✧・゚: PIETRO MAXIMOFF war kein Held, da Helden für gewöhnlich nicht vergessen wurden. (Denn für einige scheint er nie existiert zu haben.)
Der Wolf und das Lamm.
Nach dem Fall von Sokovia versucht Pietro Maximoff den Weg in ein normales neues Leben...
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Die Küche war eines der kleinsten Zimmer in der sonst schon sehr kleinen Wohnung, in der Pietro lebte.
Als Nadija durch den Türrahmen trat entdeckte sie zuerst die kleinen hölzernen Figuren, die auf einem Regal neben dem einzigen Fenster standen. Handgroße, einzigartige Abbilder von Wölfen, Füchsen, Lämmern und Bären.
Er hatte mal erwähnt, dass er gerne schnitzte, wenn es nicht viel zu tun für ihn gab. Fast hatte sie es vergessen.
Langsam durchquerte sie den Raum, dabei sah sie sich um und versuchte sich alles genau einzuprägen, jedes Detail. Doch gab es davon nicht all zu viele, die Küche, wie wohl auch der Rest der Wohnung, war recht leer. Es standen kaum Dinge herum, bis auf ein paar wenige, wie der Geschirrturm neben der Spüle.
Pietro schien im allgemeinen nicht viel zu besitzen, was für Nadija nur zu verständlich war. So konnte man leichter verschwinden. Wenn man nicht viel hatte, hielt einen auch nicht viel.
Ihr Blick fiel auf eine grau bemalte Holzfigur eines Wolfes. Er stand im Regal bei den anderen Figuren, zwischen einem kleinen roten Fuchs und einem Wolken weißen Schäfchen. Wie ironisch, dachte Nadija. Sie lächelte in sich hinein.
Der Wolf war dieses mal nicht ganz so schlau, nicht schlauer als Rotkäppchen.
„Du scheinst viel Zeit zu haben", sagte sie, ohne ihren Blick von den Figuren abzuwenden.
„Ja, ich hab nicht oft Besuch."
Ein leises Lachen verließ seine Kehle, doch fand er es nicht lustig.
Mit dem unteren Rücken lehnte er sich an die Küchen Platte und sah ihr dabei zu, wie sie seine Schnitzereien bewunderte.
„Warum willst du mir nicht von deinen Träumen erzählen? Wenn deine Erinnerungen zurückkommen würde ich das gerne wissen." Pietro's Blick heftete sich fest an ihren Rücken, sie sah ihn nicht an, doch hörte sie die Nervosität in seiner Frage.
„Ich sagte dass ich träume, aber nicht das es immer Erinnerungen sein könnten."
„Dann kannst du mir doch auch trotzdem von diesen Träumen erzählen."
Er wirkte mit einem Mal sehr angespannt, Nadija konnte sich auch denken warum. Ihre Erinnerungen kamen nur Stück für Stück und auch nicht vollständig zurück. Immer wenn sie ihm von einer weiteren Erinnerung erzählte, konnte sie mitansehen, wie er jedesmal nervös und unruhig wurde.
Dann dachte sie an den Abend zurück, an dem sie Plätzchen gebacken hatten und sie ihn danach belauscht hatte. Mit wem er damals am Telefon sprach, wusste sie immer noch nicht.
Doch es gab etwas wichtiges, dass Pietro wusste und sie nicht. Und er hatte Angst, dass sie es erfahren würde, durch ihre Erinnerungen und Träume, bevor er es ihr sagen konnte.
„Manche Dinge würde ich gerne für mich behalten. Jeder hat Geheimnisse." Nadija lächelte ihn süß an und wandte sich dann dem Fenster zu.
In der Fensterglas Reflexion konnte sie Pietro giftig zurück lächeln sehen.
Der Schnee schimmerte draußen im Mondlicht, die einzige Lichtquelle in der Dunkelheit der Nacht. Feine Schneeflocken waren auf der Glasscheibe gefroren.
Sie lehnte sich weiter nach vorn, um etwas besser aus dem Fenster sehen zu können. Dabei stieß sie ungeschickte mit dem Oberschenkel gegen einen kleinen Tisch, auf dem ein Telefon und ein Glas standen. Das Glas nahe der Kante wippte bedrohlich und fiel sogleich vom Tisch.
