Eine Saudi-Arabische Frau wird mit einer großen 𝐍𝐚𝐫𝐛𝐞 am Rücken geboren, die ihr viele Probleme im Leben bereitet. Ihre Stiefmutter verabscheut sie deshalb und wollte sie nicht. Als sie 16 Jahre alt war, wurde sie mit einem älteren Mann verhei...
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,,Willst du mich verarschen?", fragt er. Ich zucke mit den Schultern und esse mein Popcorn weiter. Plötzlich reißt er mir die Schüssel aus der Hand und wirft sie auf den Boden. ,,Anwar", knurrt er. ,,Wie lange seid ihr schon getrennt?", fragt er weiter. Ich setze mich aufrecht hin und spanne meinen Kiefer an. Ich hasse dieses Thema wirklich. ,,3 Wochen", antworte ich. Er lacht laut auf. ,,Und du hältst es nicht für richtig, es mir zu sagen?", schreit er mich an. ,,Was hättest du tun können, ha?", blaffe ich ihn an. ,,Ich hätte es zwischen euch geklärt, das hätte ich." ,,Hättest du mir ermöglicht, Kinder zu bekommen?", lache ich. Er verstummt. Er hat nichts mehr zu sagen und weiß, dass ich recht habe. ,,Du weißt, wie sehr sie dich liebt", sagt er leise. ,,Liebe reicht manchmal nicht aus." Er steht auf und läuft hin und her. ,,Wann ist der Gerichtstermin?" ,,Übermorgen", antworte ich. Er lacht.
,,Also direkt nach Saras Verlobung - wie schlimm willst du es ihr noch machen?", Ich massiere meine Stirn mit meinen zwei Fingern. ,,Denkst du, ich freue mich so sehr?", frage ich ihn. ,,Du weißt, sie hätte es mit dir ausgehalten ohne Kinder." Ich weiß es, ich bin mir sicher. Jedoch kann ich ihr das nicht antun. Ohne Kinder sie liebt Kinder so sehr, sie wünscht es sich mehr als alles andere. Ich würde es ihr nie antun, keine Mutter zu werden. Es würde ihr das Herz brechen. Aber bevor ihr Herz schon bricht, breche ich ihr Herz, und es tut so weh. Wir sind seit fast einem Monat getrennt, sie lebt nicht mehr hier. Sie lebt in ihrer alten kleinen Wohnung, wo wir früher gelebt haben. Alt, es hat keinen Strom, kaum Wasser, es ist dort dauerhaft kalt. Sie reagiert auf nichts mehr von mir, weder Anrufe noch sonst etwas. Ich meinte, dass sie hier wohnen kann und ich woanders leben könnte. Jedoch, wie Jamila nun mal ist, hat sie mich ignoriert.
Sie hat nichts von hier mitgenommen, weil ich alles bezahlt habe, nicht mal ihre Kleidung. Das letzte Mal habe ich sie bei Sara gesehen, jedoch hat sie mich nicht gesehen. Sie war kurz da und dann wieder weg. Seitdem ist es still. Islamisch sind wir noch verheiratet, jedoch scheiden wir uns übermorgen im Gericht. Jamila wollte es im Gericht, warum, weiß ich nicht. Dennoch erfülle ich ihr diesen letzten Wunsch, den sie von mir verlangt hat. Sie war nicht mehr in ihrem Kosmetikstudio seitdem sie alleine in dieser kleinen Wohnung lebt. Es bricht mir das Herz, aber sie hat niemanden mehr. Ihre Schwester ist im Ausland und ruft sie nur einmal im Jahr an. Ich bin sicher, sie würde sie öfter anrufen, aber sie darf und kann es nicht. Ihr Vater, darüber will ich gar nicht erst anfangen zu reden.
,,Wo ist sie?" ,,In der alten Wohnung", er seufzt immer noch. ,,Weißt du, dass sie dort alleine ist?" Ich nicke. ,,Wie tief willst du eigentlich noch sinken?" Es verletzt ihn, das spüre ich. Wir sind schon so lange befreundet, und er war noch nie so zu mir. Aber er sieht Jamila wie seine Schwester, und das ist sie auch. Nachdem wir uns getrennt haben, hat Jamila den Kontakt zu allen abgebrochen, weil sie meint, dass sie meine Familie ist. Sara hat es mir erzählt. Sie redet nur manchmal mit Sara aufgrund ihrer hartnäckigen Art. Sara würde sie niemals alleine lassen, besonders jetzt, wenn sie sich beide brauchen. ,,Willst du weiterhin so dumm da sitzen?" Ich nicke. ,,Du gehst auch nicht mehr zur Arbeit?" ,,Wozu?" lache ich. Früher war alles wegen Jamila. Sie hat mich aufgebaut, alles für mich organisiert. Ohne sie ist mein Leben so chaotisch.
