Als ich wieder auf der Straße stand, wurde ich das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich sah mich um, doch es war niemand zu sehen. Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf dem Weg nach Hause. Während ich durch die Straßen lief kamen immer mehr Fragen in meinem Kopf auf.
Warum hatte meine leibliche Mutter mich weggegeben? Weshalb hatten Elena und Marlon mich aufgenommen? Wie wäre ich aufgewachsen, wenn mich meine Mutter nicht weggegeben hätte? Wenn mich Elena und Marlon nicht aufgenommen hätten wer dann?
Als ich zu Hause an kam könnte ich auf der Treppe schon die hysterische Stimme meiner Großmutter hören.
"Elena, hör mir zu, ich möchte gerade nicht wissen wie es bei euch läuft ... Es gibt etwas wichtiges das du und Marlon ... Nein, hör mir zu ... Ja ich weiß bei euch ist es eng, aber Selina weiß das sie adoptiert ist", ich stand an der Tür. Granny telefonierte mit Elena, meiner Adoptivmutter.
"Ok, morgen dann", hörte ich meine Großmutter sagen dann wurde aufgelegt. Ich öffnete die Tür und ging an Granny vorbei und in mein Zimmer.
Der weiße Briefumschlag auf meinem Bett viel mir erst auf als ich mich fasst darauf setzte. In einer feingeschwungnen Handschrift stand mein Name auf auf dem Umschlag, jedoch keine Adresse. Ich nahm ihn in die Hand und drehte ihn um.
Etwas hinderte mich daran den Brief einfach zu öffnen. ich legte ihn neben mein Kopfkissen und lehnte mich zurück an die Wand.
Ob ich es wohl Wagen sollte morgen noch einmal zum Waisenhaus zu gehen?
Es klopfte an meine Tür als ich gerade Jo anrufen wollte um ihr zu erzählen was passiert war zwischen jetzt gerade und gestern Abend.
Granny öffnete die Tür und lehnte sich in den Türrahmen.
"Elena und Marlon kommen morgen Nachmittag nach Hause damit du mit Ihnen sprechen kannst", sagte sie und sah musterte mich.
Ich nickte und sah an die Wand mir gegenüber.
"Selina, hast du gehört was ich sagte?", fragte Granny nach. Ich nickte wie automatisch.
Granny musterte mich kurz, dann drehte sie sich um und schloss die Tür hinter sich.Ich nahm meinen Laptop zur Hand und schaltete ihn an.Was genau wollte ich eigentlich machen? Ich betrachtete den Bildschirm während er hoch fuhr. Kurz entschlossen nahm ich mein Handy zur Hand und rief bei Jo an.
"Hey, was ist?", drang Jos bekannte Stimme aus meinem Handy als sie endlich abnahm. "Jo, gestern ist etwas passiert", sagte ich. Wie sollte ich ihr den sagen, das ich nicht die Tochter meiner Eltern war und das ich eigentlich aus einem Waisenhaus kam, ohne zu wissen wer meine Eltern waren und weshalb sie mich weggegeben hatten.
"Na los, erzähl", sagte Jo in ihrer üblichen überschwänglichen Art.
"Jo, ich bin adoptiert", so jetzt war es raus. Ich wartete doch es kam keine antwort.
"Jo, hast du mich verstanden?", fragte ich nach.
"Warte mal, soll das etwa heiß Elena und Marlon sind nicht deine Eltern?", fragte sie, ihre Stimme war leise und angespannt.
"Richtig, das bedeutet adoptiert nämlich", murmelte ich. Stille, keiner von uns beiden sagte mehr ein Wort.
"Und wer sind deine richtigen Eltern?", fragte Jo nach einiger Zeit.
"Keine Ahnung", erwiderte ich.
"Hast du echt keine Ahnung wer es sein könnte?", hackte sie nach.
"Nein, wie denn", antwortete ich.
"Es ist schließlich nicht so, dass sich irgendwann mal jemand mir gegenüber etwas erwähnt hätte."
"Aber du hast wirklich überhaupt keine Vermutung?", fragte Jo.
"Nein, sie haben mich aus einem Waisenhaus, wie soll ich da bitte eine Vermutung haben", antwortete ich und verdrehte die Augen.
"Aber dann könntest du ja auch die Tochter von irgendeinem Herzog oder so sein", Jo's Stimme klang plötzlich total aufgeregt.
"Mit die kann man wirklich nicht über ernste Themen sprechen", sagte ich, "ich bin nicht die Tochter meiner Eltern und sie haben mich die ganze Zeit über angelogen und das einzige woran du denkst ist, dass ich vielleicht die Tochter von irgendjemandem wichtiges bin. Jo, dass würde nichts ändern, schließlich haben sie mich weggegeben, wer immer es war."
Es blieb still am anderen Ende der Leitung.
"Egal, lassen wir das Thema", versuchte ich mich abzulenken "wie geht es deiner Mutter?"
"Naja, geht so, sie musste sich heute Morgen schon wieder übergeben", antwortete meine beste Freundin.
"Selina", drang die Stimme von Granny plötzlich in mein Zimmer.
"Sorry Jo, werd wohl gebraucht", sagte ich. Wir verabschiedeten uns, dann legte ich auf. Ich öffnete meine Zimmertür.
"Was ist?", rief ich zurück.
"Kommst du bitte mal?", kam die Antwort. Ich seufzte und trat auf den Flur.

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Princess wanted
FantasíaSelina wohnt bei ihrer Großmutter, ihre Eltern sind so gut wie nie da. Keinen einzigen Geburtstag haben sie mit ihrer Tochter verbracht. Eines Tages erfährt Selina von ihrer Großmutter das sie adoptiert wurde. Doch wer sind ihre Eltern und warum lu...