Johnny Depp.
Dort stand er.Er ließ sich von Mr. Nayid ein weiteres Glas holen, mit einer lockeren Handbewegung wies er ihn auf zu gehen.
Nicht für einen Moment löste er den Augenkontakt zu mir und es war mir nicht möglich auch nur etwas in ihnen zu sehen.
Hoffnung, Abneigung, Neugier.
Rein gar nichts.Die Stimmung um uns herum war gut. Die Menschen genossen das Fest, bewegten sich angeregt zu der Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte, redeten - oder besser, schrien miteinander. Doch keine dieser Energien schien unser tiefstes selbst zu erreichen.
Er hatte wohl genau so wenig Lust auf diese Veranstaltung, wie ich.
Nicht mal die vielen Fragen, die meine Seele zum brennen brachten interessierten mich gerade.Ich hatte ja nicht mal einen Plan wie ich vorgehen wollte. Wie sollte ich unauffällig von diesem Mann gebrauch machen, wenn er bei der ersten Gelegenheit von meinem Vater getötet wird, wenn er erfuhr, dass ich mich entgegen seinem Befehl, wieder mit diesem mysteriösen Fremden unterhielt.
Ich fuhr zusammen, als Castro plötzlich mit zwei Gläsern Champagner neben mir auftauchte, mich an der Taille an sich zog und mir eines der Gläser in die Hand drückte.
,,Seit wann bist du schreckhaft?" wollte er direkt wissen. Denn das war eines der ersten Disziplinen, die wir in unser Ausbildung beigebracht bekamen.
Du erschrickst nicht.
Du zeigst keine Schwäche.
Nichts und niemand bringt dich aus der Ruhe.Anscheinend brachte dieser Mann, der mich immer noch zu beobachten schien, selbst wenn er auf Entfernung ging, gerade aus der Ruhe.
Ich schüttelte den Gedanken ab, nahm einen Schluck von dem Champagner und sah Castro desinteressiert an. ,,Du hast mich nicht erschreckt." log ich ihn an und warf ihm einen genervten Blick zu.Castro sah mir in die Augen und wieder einmal, konnte ich nichts in ihnen erkennen. Als wäre nicht mal tief im innern etwas in ihm.
Keine Seele, keine Liebe, nur Dunkelheit.
Er legte eine Hand an meine Hüfte und tanzte mit mir zu der Musik die soeben auf einen ruhigen Song wechselte.
,,Castro. Dein Kopf wird rollen, wenn einer der Kameras dich anvisiert oder mein Vater hiervon Wind bekommt." wies ich ihn freundlicherweise darauf hin, dass diese Aktion gerade Selbstmord war.,,Tanze ich nicht mit dir, wird ein anderer dich auffordern und dann muss ich ihn Umbringen. Das scheint mir hierfür nicht der passende Ort zu sein." erklärte er mir und analysierte dabei den Tanzsaal. Castro sah mir meistens nicht in die Augen, zu sehr war er darauf trainiert worden, zu wissen was um ihn herum geschah.
,,Ist es nicht Vaters Ziel, dass ich unseren Clan vertrete und Präsenz zeige? Unsere Macht zu demonstrieren, indem wir jemanden töten, wäre doch eine optimale Warnung für die Menschen auf dem Ball, der Stadt." - entgegnete ich. ,,Sogar für das ganze Land." beendete ich meine Theorie.,,Du musst noch viel lernen." konterte er nur und sah mich dann aus eisigen Augen an.
,,Dann erklärs mir." forderte ich schroff, während seine Hand weiter auf meiner Taille ruhte und ich meine Hand mitlerweile auf seine Schulter gelegt hatte.
,,Runa. Präsenz und Macht zu zeigen, ist nicht einzig und allein durch den Tod eines Menschen machbar. Klar, es ist eine bewährte Methode, noch dazu meine liebste, doch dein Vater bevorzugt es mit der Psyche des Menschen zu spielen. Sie zu quälen und sie so weit zu bringen, dass sie wirklich alles tun würden, um zu überleben." erklärte er mir und dabei bewegten wir uns weiter im Fluss der Musik.
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Ein Spiel mit dem Feuer
RomanceRuna García, die inzwischen 24 jährige Frau ist gerade 14 Jahre alt, als das Leben ihres Vaters auch sie einnimmt. Anstelle von Puppen, ist die junge Frau mit Waffen groß geworden und genau so verhält sie sich. Inzwischen ist sie kurz davor in die...