Panik

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Das siebte Schuljahr, welches manche Schüler wiederholen, hat vor 2 Wochen begonnen. Auch Harry und seine Freunde wiederholen das Jahr.
Gerade sitzen sie beim Abendessen in der Großen Halle. Harry versucht sich auf seine Freunde zu konzentrieren, doch er kann das Stimmengewirr drumherum nicht ausblenden. Da kracht es plötzlich. Erschrocken zuckt Harry zusammen und seine Atmung verschnellert sich. Ein Engegefühl macht sich in seiner Brust breit und er beginnt zu Zittern. Auch sein Herzschlag verschnellert sich und ihm wird plötzlich total heiß.
Kaum haben Hermine und Ron das bemerkt versuchen sie den Schwarzhaarigen anzusprechen, was jedoch scheitert. „Hermine mach doch was", sagt Ron verzweifelt. „Ich weiß auch nicht, was ich tun soll", sagt Hermine hilflos.

Draco sitzt am Slytherintisch und lauscht dem Gespräch von Blaise und Pansy. Dabei lässt er seinen Blick durch die Große Halle schweifen. Am Gryffindortisch bleibt sein Blick an Harry hängen. Sofort erkennt er den Panischen Blick. Dann fällt ihm Hermines hilfloser Gesichtsausdruck auf. Anscheinend weiß die junge Hexe nicht, wie sie mit Harrys Panik umgehen soll. Auch Ron wirkt hilflos.
Ohne groß darüber nachzudenken steht Draco auf und geht zum Tisch der Gryffindor. Dort angekommen ignoriert er Rons Blick und ebenso das Ron sagt: „Malfoy was willst du? Wir haben anderes im Kopf anstatt das du dich über Harry lustig machst!"
Stattdessen kniet er sich neben Harry und beginnt zu flüstern. „Harry hey, alles ist gut. Konzentrier dich auf meine Stimme. Wir machen jetzt zusammen eine Übung. Atme mit mir zusammen." Draco armet tief ein und zählt dabei innerlich bis vier. Dann hält er die Luft an und zählt bis sieben. Beim Ausatmen zählt er bis acht. Diese Übung wiederholt er. Anfangs fällt es Harry schwer so zu atmen.

Nach einigen Durchläufen hat sich zwar Harrys Atmung beruhigt, jedoch ist er nach wie vor nicht wirklich ansprechbar. Während Draco weiterhin ruhig atmet, so dass der schwarzhaarige mit ihm atmen kann lässt er seinen Blick über den Tisch gleiten. Es muss doch irgendetwas geben, was geruchsintensiv ist.
„Granger, hast du irgendwas bei dir was geruchsintensiv ist?" Kaum hatte Draco aufgehört mit Harry zu atmen verschnellert sich die Atmung des jüngeren wieder. Beruhigend legt Draco eine Hand auf Harrys Unterarm. Hermine überlegt einen Moment. „Ich habe mein Parfüm mit, reicht das?" „Ein Versuch ist es wert." Hermine greift in ihren Umhang und zieht ein kleines Fläschchen heraus, welches sie schnell auf die normale Größe zaubert. Sofort nimmt Draco das Parfüm an sich, öffnet das Fläschchen und hält es Harry unter die Nase. „Harry, alles ist gut, du musst dich beruhigen. Ich weiß das du Angst hast und das ist auch okay. Aber dir kann nichts passieren, du bist in Sicherheit", murmelt Draco.
Da wird McGonagall auf die Situation aufmerksam und erhebt sich, um auf die Gruppe zuzugehen. „Mister Malfoy, gibt es ein Problem?", fragt sie als sie hinter Draco steht. „Harry hat eine Panikattacke, jedoch wird er schon ruhiger", antwortet Draco und atmet wieder mit Harry. „Weshalb nutzt du eigentlich keinen Zauberspruch? Das wäre doch viel schneller?", fragt Ron. „An sich ist das korrekt Mister Weasley. Ein Zauberspruch jedoch löst nur die Symptome. Die innere Panik bleibt. Gegen diese helfen nur die Methoden die unter Muggeln sehr bekannt sind, wie zum Beispiel Atemübungen, Geruchsreize, Geschmacksreize, gut zureden und Ablenkung. Das macht Mister Malfoy gerade sehr richtig", antwortet McGonagall, damit Draco sich weiterhin auf Harry konzentrieren kann.

