"Wo warst du?", fragte meine Mutter sofort.
"Ich hab bei Jo übernachtet", erwiderte ich, schmiss meine Tasche in eine Ecke und setzte mich im Schneidersitz vor meinem Bett auf den Boden. Normalerweise hätte ich mich wohl liebend gerne zwischen ihnen aufs Bett gequetscht aber momentan wollte ich etwas Abstand halten.
"Und wie geht es Jo?", fragte Marlon.
"Gut, ihre Mutter ist wieder schwanger", erwiderte ich.
"Selena", Elena verstummte und sah mich durchdringend an.
Ich wusste nicht was ich auf die unausgesprochene Frage antworten sollte, also sah ich einfach weg.
"Marlon würdest du bitte raus gehen", sagte meine Mutter plötzlich.
"Ja, aber wir wollten doch...", setzte er an doch ging widerstandslos als er Elenas Blick bemerkte. Ich konnte nicht umhin meine Mutter für ihre Macht zu bewundern.
Nach dem sich die Tür hinter meinem Vater geschlossen hatte, rutschte meine Mutter auf meinem Bett dahin wo mein Kissen lag und klopfte neben sich auf die Matratze. Ich wusste ganz genau das sie wollte, dass ich mich dort hin legte und ich hatte keine Lust am Ende ein Wortduell zu verlieren, weshalb ich mich einfach dort hinlegte. Mein Kopf im Schoß meiner Mutter und die Beine leicht angewinkelt.
Sie begann mir durch die Haare zu streichen, dann fingt sie an zu erzählen.
"Der Grund dafür, dass Marlon und ich uns dazu entschlossen ein Kind zu adoptieren war das wir eigentlich schon immer Kinder wollten, ich aber keine bekommen kann und ich auch nicht will das irgendeine fremde Frau, mein Kind austrägt, die wir dafür auch noch bezahlen. Also beschlossen wir uns ein Kind zu adoptieren. Als wir dann einen Besuch in dem Waisenhaus macht, lagst du dort in diesem winzigen Bettchen und hast uns angestrahlt wie es nur Babys können. Ich liebte dich von Anfang an, auch die Tatsache das du ja nur adoptiert seist war mir vollkommen egal, du warst mir wie ein eigenes Kind. Der Punkt das wir auch an deinem allerersten Geburtstag nicht da waren, war der, das Marlons Vater Krebs hatte und kurz vor deinem Geburtstag verstorben war, da mussten wir leider dort hinfahren und dich wollten wir nicht mit nehmen, den auf einer Trauerfeier wollten wir deinen Geburtstag nicht feiern und nicht hinzu gehen war unmöglich. Ich weiß das wir auch später bis jetzt viel zu wenig für dich da waren, aber du bist mir wie eine Tochter, ich liebe dich über alles und würde dir jemals jemand etwas antun, würde derjenige es mit mir zu tun bekommen", Elena sah zu mir herunter und ich versuchte die paar Tränen in meinen Wimpern weg zu blinzeln.
"Vielleicht solltest du noch mit deinem Vater sprechen", die Stimme meiner Mutter war belegt und ich konnte sehen das auch in ihren Augen ein paar Tränen glitzerten. Ich richtete mich auf und Elena verließ mein Zimmer. Kurz bevor mein Vater das Zimmer betrat, lehnte ich mich an die Wand und zog die Beine an."Ich weiß, das wir nicht die besten Eltern waren, aber du sollst wissen, das ich dich mehr liebe als irgendjemand es je könnte!", Marlon setzte sich auf meine Bettkante und sah mich ernst an.
"Ich erinnere mich an ein Tag an dem es draußen in Strömen regnete und du noch ganz klein, bei mir auf dem Bauch lagst und am Daumen nuckeltest. Ich habe immer versucht dich vor allem zu beschützen was dir schaden könnte", ich löste meine Hände voneinander und rutschte so nah an meinen Vater heran, das ich meinen Kopf auf seine Schulter legen konnte.
"Ich hab dich auch unendlich lieb", flüsterte ich und spürte wie er mir einen kleinen Kuss auf die Stirn gab.
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Princess wanted
FantasiSelina wohnt bei ihrer Großmutter, ihre Eltern sind so gut wie nie da. Keinen einzigen Geburtstag haben sie mit ihrer Tochter verbracht. Eines Tages erfährt Selina von ihrer Großmutter das sie adoptiert wurde. Doch wer sind ihre Eltern und warum lu...