KAPITEL 64

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XYLA

»Steig in den Scheiß Wagen, Xyla«, knurrt Hudson und greift ein weiteres Mal nach meinem Arm. Erneut entziehe ich mich seinem Griff.

»Nein«, antworte ich ruhig und schüttle den Kopf. »Du wirst mich nicht einfach wegschaffen, bevor mir nicht jemand gesagt hat, wieso.« Hudson gibt einen verärgerten Laut von sich und rauft sich die Haare.

»Weil ich dich beschützen werde. So, jetzt weißt du, wieso. Steig ein!« Ruckartig reißt er die Beifahrertür von seinem Audi auf, aber auch dieses Mal schüttle ich den Kopf. »Fuck. Du machst mich wahnsinnig«, zetert er. Ein Glucksen hinter uns lässt mich den Blick abwenden. Hunter steht mit verschränkten Armen zwei Meter von uns entfernt und beobachtet die Szene. Sein Oberkörper steckt in einem hinreißenden beigefarbenen Hoodie, der die Muskulatur seiner Arme unterstreicht. »Ich fasse es nicht, dass ich sowas sage, aber Hunter dominier deine Freundin. Der Moment wäre wirklich passend und es würde mir einiges an Synapsentod ersparen.« Hunter schmunzelt und senkt den Kopf. Durch seine Wimpern sieht er in meine Augen und zwinkert mir zu.

»Du kannst sie nicht einmal davon überzeugen, in deinen Wagen zu steigen, und trotzdem denkst du, du könntest sie beschützen? Ich weiß nicht, ob ich mich auf dich verlassen kann, Brüderchen«, murmelt er belustigt.

»Fuck you, Hunt«, knurrt Hudson. »Steig ein, Xyla.« Wütend funkelt er mich an und deutet mit einer ausladenden Geste in den Innenraum. »Soll ich dir die Füße küssen oder deine Pussy lecken? Worauf wartest du noch?«

»Untersteh dich, Huds«, zischt Hunter. Drohend geht er einen Schritt auf seinen Bruder zu, der nur unbeeindruckt die Brauen hebt.

»Vielleicht kastriere ich Hunter, wenn du nicht in den Wagen kletterst. Immerhin hängst du an seinem Schwanz, was?« Hudson ist verärgert und ich kann es durchaus nachvollziehen, allerdings schüttle ich dennoch den Kopf. Ich kann nicht gehen, wenn die Möglichkeit besteht, dass ich Hunter nie wieder sehe. Die Befürchtung, dass er mich wegschaffen könnte, damit ich von Hunter getrennt bin, rumort in meinem Magen und verknotet meine Eingeweide.

»Du rührst meinen Schwanz erst an, wenn du Urologe geworden bist«, lacht Hunter und kommt zu mir. Seine Arme lösen sich aus der Verschränkung und er legt seine Hände um meine Wangen. »Fahr mit Hudson mit, Trophy. Er passt auf dich auf, okay?«

»Willst du mich loswerden?«, frage ich mit bebender Stimme. Hunters Augen weiten sich einige Millimeter und er hebt die Brauen.

»Weigerst du dich deshalb, einzusteigen? Weil er dich abservieren könnte? Herrgott, du bist wirklich manchmal extrem dämlich.« Hudson schnauft hinter mir und schnalzt mit der Zunge. »Er wird seine Frau schon nicht ficken, Xyla. Wir wissen nicht, was die Bitch geplant hat und wozu sie in der Lage ist, deshalb bringe ich dich in Sicherheit. Sobald die Luft rein ist, kommen wir zurück, klar?«

Hunter hätte ein Recht darauf, mit seiner Frau zu schlafen. Immerhin dränge ich mich in eine bestehende Ehe.

»Du kommst zu mir zurück, Trophy. Dafür werde ich sorgen, hörst du? Ich liebe dich und ganz gleich, wohin Hudson dich bringt, ich werde dich dort finden und nach Hause holen«, flüstert er und setzt einen Kuss auf meine Lippen. Tränen brennen in meinen Augen und kullern über meine Wangen auf seine Fingerspitzen. »Sie wird sich nicht zwischen uns drängen, verstehst du? Ich meinte es ernst, als ich gesagt habe, dass ich mich scheiden lasse. Diese Ehe bedeutet mir nichts mehr, seitdem du mir gehörst und ich dir. Geh mit Hudson mit und entspann dich ein wenig. Ich werde dich zurück holen«, raunt er und küsst mich ein weiteres Mal. Seine Lippen sind heiß und wohltuend. Zaghaft taucht seine Zunge in meinen Mund und offenbart mir jedes Gramm Liebe, welches in Hunter für mich wohnt. Ich seufze, schlinge meine Arme um seinen Nacken und ignoriere das genervte Schnaufen von Hudson.

Almost Erase YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt