, deren Arbeit gerade erst begonnen hatte, die Räumlichkeiten mit neuer Energie. Sie überprüften ihre Ausrüstung mit routinierter Sorgfalt, zogen ihre Westen straff und stellten sicher, dass jedes Funksprechgerät und Taschenlampe bereit für den Einsatz war. Es gab einen Austausch von Informa-tionen, eine schnelle Übergabe zwischen den Schichten, während sie sich auf die unvorhersehbaren Herausforderungen einer Nachtschicht einstellen, besonders unter dem ominösen Vorzeichen des heutigen Datums.

In der Einsatzzentrale verstärkte sich die Aktivität. Die Koordinatoren bereiteten sich auf eine Nacht voller Unsicherheiten vor, ihre Augen fest auf den Monitoren, die das pulsierende Leben der Stadt zeigten. Die Anrufe, die eingingen, sind so vielfältig wie die Großstadt selbst - von dringenden Notfällen bis hin zu besorgten Bürgern, die vom alten Aberglauben getrieben wurden.

Draußen, in den sich verdunkelnden Straßen, setzen sich die Patrouillenwagen in Bewegung, ihre Lichter ein beruhigendes Zeichen in der Nacht. Die Beamten im Inneren waren wachsam, ihre Sinne geschärft durch die Stille, die den Freitagabend umhüllten. Sie wussten, dass in den Schatten Geschichten lauerten, die nur darauf warteten, sich zu entfalten - Geschichten von Verlust und Hoffnung, von Angst und Mut.

In dieser Schicht des Übergangs, an einem späten Abend in der City of London Police Station, verdichtete sich die Luft mit Erwartungen. Hier, an der Schwelle zwischen Tag und Nacht, zwischen Routine und dem Unerwarteten, bereiteten sich die Beamten darauf vor, ihren Schwur zu erfüllen, die Stadt zu schützen, unabhängig von den Legenden und Mythen, die der Freitag, der 13., mit sich brachte.

Im Büro der Polizeioffizierin Roswitha Ling klingelte das Telefon unerwartet. Inmitten eines Gesprächs mit einer Kollegin war es ihr Ehemann, der, leicht überrascht von der plötzlichen Unterbrechung, den Hörer abnahm. Kaum hatte er das Telefon an sein Ohr geführt, schallte ihm die aufgebrachte Stimme einer jungen Frau entgegen. Er musste sich sammeln, bevor er antwortete, bemüht, Ruhe in die hitzige Konversation zu bringen.

„Verstehe... Ja, sie macht sich sofort auf den Weg", beendete er schließlich das Gespräch, ein Seufzen unterdrückend. Als Roswitha das Gespräch mit ihrer Kollegin beendete und sich ihm zuwandte, las er Besorgnis in ihrem Blick.

„Welche Probleme gibt es?", erkundigte sie sich, während sie auf ihn zuging.

„Es war Alice am Telefon. Jemand hat sie fast umgefahren. Sie bittet dich, zur Ocean Street zu kommen. Dort wartet ein Zeuge, der alles gesehen hat", erklärte er unparteiisch.

„Dann sollte ich wohl besser los", entschied Roswitha und gab ihrem Mann einen kurzen Abschiedskuss. „Ich bestelle uns in der Zwischenzeit das Abendessen und schaue, was bei den Lichtwächtern los ist", erwiderte er mit einem Grinsen.

„Dieser Codename ist so albern", murrte Roswitha leise, während sie zur Tür ging.

„Es war deine Entscheidung, und Chris hat sich diesen Namen ausgedacht", erinnerte Mr. Ling sie mit einem Schulterzucken.

„Ich habe ihn nur akzeptiert, weil niemand sonst einen besseren Vorschlag hatte. Und außerdem sind wir inzwischen weit mehr als nur ein paar Lichtwächtern", grummelte sie, ein wenig verärgert.

„Los jetzt, Ally wird sich schon fragen, wo du bleibst", neckte ihr Mann sie liebevoll. Mit einem letzten, theatralischen Augenrollen Griff Roswitha nach ihren Autoschlüs-seln, die auf ihrem Schreibtisch lagen, und verließ die Polizeistation.

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