Chapter 41 - Compromise

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to compromise (v): sich einigen, zu einem Kompromiss kommen


„Wissen Sie", sagte Tony und ignorierte wie immer die Tatsache, dass er sich gerade auf sehr dünnem Eis bewegte, „Sie hätten auch einfach anrufen können."

„Damit Sie mich einmal mehr aus der Leitung kicken, sobald ich anfange, unbequeme Fragen zu stellen?" Fury schnaubte. „Keine Chance."

Dann stand er auf und seine hochgewachsene, imposante Gestalt ließ Tony instinktiv einen Schritt zurückweichen. Nicht, dass Fury ihm Angst machte – nach Thanos gab es kaum noch etwas, was Tony Angst machen konnte – aber diese Unterhaltung war nicht länger Teil des bekannten Skripts und der andere Mann war bekannt für seine Unberechenbarkeit.

Tony entspannte sich etwas, als er Steves warme Hand auf seiner Schulter spürte, und nach kurzem Zögern deaktivierte er seine Rüstung wieder.

„Okay", erwiderte er. „Den Seitenhieb habe ich vermutlich verdient."

Er nickte knapp. „Na schön. Legen Sie los."

„Zu gnädig", sagte Fury trocken, doch Tonys Entgegenkommen schien ihn etwas zu besänftigen.

Er drehte sich um und trat ans Fenster, wobei er die Hände auf dem Rücken verschränkte.

„Ich habe eine Frage an Sie beide – nur eine einzige", fuhr er fort. „Und ich hoffe, Sie werden sie wahrheitsgemäß beantworten. Denn wenn Sie es nicht tun, werde ich es merken, glauben Sie mir."

Tony schluckte unwillkürlich.

„Was wollen Sie wissen?", fragte Steve an seiner statt mit ruhiger Stimme.

„Ich will wissen, wieso ich von zwei meiner eigenen Agenten ausspioniert werde", entgegnete Fury und für den Bruchteil einer Sekunde brach seine Fassade auf und Tony bemerkte die Enttäuschung und Müdigkeit und Anspannung dahinter.

„Romanoff und Barton sind gut, keine Frage", fuhr er fort, „aber sie sind nicht so gut, dass ich nicht merke, wenn sie versuchen, die Datenbank von S.H.I.E.L.D. zu hacken. Und ich frage mich nun vor allem eines: was kann so wichtig sein, dass zwei meiner besten Agenten mein Vertrauen in sie dermaßen aufs Spiel setzen? Was verheimlichen Sie vor mir – vor der ganzen Welt – dass Sie mich in eine Situation bringen, in der ich nicht mehr weiß, wem ich noch trauen kann, Stark?"

Tony schwieg.

Er konnte nur zu gut nachvollziehen, wie Fury sich gerade fühlte, und ihm war klar, dass der Direktor von S.H.I.E.L.D. ein wertvoller Verbündeter war, dessen Unterstützung zu verlieren sie sich nicht leisten konnten.

Aber da war auch noch die ganze Sache mir HYDRA und Tony konnte nicht mit Sicherheit ausschließen, dass Fury nicht ebenfalls dazugehörte. Himmel, er konnte noch nicht mal mit Sicherheit ausschließen, dass Barton und Romanoff  kein Teil davon waren, und es schmerzte ihn, dass Steve und er sich ihnen nicht vollkommen anvertrauen konnten.

Aber Fury war ein intelligenter Mann und Tony zweifelte nicht daran, dass er bereits von selbst darauf gekommen war, dass sie nach den Infinity-Steinen suchten.

Die Frage war nur, wie viel sie ihm darüber hinaus anvertrauen konnten.

Doch als er das beruhigende Gewicht von Steves Hand auf seiner Schulter spürte und ihm einmal mehr klar wurde, dass er in dieser Sache nicht allein war, beschloss Tony, es darauf ankommen zu lassen und Fury sein Vertrauen zu schenken. Sollte es sich als Fehler erweisen – nun. Sie würden auch dafür eine Lösung finden, weil es das war, was sie immer taten, nicht wahr?

Rewind | (Steve x Tony)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt