Eine seltsame Spitze

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Und weiter geht der Endspurt. Das Kapitel für morgen habe ich auch schon fertig, aber am Ende bastle ich immer noch. Ich hoffe, man merkt nicht, dass ich das Ganze jetzt aus Zeitgründen beschleunige. Sobald der ONC abgeschlossen ist, werde ich die Geschichte noch mal überarbeiten und einige Stellen ausführlicher erzählen.

Aber jetzt, viel Spaß beim Lesen!


Eine seltsame Spitze


Der Zug ratterte, als sie am Pariser Hauptbahnhof ankam. Wieder einmal stieg sie, mit dem Kater in der Reisetasche, aus dem Zug auf einen überfüllten Bahnsteig.

Aber diesmal hatte sie keine Ahnung, wo sie hingehen sollte. Ihr Begleiter, der sie sonst immer führte, lag immer noch regungslos in der Tasche.

Mit gesenktem Kopf schulterte sie die Tasche nach und lief los. Wenn es wie bei den restlichen Macht-Sphären ablaufen würde, dann würde die Murmel irgendwo sein, wo sie schon einmal gewesen war. Und Sie hatte nur einmal eine Tagesreise nach Paris getätigt. Mit ihrem damaligen Freund hatte sie den Eiffelturm besucht, war etwas essen gegangen und dann ging es schon wieder zurück.

Wie von selbst erklärte sie das berühmte Wahrzeichen als ihr erstes Ziel.


Es war später Abend, als sie schließlich vor dem eisernen Turm stand. Sie blickte hoch zur Spitze und irgendwas sagte ihr, dass die Macht-Sphäre sich genau dort oben befand. Unwohl schaute Cornelia sich um.

Was, wenn Dämonen sie angreifen würden? Ohne Dal als ihren Beschützer war sie ihnen hilflos ausgeliefert.

Aber sie konnte auch nicht untätig bleiben!

Entschlossen schulterte sie ihre Reisetasche erneut nach und verfestigte den Griff um den Tragegurt.

Bitte lass ihn noch leben, war das Einzige, was sie sich immer wieder dachte.

Sie bezahlte für die Benutzung des Aufzuges, denn sie würde mit den schweren Taschen sicher nicht über 600 Stufen hochsteigen. Die Minuten verstrichen, als sie emporfuhren, und Cornelia umklammerte den Gurt der Tasche. Ihre Knöchel traten weiß hervor.

Dann kamen sie endlich an der Spitze des Turmes an. Die Sonne war komplett verschwunden und der Mond leuchtete schwach. War er schwächer als sonst, weil sein Gott verletzt war?

Cornelia blinzelte aufkommende Tränen weg und fing an, sich umzusehen. Obwohl es schon recht spät war, waren noch viele Menschen hier. Immer wieder scannte sie den Boden der Aussichtsplattform ab. Es musste hier irgendwo sein. Sie hatte keinen Blick für den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt.

Hastig lief Cornelia immer wieder im Kreis. Es musste hier sein! Schließlich stellte sie sich auf die Seite, auf der der Mond schien und verfolgte seinen Blickwinkel. Und tatsächlich, dort blitzte die Murmel auf!

Cornelia stolperte in ihrer Hast nach vorne und umgriff die Kugel mit ihrer freien Hand. Sie atmete erleichtert auf, als sie wie immer Blau leuchtete. Ein weiterer Dreiviertelmond.

Mit angehaltenem Atem schaute sie zu ihrer Reisetasche. Vorsichtig zog sie den Reißverschluss weiter auf, aber der Kater lag immer noch regungslos auf seiner Seite. Sie legte die Macht-Sphäre gegen sein Fell am Bauch und machte sich auf den Abstieg.


Es dauerte noch gut eine Stunde, bis Cornelia ein bezahlbares Hotelzimmer gefunden hatte und Dal aus seiner Tasche hob, um ihn ins Bett zu legen. Sie beeilte sich, zu duschen, um schnell wieder neben ihm liegen zu können.

Mondgeflüster 🌒 ONC24Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt