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Der Haushalt der Familie Kim wäre ohne Namjoon längst in Chaos versunken, was ihn manchmal so fühlen ließ, als ob er nicht zwei, sondern drei Kinder hatte: Yoongi, Hoseok und seinen Ehemann, Seokjin.
Seokjin war hauptberuflich Model, was man ihm auch definitiv ansah. Sein Nebenjob, den er mit sehr viel Leidenschaft ausführte, war Namjoon-auf-die-Palme-bringen.
Jeden Morgen bereitete Seokjin das Frühstück für seine Familie vor. Da die Küche sein heiliger Ort war, würde er es in keiner Welt zulassen, Namjoon hier kochen zu lassen. So sehr er seinen Ehemann auch liebte, nein.
Seokjin stand auch an diesem Morgen in der Küche und bereitete die Frühstücksteller für seine Familie zu, die man eher in einem Fünf-Sterne-Hotel erwarten würde. Einen bunten Obstteller, perfekt getoastetes Brot und Rührei, das wie kleine Wolken aussah – das war sein Standard.
Namjoon saß am Küchentisch, die Morgenzeitung vor sich ausgebreitet, und versuchte, sich auf die Schlagzeilen zu konzentrieren, während Yoongi und Hoseok um ihn herum tobten. Yoongi war ruhig und las oft in einem Comic, aber Hoseok war ein Energiebündel, das nicht stillsitzen konnte. Namjoon blickte auf, als Seokjin mit einem triumphierenden Lächeln das Frühstück servierte.
"Heute gibt es etwas ganz Besonderes," verkündete Seokjin und stellte die Teller vor jedem Familienmitglied ab. Namjoon hob eine Augenbraue und sah auf seinen Teller: ein kunstvoll dekoriertes Omelett mit einem Gesicht, das eindeutig Seokjin darstellen sollte.
"Ein Seokjin-Omelett?" fragte Namjoon, ein Lächeln unterdrückend. "Ist das dein Versuch, uns zu überzeugen, dass du die wichtigste Frühstückszutat bist?"
Seokjin lachte und setzte sich neben ihn. "Vielleicht. Oder vielleicht ist es einfach nur ein Zeichen meiner unendlichen Liebe und Kreativität."
Namjoon schüttelte den Kopf und nahm einen Bissen. "Lecker wie immer, Jin."
Seokjin strahlte. "Natürlich, was hast du erwartet?"
Während des Frühstücks war Hoseok wie immer der Lauteste. Er erzählte begeistert von seinen Plänen für den Tag, während Yoongi nur ab und zu ein Grunzen von sich gab.
Nach dem Frühstück begann der alltägliche Kampf. Seokjin hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Namjoon jeden Tag auf eine neue Weise herauszufordern. Heute hatte er beschlossen, dass das Thema "verlegte Schlüssel" sein würde. Als Namjoon sich auf den Weg zur Arbeit machen wollte, stellte er fest, dass die Schlüssel für die Garage, in der sein Fahrrad stand, verschwunden waren.
"Seokjin, hast du meine Schlüssel gesehen?" fragte Namjoon mit einem Seufzen.
Seokjin saß auf der Couch, die Beine über die Armlehne geschwungen, und blätterte durch eine Modezeitschrift. "Vielleicht. Vielleicht auch nicht."
