Meine Großeltern verließen gerade das Haus, wir hatten sie zum Kaffee und Kuchen eingeladen um meinen Geburtstag zu feiern.
Auch das Mittagessen mit meiner Arbeitskollegin war schön gewesen, wir waren Pizza essen bei unserem Lieblingsitaliener.
Aber zurück in die Gegenwart. Meine Mutter räumte bereits den Tisch wieder ab, ich schnappte mir den Staubsauger und saugte einmal kurz durch. Anschließend verabschiedete ich mich nach draußen.
Fia brauchte jetzt etwas Zeit an der frischen Luft, also ging ich ein Stück in den Wald hinein , legte meine Kleidung ab und verwandelte mich.Meine Pfoten kamen kräftig auf dem Boden auf, einmal strecken und schütteln und schon trabten wir los. Ich wusste genau wo sie hinwollte, auf die andere Seite des Waldes, dort lief ein kleiner Bach entlang.
Mal sprinteten wir, mal trabten wir locker durch den Wald. Am Rand des Waldes angekommen schaute ich mich um, niemand zusehen, also ging ich ins Wasser.
Der Bach war knapp zwei Meter breit und nicht ganz einen Meter tief. Am Ufer standen einmal Trauerweiden, die ihre Äste ins Wasser hängen ließen. Es war hier wunderschön, man hatte einen einmaligen Blick auf den Sonnenaufgang und den Untergang.
Mein Fenn war bereits durchtränkt mit den kühlen Wasser, also ging ich ans Ufer, schüttelte mich kräftig und legte mich dann in die Sonne.
Plötzlich ertönte ein lautes Knurren und Geheul also dem Wald, durch den ich vorhin gelaufen war. Da stand er.
Der schwarze Wolf mit den wunderschönen Ozeanblauen Augen. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Er war wunderschön und plötzlich schnurrte Fia in meinem Kopf *Mate*.
Um es mild auszudrücken, ich war geschockt. Der Wolf der einfach in meinem Garten aufgetaucht war, der mich die letzten Tage beobachtet hatte, der jetzt wieder vor mir stand sollte mein Mate sein?
War das nicht ein sehr unrealistischer Zufall? Ich meinte, in Bücher steht das andere Wölfe Jahren nach ihren Mates gesucht habe, manchmal sogar vergeblich, und ich sollte ihm am ersten Tag schon begegnen? Verrückt.„Bist du sicher, Fia? Ist es nicht etwas unrealistisch?", zweifelte ich an. Doch sie schnurrte nur weiter, *Mate!*.
Er lief Richtung Ufer. Ich war bereits aufgestanden, mein Fell triefte vom Bachwasser.
Er schaute mir tief in die Augen und ließ ein Markerschütterndes heulen hören. Das hatte bestimmt auch meine Mutter gehört, wie spät war es eigentlich? Ich musste nach Hause.Ich taumelte erschrocken zurück und plumpste auf den Hintern. Er sprang mit einer Leichtigkeit über den Bach und kam zu mir. Ich stand wieder auf und ging vorsichtig rückwärts. Was würde er tun?
Wenige Sekunden später hatte ich die Antwort. Er stupste mich an und atmete meinen Geruch ein. Stört es ihn nicht das ich ein Omega bin? Man sagt einem Omega meist nach das sie wie Straßenhunde riechen würde, wie ausgestoßene eben.
Ich schaute ihn aus großen Augen an und senkte plötzlich den Kopf. Verneigte er sich gerade vor mir? Hieß es er nimmt mich an? Oder er respektiert mich zumindest? Ich bin so verwirrt.
Als ich mich nicht bewegte schaute er hoch und bemerkte meinen verwirrten Blick. Er legte den Kopf schief und ließ etwas hören das einem menschlichen Lachen sehr ähnlich war. Er verbeugte sich noch einmal und ich machte einen kleinen Knicks, so wie Prinzessinnen früher in den Filmen. Ich hörte Geheul aus dem Wald, konnte aber nicht erkennen.
Er schien glücklich zu sein, denn er grinste breit und stupste mich wieder an.
Als ich mich von ihm entfernte schaute er ziemlich verdattert. Doch als ich Richtung Wald deutete, verstand er scheinbar.
Er wirkte kurz abwesend, als sei er in Gedanken. War das diese Gedankenkommunikation von der ich schon gehört hatte?Ich hörte Getrampel im Wald das immer leiser wurde, war sein Rudel dort gewesen und hatte uns die ganze Zeit beobachtet? Er hüpfte mit einem Sprung über den Bach und beobachtete jede meiner Bewegungen wie ich entspannt nochmal durch das Wasser trottete.
Auf der anderen Seite schüttelte ich mich und er bekam wohl einiges davon ab, denn als ich aufschaute war er feucht und schaute mich etwas bedröppelt an. Ich grinste und zog eine Leftze hoch, dann lief ich los, durch den Wald und er direkt hinter mir.
Wie heißt er? Wie alt ist er? Ist er nett und so wie ich mir den Mann meiner Träume immer vorgestellt habe? Wird er ein guter Seelenverwandter sein?
Er blieb stehen als wir in die Nähe des Waldrandes kamen, meine Mutter lief nervös im Garten auf und ab. Mein Blick wurde traurig, sie hatte sich bestimmt so viele Sorgen gemacht.
Er schaute mich verwundert an.
Ich lief weiter zum Rand und bellte kurz und leise, meine Mutter riss die Augen auf, rannte zu mir und fiel auf die Knie.„Oh Himmel, danke. Ich dachte dir wäre etwas passiert. Ich hab mir solche sorgen gemacht.", Fia vergrub die Nase in ihrem Haar und schnurrte.
Ich spürte wie der Wolf, dessen Namen ich immernoch nicht kannte, nervös wurde. Vielleicht kennt er keine normalen Menschen? Hat er Angst? Ich musste ihn fragen.
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Alpha's Mate
WerewolfFreya ist eine junge Frau, zur Hälfte eine Werwölfin und zur anderen Hälfte ein Mensch. Sie überwindet Hürden und meistert ihr Leben bis ihr seelenverwandter Lucas in ihr Leben tritt und alles durcheinander wirbelt. Dann sind da auch noch Miles und...