Himmel und Hölle (Got7 Mark FF - Fortsetzung)

Unfall oder nicht?

Kisten waren überall auf einander gestapelt. Gerümpel lag auf dem Boden zerstreut. „Lin, hast du deine Sachen gepackt?", hörte ich Mamas Stimme fragen. „Hmm?" Verwirrt sah ich mich um. Dieses Puppenhaus, dieses Bett, dieser Raum. Ich war in meinem Zimmer. Im alten Haus. Erschrocken sprang ich vom Boden auf und ließ dabei eine grüne Jacke fallen, welche gerade eben noch auf meinem Schoß lag. Lange Zeit starrte ich sie schweigend an.

„Lin, hast du alles gepackt?", fragte mein Vater, nachdem ich meiner Mama keine Antwort gab. Ich räumte schnell meine letzten Spielsachen in die Kisten und packte die grüne Jacke in meinem Rucksack. „Bin fertig!", antwortete ich meinem Vater mit einem Lächeln.

Der Umzugswagen stand bereits vor dem Haus. Fleißig packten die Umzugshelfer mit an und in weniger als einer halben Stunde war alles verladen. Meine Eltern und ich standen noch zum allerletzten Mal vor unserem Haus bevor es dann für immer Lebewohl hieß.

Traurig sah ich noch aus dem Autofenster und bemerkte dann, wie mich ein Junge aus dem Fester des Nachbarshauses gegenüber, beobachtete. Unsere Blicke trafen sich.

...

Der Morgen brach an und die Sonne schien durch die lichtdurchlässigen Vorhänge. Ich atmete tief ein und ließ die Luft in einem müden Seufzer wieder aus. Obwohl ich meine Augen noch geschlossen hatte, wusste ich, dass mein Gesicht Mark seinem gegenüber war. Ich spürte seinen warmen Atem und hörte das leise Seufzen, welches er von sich gab. Ich öffnete langsam meine Augen und sah direkt in sein schlafendes Gesicht. Glücklich legte ich sanft meine Hand auf seine Wange und fing zu lächeln an. Es war lange her, seitdem ich ihn das letzte Mal so friedlich und ruhig schlafen gesehen hatte.

Bevor ich es überhaupt gemerkt hatte, drückte mich Mark noch näher an sich. Er kicherte. „Du bist wach?", flüsterte ich verblüfft. Er gab ein Murmeln von sich und antwortete dann mit einer leicht gebrochenen Stimme: „Das sollte ich dich fragen. Es ist doch noch so früh." Er lächelte mit geschlossenen Augen und kuschelte sich an mich. „Ich hatte nur wieder einen Traum...", meinte ich nachdenklich. Ich spürte, wie er mir mit seinen Fingern zart durchs Haar fuhr. Langsam öffneten sich auch seine Augen. Sein Blick war direkt auf mich gerichtet. Er sah mich einige Minuten still und schweigend mit seinen dunkelbraunen Augen an. „Ein Traum oder eine Erinnerung?", fragte er. Ich entgegnete ihm mit einem nachdenklichen Lächeln. „Eine Erinnerung...", sagte ich und strich sanft mit meinem Daumen über seine Wange. „Der Tag an dem ich umgezogen war..." Ahnungslos sah Mark mich an, hörte jedoch aufmerksam zu. „Da hatten wir uns das letzte Mal in die Augen geschaut, nicht wahr?"

Mark war einige Minuten still, doch dann antwortete er nur mit einem einfachen „Ja" und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Aber das ist jetzt Vergangenheit."

Wenig später kam eine Krankenschwester in das Zimmer und brachte Mark das Frühstück. Keine Minute darauf, nachdem Mark fertig war, kam auch schon der Arzt, um ihn noch einmal zu untersuchen bevor er das Krankenhaus verlassen durfte.

Kaum verließen wir das Krankenhaus, stiegen wir in den schwarzen Van. Seunghoon, Got7s Manager, wartete bereits auf uns im Van und fuhr gleich los, sobald wir eingestiegen waren. „Wie geht's dir?", fragte er besorgt. „Naja...abgesehen von dieser Riesenbeule auf dem Kopf und dem Gips, geht's mir gut. Hab nur ein bisschen Kopfweh und bin müde von den ganzen Medikamenten.", antwortete Mark kichernd. „Was hat der Arzt gesagt? Wie lang solltest du dich jetzt schonen?" „Mindestens ne Woche..." Seunghoon fasste sich nachdenklich an die Stirn und seufzte. „Huh, das kommt zwar gerade ganz blöd, aber was soll man machen. Es ist besser, wenn du dich ausruhst."

Wenige Minuten später kamen wir bei JYP an, wo wie geahnt, einige Got7 Fans auf der anderen Straßenseite standen und aufgeregt auf Mark warteten. Kaum stieg er aus, fingen sie laut zu kreischen an. Er lächelte in die Menge und winkte seinen Fans zu.