,,Liebst du sie?" ,,Das fragst du noch?" lache ich. Er seufzt, ,,Ich weiß echt nicht mehr weiter." Ich zucke mit den Schultern, ,,Anwar, du weißt selbst, dass du sie niemals mit einem anderen sehen könntest." Ich spanne mich an, allein der Gedanke, Jamila mit einem anderen Mann zu sehen, bringt mich zum Ausrasten. Das ist meine Jamila. Zwar kann ich sie mit niemand anderem sehen, jedoch habe ich sie verlassen, damit sie wenigstens sieht, dass ich nicht egoistisch bin. Ich erinnere mich noch genau daran, wie verletzt sie mich angeschaut hat, als ich es ihr mitgeteilt habe. Sie hat so sehr geweint und ist in meinen Armen eingeschlafen. Doch am nächsten Morgen, als ich aufwachte, war sie weg, ohne auch nur eine Sache mitgenommen zu haben. Nicht mal Geld hat sie von Sara mitgenommen. Jedoch werde ich sie morgen sehen, da sie morgen Sara zu ihrer Verlobung schminkt. Da Sara nur ihr vertraut, ist es eine gute Gelegenheit, noch über alles zu reden, auch wenn ich weiß, sie möchte es ungern. ,,Wie war Kroatien?" frage ich ihn, um vom Thema abzulenken. Er nickt, ,,Gut, wie immer." Er geht so oft dahin, man könnte denken, er lebt schon dort. Jedoch besucht er es immer, wenn er mal abschalten muss von allem und jedem. ,,Sie reagiert nicht auf meine Anrufe," meine ich über Jamila. ,,Wird sie auch nicht," antwortet er mir. Ich kenne sie mehr als sie sich selbst kennt, und ich weiß, sie wird nicht darauf reagieren. ,,Heute hat Daniel Geburtstag." ,,Hab ihm gratuliert," antworte ich ihm.
,,gehst du nicht zu der Feier?'' Ich schüttle mein Kopf. Jamila hat sich immer um alles gekümmert, ob Feiern, Geburtstage von Freunden oder Termine - alles Mögliche. Sie kannte meinen Lebensplan besser als ich. Ich kenne sie mehr als sie sich kennt und sie mich. Ohne sie weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. ,,Lass uns gehen, er feiert wie jedes Jahr in diesem Casino.'' Ich schüttle meinen Kopf. ,,Du musst dich ablenken. Übermorgen ist die Scheidung'' und ich weiß, dass er recht hat. Ich nicke.
Wir kommen im Casino an, Matej steigt sofort aus. Ich folge seinem Beispiel, schließe das Auto ab und wir laufen schweigend zum Eingang. In dieser Phase rede ich nicht gerne. ,,Ich habe mein Handy im Auto vergessen, geh du schon mal vor", sage ich zu Matej. Er nickt und geht vor. Ich kehre zum Auto zurück, um mein Handy zu holen, schließe das Auto erneut ab und überprüfe meine Nachrichten. Immer noch keine Antwort von Jamila. Plötzlich stoße ich gegen jemanden und traue meinen Augen nicht. Es ist Jamila, die aus dem Casino kommt. Sie sieht erschöpft aus, ihre Haare zerzaust, tiefe Augenringe. ,,Was machst du hier?", zische ich. Sie an Sie schaut mich überrascht an und will etwas sagen, aber ich unterbreche sie. ,,Ist das der Grund, warum du nicht geantwortet hast?", frage ich spöttisch. Sie schüttelt hastig den Kopf. ,,War ich dir so leicht ersetzbar?" Sie versucht meine Hand zu halten, aber ich weise sie ab und sie fällt zu Boden.
,,Anwar'', ich schaue zu ihr und ich weiß, dass sie nicht aufstehen kann aufgrund ihrer Verletzung am Rücken. ,,Ich will kein Wort hören, war doch gut, dass du dich nicht meldest'', zische ich und laufe an ihr vorbei, obwohl ich weiß, dass sie Hilfe benötigt, um aufzustehen.
Nach Monaten mal wieder ein Update hihi Nächstes Kapitel aus Jamial's Sicht Ab 100 Kommentare und 88 votes Insta: arabia0an
