Himmel und Hölle (Got7 Mark FF - Fortsetzung)

Beschützerinstinkt

Ich konnte meinen geschockten Blick nicht mehr von den Sanitätern abwenden. Besorgt sah ich ihnen zu, wie einer der Männer seinen Finger an Marks Halsschlagader legte und seinen Puls kontrollierte. Keine Sekunde später sah er seinem Kollegen in die Augen und nickte.
Sie hoben Mark hoch und legten ihn vorsichtig auf die Trage, dann kamen sie die Bühne hinunter und gingen in Windeseile an mir vorbei.

Als hätte ich nicht begriffen, was hier eigentlich los war, sah ich ihnen noch schockiert nach. Hatte ich richtig gesehen? War Mark etwa bewusstlos?
„Ich muss mitfahren...", murmelte ich erschrocken vor mich hin, doch bevor ich überhaupt einen Schritt machen konnte, hielt mich der Manager wieder auf. „Nein, bleib hier. Ich werde schon mitfahren." In diesem Moment kam JB zu uns. Der Manager sah ihm für einen kurzen Moment ernst in die Augen, dann wandte er seinen Blick wieder zu mir. Er legte seine Hände sanft auf meine Schulter und redete mir hoffnungsvoll und aufmunternd zu. „Du bleibst hier bei den Jungs und ich hole euch dann später ab." „Aber...", erwiderte ich. „Keine Angst Lin...es wird alles gut." Mit diesen Worten drehte er mir dann den Rücken zu und verschwand kurzerhand aus dem Backstage Bereich. „Ist das sein ernst? Ich kann doch nicht einfach hier..." Ohne zu zögern lief ich in Richtung Tür. Ich hörte JB nach mir rufen, aber in diesem Moment war mir das alles egal. Mein Freund wurde ins Krankenhaus eingeliefert und ich durfte ihm nicht einmal bei Seite stehen? Auch wenn ich nicht wusste was passiert war.

Ich lief den Flur entlang und wollte um jeden Preis Got7s Manager noch einholen, doch er war nicht mehr aufzufinden. „Lin! Bleib stehen!", hörte ich Jackson verzweifelt rufen. Doch so stur wie ich nun mal sein konnte, lief ich weiter und weiter, bis ich den Ausgang erreichte. Ich riss die Tür auf und lief hinaus in die Eiseskälte. Ich spürte wie der kalte Wind sich durch mein dünnes Gewand durchbohrte und mir sekundenschnell Gänsehaut am ganzen Körper bereitete. Schnaufend blieb ich stehen. Der warme Atem stieg in der eiskalten Luft in die Höhe und verschwand aber nach wenigen Sekunden wieder unter dem schwarzen Nachthimmel.

„Jetzt warte doch!", rief Jackson von weitem. „Lin...Seunghoon wird uns schon abholen. Er hat es doch gesagt...", versuchte JB mich zu beruhigen, als er zu mir gelaufen kam. „Verdammt nochmal. Jungs! Mark ist im Krankenhaus. Ich hab keinen Schimmer was passiert ist und ihr wollt, dass ich ruhig bleibe?! Ich bin seine Freundin, ich kann doch nicht einfach hier sitzen bleiben und so tun als wäre das nichts Schlimmes." Wie aus dem Nichts packte mich JB fest an den Armen. Er warf mir einen ernsten und dennoch auch einen besorgten Blick zu. Er schwieg aber. Eine Zeit lang sah ich ihm verzweifelt in die Augen und versuchte in Bruchstücken etwas zu sagen. „Mark...", sagte ich verängstigt. „Mark ist bewusstlos..." „Ich weiß...", kam es kurz aus seinem Mund. Er holte tief Luft und ließ mich dann seufzend wieder los. Er warf seinen Blick zu Boden und fuhr sich ebenso verzweifelt durchs Haar. „Was willst du tun? Das Krankenhaus ist 6 Kilometer entfernt." „Wenn es sein muss laufe ich auch zum Krankenhaus.", meinte ich ernst und wollte mich schon von JB wegdrehen, doch Jackson versuchte alles um mich aufzuhalten. „Dafür braucht man eineinhalb Stunden...warte bis unser Manager hier ist. Mit dem Auto sind es nur 15 Minuten."

Kaum hatte ich den beiden meinen Rücken zugewandt, tauchte ein schwarzer Van auf der Straße auf. Es blieb direkt vor mir stehen und das Fahrerfenster wurde langsam runtergefahren. Seunghoon, Got7s Manager tauchte mit einem etwas erleichterten Blick hinter dem Fenster auf. Bevor er überhaupt nach den anderen Jungs fragen konnte, kamen Youngjae, BamBam, Yugyeom und Jr. hektisch angelaufen. Seunghoon musste nicht einmal ein Wort sagen und wir stiegen alle ohne zu zögern ein. „Wie geht es ihm? Was hat er?", fragte ich Seunghoon sobald ich mich auf den Beifahrersitz gesetzt hatte. Er legte den Gang ein und fuhr los. „Es geht ihm gut...", antwortete er und wischte sich erleichtert die Stirn ab. „Ist...ist er noch immer bewusstlos?", fragte Jackson. „Nein, er schläft jetzt..." Seunghoon machte eine Pause und führte dann seufzend fort: „Was auch immer passiert ist. Mark hat sich die Hand gebrochen und den Kopf am Boden angeschlagen. Aber außer einer großen Beule und einem Gips ist ihm zum Glück nichts Schlimmes passiert."