Nach kurzer Zeit hat Harry sich etwas beruhigt und man erkennt das er wieder ansprechbar ist. Also beginnt Draco wieder zu sprechen: „Gut so Harry, schau dich um, nenn mir 5 Gegenstände die du hier siehst die Rot sind." Harry schaut sich langsam um. „Hagrids Jacke, die Roben der Gryffindor, die Gryffindor Flaggen, Hermines Parfüm...." Harry überlegt und Draco versucht seine Hand von Harrys Oberarm zu nehmen. Sofort verschnellert Harrys Atem sich wieder und Draco legt die Hand zurück. „Alles gut, meine Hand kann dableiben. Such die letzte rote Sache, konzentriere dich darauf", sagt Dracos sofort beruhigend. Es zeigt die gewollte Wirkung und Harry konzentriert sich auf etwas anderes.
„Die Tomaten in dem Salat", sagt Harry nach kurzer Zeit. „Gut so. Geht es dir besser?" Harry nickt zaghaft. „Gut, ich werde Sie jetzt zu Miss Pomfrey in die Krankenstation bringen Mister Potter. Es ist soweit zwar alles wieder in Ordnung, aber ich möchte das sie einmal kurz durchgecheckt werden."
Sofort bemerkt Harry das sich wieder Panik in ihm breit macht. Dracos Anwesenheit beruhigt ihn auf seltsame Weise. Auch Draco entgeht die Panik in Harrys flehendem Blick nicht als die grünen Augen den Slytherin fixieren. „Soll ich dich begleiten?" Schüchtern nickt Harry und Draco lächelt kaum sichtbar. Dann erhebt er sich und Harry tut es ihm gleich. „Gut. Dann lass uns, bleib einfach dicht bei mir okay?" Harry nickt und spürt die besorgten, aber auch skeptischen Blicke vieler Schüler in seinem Rücken. Niemand kann wirklich verstehen, warum Draco ihm geholfen hat, schließlich hassen die beiden sich seit dem ersten Tag in Hogwarts. Auf dem Weg aus der großen Halle hält sich Harry unauffällig an Draco fest.
Vor der großen Halle angekommen fragt Harry schüchtern: „Warum hast du das getan? Also mir geholfen meine ich." Draco zuckt mit den Schultern. „Seitdem Severus tot ist, habe ich selber viel mit Panikattacken zu kämpfen. Granger und Weasley sahen ziemlich hilflos aus. Da ich das Gefühl kenne, wenn man in der Panik steckt und niemand einen daraus holen kann, habe ich nicht wirklich drüber nachgedacht. Ich meine, was hätte ich auch schon zu verlieren? Mich hasst hier eh jeder und ich werde eh schon angegangen mit blöden Sprüchen. Schlimmer geht eigentlich nicht. Also habe ich mein Glück versucht dich aus der Panik rauszuholen, mit Sachen, welche mir auch immer daraus helfen. War das das erste Mal, dass du so Panik hattest?" Harry schüttelt den Kopf. „Nein. Direkt in den Tagen nach der Schlacht hatte ich es einige male als ich alleine war. Aber das ist jetzt auch schon einige Monate her und war auch nicht so intensiv." Verstehend nickt Draco und eine Stille macht sich breit. Es ist aber keinesfalls eine unangenehme Stille. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Keinem der beiden fällt auf, dass Harry unbewusst immer noch Körperkontakt mit Draco sucht, obwohl er sich schon beruhigt, hat und sie auch aus der großen Halle raus sind. Selbst wenn es auch nur das zufällige Streifen ihrer Arme ist sucht Harry die Nähe des Blonden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 04 ⏰

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