Chapter 18 - Research

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research (n): Forschung, Recherche


Als es am nächsten Morgen an seiner Tür klopfte, war Tony schon seit einer knappen Stunde wach und hatte bereits eine halbe Kanne Kaffee intus.

„Komm rein", rief er über die Schulter, ohne die Augen vom Bildschirm seines Laptops abzuwenden.

Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, wer es war.

„Guten Morgen", sagte Steve und trat näher, um sich neben Tony auf den Boden zu setzen.

Er war frisch geduscht und roch nach Aftershave, und es kostete Tony überraschend viel Selbstbeherrschung, sich nicht an ihn zu lehnen.

„Kaffee?", fragte er stattdessen und nickte zu der Kanne hinüber, die vor ihnen auf dem Boden stand.

Doch Steve schüttelte nur den Kopf. „Nein, danke. Ich war gerade joggen, ich denke, ich bin wach genug."

„Wie du willst."

Tony zuckte mit den Schultern, bevor er nach der Kanne griff und sich die vierte Tasse Kaffee eingoss.

Für ein paar Minuten saßen sie in vertrauter Stille beieinander. Während Tony seine Recherche beendete, sah Steve aus dem Fenster über die Bucht hinweg, deren Wasser in der Morgensonne golden schimmerte.

Seitdem sie sich in dieser Welt gefunden hatten, zog es sie immer wieder zueinander hin. Tony wusste, dass es nur logisch war; sie waren beide für den jeweils anderen die einzige, vertraute Person in dieser Zeitlinie und fanden Halt und Sicherheit beieinander.

Vielleicht hätte sie ihm Angst machen sollen, diese emotionale Abhängigkeit voneinander... doch Tony konnte nicht behaupten, dass sie ihn störte. Er war froh, dass es Steve war, der mit ihm hier gelandet war, und nicht Loki oder gar Thanos.

Bei Steve wusste er zumindest, woran er war.

Meistens.

„Okay", sagte Tony schließlich und klappte seinen Laptop zu. „Ich habe ein bisschen in den Akten des Pentagon herumgeschnüffelt, um herauszufinden, wo sich der gute Jim herumtreibt. Der letzte Vermerk stammte allerdings aus dem Jahr 1977 und ich gehe nicht davon aus, dass seine damalige Wohnadresse noch aktuell ist. Wenn er tatsächlich ein Android ist, dann dürfte er sich äußerlich seitdem nicht verändert haben, und die Leute tendieren dazu, misstrauisch zu werden, wenn ihre Mitmenschen nicht altern. Es wäre nur logisch, dass er alle zehn, zwanzig Jahre seinen Wohnort ändert."

Steve nickte. „In dem Punkt stimme ich dir zu."

„Also habe ich weitergesucht", fuhr Tony fort. „Hab den ein oder anderen Regierungssatelliten angezapft und nach weltweiten Wetter- oder Temperaturanomalien in den letzten zehn Jahren Ausschau gehalten. Leider ebenfalls ohne Resultat. Entweder hat Jim seine Kräfte seit einer Weile nicht mehr angewendet oder er hat sie auf absolute Sparflamme runtergedreht. Wenn wir ihn erreichen wollen, bleibt uns also nur ein einziger Weg."

„Über Namor", sagte Steve.

„Exakt."

„Hmm." Steve überlege für einen Moment. „Es sieht aus, als bliebe uns wohl keine Wahl, als Loki in dieser Sache zu vertrauen."

„Ja, leider." Tony fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Es gefällt mir nicht, aber wenn sie tatsächlich alte Verbündete sind, dann stehen die Chancen zumindest gut, dass er weiß, wie er Namor kontaktieren kann."

Er stieß ein Seufzen aus. „Ich will ehrlich sein, Steve: ich halte es für absolut unverantwortlich, ihn allein gehen zu lassen."

„Da stimme ich dir zu", sagte Steve. „Darum wird Thor ihn begleiten."

Rewind | (Steve x Tony)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt