Nebenraum

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Der Abend ist noch wunderschön und ich merke mal wieder wie viel mir jede Einzelne aus der Gruppe am Herzen liegt. Hier kann ich einfach so sein, wie ich wirklich bin. Hier bin ich zuhause. Nach und nach verabschieden sich immer mehr in ihre Zimmer, schließlich ist es schon drei Uhr morgens. Zum Glück ist der Tag heute ansonsten frei. Auch Klara und ich machen uns jetzt auf den Weg ins Bett. Laura und Syd bleiben allerdings noch etwas. Sie sind oftmals die allerletzten die ins Bett gehen. Manchmal schlafen sie gar nicht mehr. Wie die beiden das hinbekommen ist für mich immer noch ein Rätsel.

Genau wie in den letzten Nächten, liegt Klara wieder bei mir im Bett. Doch heute scheinen wir beide noch nicht schlafen zu wollen. Wir liegen nebeneinander und schauen uns einfach nur an. Auch als Syd und Laura ca. 20 min später ins Zimmer kommen, bleiben wir einfach so liegen. Ich mustere ihr wunderschönes Gesicht im sanften Licht, das von der Straßenlaterne ins Zimmer scheint. Zentimeter für Zentimeter arbeite ich mich mit meinen Augen vor und versuche mir jedes noch so kleine Detail genau einzuprägen. Klaras Hand kommt meinem Gesicht immer näher. Ganz langsam und vorsichtig legt sie sie auf meiner Wange ab. Ihre weichen Fingerspitzen fahren zart über die Haut an meiner Schläfe und spielen etwas mit meinen Haaren. „Du hast vorhin echt toll gesungen.", flüstert sie mir sanft zu. „Ich hatte auch eine wundervolle Begleitung", lächele ich sie an. Es kehrt wieder die angenehme Stille zurück. Ihre Augen strahlen so viel Liebe und Geborgenheit aus, dass ich nur so dahin schmelze. Klaras Hand ruht immer noch auf meiner Wange. Sie lässt ihren Daumen über mein Kinn streichen und fährt dann über meine Unterlippe. Meine Haut kribbelt unter ihren Berührungen. Ihr Blick folgt den Bewegungen ihres Daumens. Ich merke wie das Verlangen sie zu küssen immer größer wird. Ihre Lippen schauen so weich und einladend aus. Wir schauen uns tief in die Augen währende sich Klara langsam zu mir beugt. Ganz sanft treffen unsere Lippen aufeinander. Dieser Kuss steckt voller Gefühlen. Klara beginnt etwas mehr Druck auf meine Lippen auszuüben, was ich natürlich sofort erwidere. Ich ziehe sie an ihrer Hüfte noch näher an mich heran, sodass sie halb auf mir liegt. Wir werden immer leidenschaftlicher und die anfängliche Vorsicht und Ruhe hat sich schnell in Verlangen gewandelt. Klara liegt jetzt vollständig auf mir. Langsam fahre ich mit meinen Händen unter ihr Shirt und fahre ihren Rücken etwas nach oben, da höre ich ein Stöhnen, welches eindeutig nicht von Klara kam. Wir unterbrechen unseren Kuss und halten inne. Das darf doch nicht wahr sein. Seit unsere Mitbewohnerinnen zurückgekommen sind, ist bestimmt eine halbe Stunde vergangen, in denen es völlig still war. Ich dachte die beiden sind längst eingeschlafen. Und ausgerechnet dann, wenn ich Klara so nahe bin wie noch nie, fangen die auch an rumzumachen. Trotzdem kann ich mir kleines Kichern nicht verkneifen. Die Situation ist einfach zu absurd und auch Klara grinst mich an. Es kommen immer mehr Geräusche aus dem „Nebenraum". Syd scheint es besonders zu gefallen, was auch immer Laura bei ihr macht, denn sie ist nicht zu überhören. „Du musst leise sein, Baby! Wir wollen die anderen doch nicht wecken.", hören wir Laura leise flüstern. „Dafür kannst du das hier alles viel zu gut", gibt ihr die Münchnerin schnaufend als Antwort. Klara ist mittlerweile von mir runtergerutscht und hat sich neben mich gelegt. Die Stimmung und die elektrisierende Spannung von gerade eben ist verflogen. Sie kuschelt sich seitlich an mich und vergräbt ihr Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich kann ihren warmen Atem im Nacken spüren, was mir eine leichte Gänsehaut beschert. Immer wieder spüre ich aber auch ein Grinsen, als Reaktion auf die Geräuschkulisse. Schließlich stecke ich mir und Klara jeweils einen Kopfhörer ins Ohr und mache entspannende Musik an, damit wir besser einschlafen können und uns weniger „dabei" zu fühlen. Wir hören eine Playlist von bekannten Liedern, welche nur mit einem Klavier in ruhige Einschlaflieder gecovert wurden und driften dabei in den Schlaf.


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