Das, was ich gestern sah

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Ich wurde eingeladen, also bin ich sichtbar?
Seltsam, in der Vergangenheit war ich nicht da.
Es hat mich echt gefreut,
Dass ihr mich sehen wollt.

Scheinbar mögen mich diese Leut'

Mit jedem von ihnen habe ich gerne Gespräche geführt,
Solange wir unter uns waren,
Einfach für heut'.

Und scheinbar mögen mich diese Leut'

Solange wir unter uns sind,
Für heut'.
Aber was ist morgen?
Wird sich jemand um mich sorgen?

Oder kann ich nur Instastories lesen,
In denen jedes andere Wesen
Markiert wird, nur nicht ich?
Denn ihr seht mich doch nicht?

Das bin ich nicht.

Meine Freunde, das bin nicht ich.

Ich liebe es zu lachen.
Verrückte Sachen zu machen.
Ich hätte für euch Tango getanzt oder sonst was gemacht,
Einfach gelacht.

Ich hätte gerne schräge Dinge angestellt.
Stattdessen habe ich bloß zugehört,
Jedes Detail, das euch an anderen stört.
Es ist eine so verdammt traurige Welt,

Wenn nichts mehr zählt
Außer Jammern und Gerüchten

Ich denke auf eure Instastories kann ich verzichten.

Nie wollte ich uns in diesem Licht sehen,
In dem wir gerade stehen.

Einzeln seid ihr hoffentlich immer noch, wie ich euch kenne.
Auch wenn ihr mich nicht mehr einladen sollt,
ist da diese Träne,
Die geweint werden wollt',

So sicher, dass ihr mehr seid als
das, was ich gestern sah.

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