Es waren nur Sekunden, Nadija hatte nicht die Zeit gehabt um zu realisieren, was überhaupt passiert war. Sie konnte auch nicht schnell genug reagieren, um das Glas vor dem Aufschlag zu retten. Doch das musste sie auch gar nicht.
Pietro stand ganz plötzlich vor ihr und hielt das Glas in seiner Hand direkt vor ihr Gesicht.
„Wie- wie bist du-" Nadija verschluckte sich fast an ihrem Worten, die doch nicht aus ihrem Mund kommen wollten.
„Wie ich in einer Sekunde vom einen Ende des Raumes zum anderen kommen konnte, um ein Glas aufzufangen?"
Pietro grinste sie wissend an. Seine Stimme war rauer als sonst, als er antwortete: „Sagen wir einfach: Jeder hat seine Geheimnisse."
„Aber-" Nadija drehte sich ruckartig herum, da Pietro schon wieder an der Küche lehnte, als hätte er sich nicht von dort fortbewegt.
Sie verstand nicht wirklich, was sie gerade gesehen hatte und musste erst mal zu den richtigen Worten finden.
„Du hast Superkräfte?! So wie Thor und der Hulk?"
„Nicht ganz, aber ja. Das ist schwer zu erklären."
Nadija konnte ihre Begeisterung nicht zurückhalten, wie ein Kind, das ein Geschenk erhalten hatte, grinste sie und begann eine Frage nach der anderen zu stellen.
„Wie machst du das? Das mit der Supergeschwindigkeit und dem auffangen von fallenden Objekten?" Nadija war schon immer sehr neugierig gewesen, und sie hatte schon viele ungewöhnliche Dinge selbst gesehen, doch dies war wohl eines der ungewöhnlichsten, die sie je gesehen hatte.
„Ich weiß es nicht so genau, aber ich kann dir davon erzählen, von dem was ich weiß", meinte er ruhig, ihren Enthusiasmus etwas ausbremsend.
Er führte sie kurz darauf ins Wohnzimmer seiner kleinen gemütlichen Wohnung und sie setzten sich zusammen auf das beige Sofa neben der Heizung.
Es war mollig warm in dem Zimmer und das Licht war recht schwach in dem dunklem Raum. Sie fühlte sich zunehmend wohler und geborgener, besonders in seiner Gegenwart. Auch wenn die kleine fiese Stimme der Vernunft sie immer noch vor ihm warnte. Er wusste etwas, was sie nicht wusste. Und er sagte es ihr nicht.
Er erzählte ihr von seinem früheren Leben, aber nur von dem Teil, den sie hören sollte.
Sie liebte es ihm zuzuhören. Wie seine melodisch raue Stimme ihr süße Lügen erzählte. Sie hätte ihm ewig lauschen können. Seine Lippen, die ihr erfundene Geschichten erzählten, um sie in Sicherheit zu wiegen.
Sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde ihn zu küssen, seine weichen Lippen auf den ihren. Waren sie überhaupt weich, oder so rau wie ihre, brüchig von der Winterkälte.
Ohne weiter darüber nachzudenken, streckte sie die Arme nach ihm aus, legte ihr Hände an seine Wangen und zog ihn zu sich herüber.
Der Kuss war sanft und voller Sehnsucht. Seine Lippen waren weich und doch irgendwie rau, sie schmeckten süßlich nach den Zimtplätzchen, die er zuvor genascht hatte. Sein Bart kratze sie etwas und er roch nach Zedernholz. Mit den Zähnen biss sie sacht auf seine Unterlippe.
Und doch kam ihr das Gefühl des Kusses bereits vertraut vor, als hätte sie es schon einmal getan.
Es packte sie eiskalt, wie ein Déjà-vu. Nur dass es keines war.
Und mit einem Mal verschwammen die seltsamen Erinnerungen und wichen einem klaren, sich schärfendem Bild. Das echte Bild.
Die Leinwand fiel und der Strippenzieher war enttarnt.
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